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Imitation: Mosaik aus Farbe

Imitationstechnik
Mosaik aus Farbe

Mosaikfliesen sind beliebt – sie zu verlegen, ist ein Geduldsspiel. Bedeutend schneller als das Legen geht die Imitation von Mosaik mithilfe von Farbe und Pinsel. Daneben bietet die Imitation eine enorme Farbauswahl und punktet durch eine geringe Schichtdicke. Worauf bei der Ausführung zu achten ist, zeigt Friederike Schulz in dieser Folge der Dekorationsmalerei-Serie.

Autorin: Friederike Schulz | Fotos: Lars Krüger

Die Imitation von Materialien in Kombination mit Ornamentik oder anderen bildhaften Darstellungen lässt sich hervorragend und simpel mit etwas Geduld und handwerklichem Geschick auf die Wand applizieren. Das Imitieren von Mosaikbildern beispielsweise kann als „Fliesenspiegel“ in Bad oder Küche seinen Platz finden oder auch auf Tischplatten – individuell zugeschnitten auf den Wunsch des Kunden und farblich abgestimmt auf das vorhandene Interieur.

Als Basis für die Malerei dienen eine gute Vorlage und ein wenig Kenntnis über die Art der Verlegung von Mosaiksteinen: Mosaiksteine sind Minifliesen aus Stein oder Glas. Diese muss man zunächst nach Größe und Farben sortieren, wobei die Fliesen durch die Art der Herstellung und der Materialität Farb- und Größenschwankungen unterliegen. Und diese Kenntnis über die Schwankungen sind die wesentlichen Faktoren, die beachtet werden müssen, um ein realistisch wirkendes Mosaik zu malen. Das bedeutet viel Handarbeit, denn hier wird jedes Steinchen einzeln gemalt aber der Effekt am Ende ist die Arbeit wert! Man benötigt bei der malerischen Interpretation eines Mosaiks weit weniger Materialien und es geht auch bedeutend schneller als das Legen. Der Vorteil der Malerei gegenüber dem Stein ist auch die geringe Schichtdicke, die Leichtigkeit und die Möglichkeit, es nahezu überall platzieren zu können. Nachteilig gegenüber einem realen Mosaik ist die geringere Festigkeit des Materials.

Benötigte Werkzeuge und Materialien

An Werkzeugen benötigt man in erster Linie hochwertige, sauber geschnittene Plattpinsel, die ihre Form während des Malens nicht verlieren, sowie einen feinen Schlepper. Um das Muster per Lochpause aufzutragen kommt, noch ein Pausbeutel oder ein Pauspad, mit Kohle gefüllt, hinzu. Für die „Steine“ mischt man sich die gewünschten Farbtöne im Voraus in ausreichender Menge an. In diesem Beispiel wurde Künstleracrylfarbe mit einer hohen Pigmentierung und Lichtbeständigkeit verwendet.

Und so wird´s gemacht

Zuerst grundiert man den Untergrund. In unserem Beispiel wurde ein helles Grau gewählt. Dieser Ton stellt später die Fugenfarbe dar. Nach der Trocknung wird das Muster mittels Lochpause und Pauspad auf den Untergrund übertragen. Die Lochpause ist dabei oben fest mit Klebeband fixiert, damit sie jederzeit wieder repositionierbar ist, falls das Muster nicht sichtbar genug auf den Untergrund übertragen wurde oder im Laufe des Arbeitsprozesses verwischt.

Mit dem ausgewählten Plattpinsel (die Breite des Pinsels gibt Höhe und Breite der Steine vor) wird die erste Farbe in gleichmäßigen Abständen aufgetragen. Übrigens: Das Abstützen des kleinen Fingers auf dem Untergrund gewährleistet dabei eine ruhige Hand.

Ein typisches Merkmal eines Mosaiks ist das Changieren der Farbnuancen in den einzelnen Steinen. Diesen Effekt erreicht man, indem man die jeweilige Farbe in kleinsten Anteilen mit dem dunkelsten angemischten Farbton mischt. Dieser Vorgang wiederholt sich auch bei den anderen Farbtönen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Zugabe des dunkelsten Farbtons geringer wird, je heller der Ausgangsfarbton ist, dem er zugemischt wird.

Beim Malen der spitz zulaufenden Dreieckssteinchen setzt man den Pinsel wie gehabt an, bewegt aber nur die Außenkante nach unten, während die Innenkante wie bei einem Zirkel am Mittelpunkt verharrt. Während des Malens muss man immer die Verlegetechnik von Mosaik vor Augen haben. Schmale Zwischenräume werden zunächst freigelassen und erst am Ende mit schmalen Strichen ergänzt. Für das Imitieren kleinerer Steine benötigt man dementsprechend einen schmaleren Plattpinsel. Wird die Form kompliziert, muss man sich im Voraus im Klaren darüber sein, wie die Steine verlegt sein könnten. Abschließend kann man mit der Grundfarbe und einem schmalen Schlepper oder Spitzpinsel einige feine Fugen ergänzen und den ein oder anderen gemalten Stein noch einmal in Form bringen.

Weitere Folgen der Dekorationsmalerei-Serie: www.malerblatt.de


Foto: Lars Krüger

Auf den grundierten, getrockneten Untergrund überträgt man das Muster mithilfe von Lochpause und Pauspad.


Foto: Lars Krüger

Die Lochpause fixiert man oben mit Klebeband. So kann man sie jederzeit wieder ansetzen, falls das Muster nicht (mehr) ausreichend sichtbar ist.


Foto: Lars Krüger

Mit dem Plattpinsel malt man die einzelnen „Steinchen“. Die Hand kann man mit dem kleinen Finger auf dem Untergrund positioniert abstützen.


Foto: Lars Krüger

Das typische Changieren der „Steinchen“ erreicht man durch geringfügiges Beimischen des dunkelsten Mischfarbtons zur jeweiligen „Steinfarbe“.


Foto: Lars Krüger

Dieser Vorgang wiederholt sich bei den anderen Farbtönen. Je heller der Grundfarbton, desto geringer die Zugabe des dunklen Mischfarbtons.


Foto: Lars Krüger

Für die Dreieckssteine bewegt man nur die Außenkante des Pinsels nach unten, während die innere wie bei einem Zirkel am Mittelpunkt verharrt.


Foto: Lars Krüger

Schmale Zwischenräume werden zunächst freigelassen und erst am Ende durch feine Striche ergänzt.


Foto: Lars Krüger

Für das Imitieren kleinerer Steine benötigt man einen schmaleren Plattpinsel. Wie die Steine verlegt sein könnten, sollte man sich vorher überlegen.


Foto: Lars Krüger

Abschließend kann man mit der Grundfarbe einige feine Fugen ergänzen und den ein oder anderen gemalten Stein in Form bringen.

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