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Wie funktioniert eigentlich… …ein Ortungsgerät

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Wie funktioniert eigentlich… …ein Ortungsgerät

Der Multidetektor ortet induktiv und kapazitiv in Wänden verborgene, metallische und nichtmetallische Objekte. Folge 13: Das Messprinzip eines Ortungsgerätes.

Ortungsgeräte spüren in Wänden verborgene Leitungen üblicherweise mit induktiv arbeitenden Sensoren auf. Das funktioniert so, dass durch eine Spule im Gerät ein Wechselstrom fließt. Die Spule erzeugt dadurch ein Magnetfeld, das durch Metalle in Wand oder Decke verändert wird. Diese Änderung hat wiederum eine Rückwirkung auf den Strom der Spule. Sie ist allerdings sehr klein und auch temperaturabhängig. Diese Geräte erfordern deshalb vor jeder Messung eine Kalibrierung.

Der Induktivsensor im hier gezeigten Messgerät basiert auf dem Prinzip eines Transformators. Der Transformator in diesem Messgerät nutzt eine Primärspule als Erreger und Sekundärspulen als Empfänger. Die Erregerspule wird von einem Wechselstrom bei fünf Kilohertz durchflossen. Die Empfängerwindungen verlaufen teilweise (A) im Uhrzeigersinn, teilweise entgegen dem Uhrzeigersinn (B). A und B sind so ausgelegt, dass die in ihnen induzierten Spannungen ohne ein metallisches Objekt gleich groß sind, aber entgegengesetztes Vorzeichen haben (UA + UB = 0). Metallische Objekte in der Nähe der Erregerspule führen zu einer Verformung der magnetischen Feldlinien der Erregerspule und dazu, dass die in A und B induzierten Spannungen nicht mehr betragsmäßig gleich sind. Ihre Summe U(total) = UA + UB wird ungleich Null. Die Phasenlage von U(total) gibt Auskunft darüber, ob das detektierte Material magnetisch (beispielsweise Eisen) oder nichtmagnetisch (beispielsweise Kupfer) ist. Der Vorteil dieses Verfahrens ist, dass es von der Temperatur des Sensors praktisch nicht abhängt und eine sehr hohe Empfindlichkeit ermöglicht.

Multidetektor ortet nichtmetallische Objekte

Der kapazitive Sensor des Geräts misst das elektrische Feld und reagiert auf minimalste Veränderungen durch ein Dielektrikum. Damit ortet der Multidetektor nichtmetallische Objekte, beispielsweise die Unterkonstruktion in Trockenbauwänden. Spannungsführende Leitungen findet ein Antennensensor über deren elektrische Felder im Bereich von 50 und 60 Hertz. Ein 32-Bit-Mikroprozessor digitalisiert die drei verstärkten Sensorsignale, führt eine digitale Rauschfilterung durch und stellt das Ergebnis übersichtlich als Balkenanzeige auf dem Display des Geräts dar. Ein Hufeisensymbol zeigt Eisenmetalle, ein durchgestrichenes Hufeisen Nichteisenmetalle an.
Induktive Ortung: Wertet die durch Veränderung des magnetischen Felds entstehende Spulenspannung aus.
Phasenlage: Lage des sinusförmigen Verlaufs von Wechselspannung oder -strom.
Kapazitive Ortung: Misst das elektrische Feld und lokalisiert damit Änderungen des Dielektrikums.
Dielektrikum: Schwach- oder nicht leitende, nichtmetallische Substanz.
Kalibrierung: Einstellung des Geräts auf die Umgebungsbedingungen.

PraxisPlus
Der neue Multidetektor Bosch GMS 120 Professional findet spannungsführende Leitungen, Metalle oder Holzunterkonstruktionen in der Wand oder der Decke. Die Detektionstiefe bei Eisenmetallen liegt bei bis zu 12 Zentimeter, bei Nichteisenmetallen bis 8 Zentimeter, bei spannungsführenden Leitungen bis 5 Zentimeter und bei Holz bis 3,8 Zentimeter. Zudem kalibriert er selbst und schließt so Fehler durch falsche Kalibrierung aus. Weitere Informationen: www.bosch-pt.de
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