Mineralische Anstrichstoffe auf Holz, das kann auf Dauer nicht gut gehen, so hätte ein versierter Maler geantwortet, wenn man ihn dazu befragt hätte. Das Quellen und Schwinden sowie starke Temperaturschwankungen machen es einem solchen Anstrich schwer, auf Holz zu haften. Dass es dennoch geht, erfuhren die Schüler der Maler-Mittelstufe am BBZ Merzig in einem Fachvortrag von Arno Müller, Referent der Firma Keim. Unterstützt wurde er durch Alexander Maul, der Fachberater für das Diedorfer Unternehmen im südwestdeutschen Raum ist.
Bevorzugte Einsatzgebiete für Lignosil sind außen angebrachte, begrenzt maßhaltige und nicht maßhaltige Holzbauteile. Die Stärken des Anstrichs sind die UV-Beständigkeit des Bindemittels und der Farbpigmente, der gute Feuchtigkeitsschutz sowie die Witterungsbeständigkeit der Beschichtung. Bei einer Renovierung wird der Altanstrich lediglich leicht angeschliffen und kann anschließend überstrichen werden. Ein Nachteil dieser Beschichtung ist allerdings seine Optik. Ist man es gewöhnt, dass Beschichtungsstoffe auf Holz mit einem gewissen Glanz auftrocknen, so erscheint dieser Anstrich samtmatt. „Es ist eben eine Silikatfarbe, und die kann nicht glänzend auftrocknen,“ so der Keim-Produkt-Manager Müller. Die Schüler stellten auch interessante Zwischenfragen, die der Referent ausführlich beantwortete. Patrick Lehmler, Schüler im zweiten Ausbildungsjahr, bemerkte: „Ich habe mich immer schon gefragt, wie Keim das mit der Haftung hinbekommt. Aber das System ist recht plausibel, und es scheint zu funktionieren.“
Edgar Hoff
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