Ziel sollte es daher sein, Korrosionsreaktionen und deren Folgen möglichst zu verhindern. Grund-, Zwischen- und Deckbeschichtungen mit Rostschutzpigmente können so aufeinander abgestimmt werden, dass ein hochwirksamer (schwerer) Korrosionsschutz erreicht wird.
Als Grundbeschichtung auf Baustahl finden oftmals bleihaltige Pigmente Verwendung: z. B. Bleimennige (DIN 55916). Auf der Bindemittelbasis Alkydharz wirkt Bleimennige passivierend auf
die Stahloberfläche. Die Wirkung von lamellenartigen Bleiseifen verbessert die mechanische Festigkeit, die Wasserbeständigkeit und die Haftung dieser Schutzschicht.
Metallische Pigmente, die in Zinkstaubgrundierungen enthalten sind, schützen Stahlbauteile im kathodischen Bereich. Das unedle Metall Zink wird bewusst mit dem zu schützenden Bauteil verbunden, um die korrosive Reaktion zu verlagern. Die dabei entstehenden Oxidationsprodukte dichten die Beschichtung zusätzlich ab und erschweren die weitere Korrosion. Diese Grundierungen enthalten einen hohen Anteil an Zinkstaub-Pigmenten (DIN EN ISO 3549)
und werden zumeist in Verbindung mit Epoxidharz und Alkalisilikaten verarbeitet. Zwischenbeschichtungen sorgen insbesondere für eine Barrierewirkung innerhalb des Beschichtungssystems. Pigmente, wie Eisenglimmer oder plättchenförmige Eisenoxidpigmente, wirken dabei rein physikalisch. Durch Bildung von lamellaren Strukturen in Zwischen- oder Deckbeschichtungen wird der Diffusionsweg für korrosionsfördernde Substanzen deutlich verlängert.