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Stupftechnik für moderne Wohnkonzepte

Stupftechnik
Modern interpretiert

Stupftechnik: Alte Dekorationstechniken, wie etwa das Stupfen mit einem Leder- oder Lappenstück, lassen sich durch die entsprechende Farbgebung auch in moderne Wohnkonzepte integrieren. Wie man zu einem harmonischen Farbklang gelangt, zeigt Friederike Schulz in der neuen Folge der Dekorationsmalerei-Serie anhand eines Beispiels.

Autorin: Friederike Schulz | Fotos: Lars Krüger

Es braucht nicht viel Werkzeug, um eine besondere Wandgestaltung herzustellen. Das Wichtigste ist etwas Geschick und ein umfangreiches Wissen im Umgang mit Farben und Lasuren. Um sich vom Markt abzuheben, reichen manchmal kleine Details wie
z. B. eine simple Stupftechnik, die durch eine weitere Schicht veredelt wird. Hierfür wird ein Werkzeug angeboten, das aus einer Holzplatte mit Griff besteht, auf die in gleichmäßigen Abständen kleine Quadrate aus Velourslederimitat aufgenietet wurden. Ähnliche Werkzeuge gab es früher schon; besser bekannt – und mittlerweile leider etwas verpönt – ist jedoch das Stupfen mit einem Lappen oder Lederstück. Wenn man es geschickt anstellt, kann man mithilfe von nur fünf Werkzeugen eine sehr kompakte und aussagekräftige Wandgestaltung kreieren – mit historischen Mitteln und modernen Farben. Sie ist überall einsetzbar und tausendfach zu variieren.

Stupftechnik mit einem Fries als Blickfang

Damit die Gestaltung zusätzlich etwas „aufgepeppt“ wird, kann die Stupftechnik mit einem schablonierten Fries kombiniert werden. Wie man den Fries gestaltet, ob ein- oder mehrschlägig, hängt natürlich von den Wünschen des Kunden ab. Der hier vorgeführte dreischlägige Fries ist aus einem alten Gebäude und wurde für die Neugestaltung farblich verändert. Durch die Kombination von Pink, Rosa, Rot und Orange kommt es zu einem modernen Erscheinungsbild. Solche veränderten Farbkonzepte sind überall einsetzbar – im Neubau, um z.B. eine gemütliche, aber auch zeitgemäße Atmosphäre zu schaffen – oder aber im Altbau, wo sich der Wunsch auftut, das Alte zu erhalten, aber mit moderner Sichtweise zu vermischen.

Der Trick ist eine relativ kleine Farbpalette, bei der man die Töne untereinander vermischt. Die Grundfarbe besteht im gezeigten Fall aus Weiß, etwas Ocker und einem Schuss Violett, Letzteres als Komplementäre zum Ocker. Der zweite Ton ist etwas mehr Violett und weniger Weiß. Die Lasur ist komplett ohne Weiß und nur aus Violett und Ocker plus etwas Blau, um dem Orange im Fries etwas entgegenzukommen. Die Töne im Fries mischen sich alle aus Magenta, Gelb und Violett. So entsteht etwa das Orange aus Gelb und Magenta (und etwas Blau, wegen der Komplementäre) plus Weiß. Diese Töne werden dann wiederum untereinander gemischt. Dadurch entsteht ein homogenes Farbgefüge. Diese Methode ist auf jede Farbgruppe aus dem Farbkreis übertragbar.

Die Arbeitsschritte bei der Stupftechnik

Die weiß grundierte Fläche wird mit dem Modler und einer dickflüssigen Lasur im Kreuzgang gestrichen. Die Lasur besteht aus Weiß, Ocker und einem Schuss Violett. Sie kann eine hohe Deckkraft aufweisen. Mit dem Stupfwerkzeug wird die Fläche mit einer weiteren Lasur (die zuvor verwendete Lasur mit Zugabe von Violett) gleichmäßig strukturiert. Alternativ kann mit einem geknüllten Fenstertuch oder Lederlappen gearbeitet werden. Schließlich wird die Fläche mit einem Modler und einer sehr wässrigen Lasur überstrichen. Die gräuliche, schwach pigmentierte Lasur dient dazu, der Oberfläche mehr Tiefe zu verleihen.

Nach der Trocknung wird das Klebeband zur Begrenzung der gestupften Fläche abgezogen und der Bereich, an dem der Fries laufen soll, angezeichnet und abgeklebt. Die Grundfarbe des Frieses wird mehrfach deckend gestrichen. Ein Voranstrich mit Grau ist nicht empfehlenswert, da es die Leuchtkraft verringert. Der Rotton in unserem Beispiel wurde gemischt aus Magenta, Violett und Ocker.

Das erste Muster („der Schatten“) wird aufschabloniert. Als Anlegemaß gilt dabei der abgeklebte Bereich. Das dunkle Orange besteht aus Orange, Gelb und etwas Blau. Der helle Orangeton der zweiten Schablone („das Licht“) besteht aus dem dunklen Orangeton, dem Gelb und Weiß beigemischt wurden. Als Anlegestelle dient zusätzlich eine Markierung auf der Schablone des ersten Musters. Für den dritten Schablonenschlag mischt man sich einen Rosaton, der mit dem gestupften Wandbereich korrespondiert. Durch den dunklen Kontrast zum Rot fällt er hier jedoch weitaus dunkler aus als der Wandton. Mit einer sehr wässrigen Lasur aus dem hellen Orangeton wird im Anschluss die komplette Fläche mit dem Schwamm gleichmäßig gestupft. Damit verbindet man optisch alle Töne miteinander.

Weitere Folgen der Serie:
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Foto: Lars Krüger

Die weiß grundierte Fläche wird mit dem Modler

und einer dickflüssigen Lasur (bestehend aus Weiß, Ocker und einem Schuss Violett) im Kreuzgang gestrichen.


Foto: Lars Krüger

Mit dem Stupfwerkzeug (alternativ mit einem Fenstertuch oder Lederlappen) wird die zuvor grundierte Fläche mit einer Lasur gleichmäßig strukturiert.


Foto: Lars Krüger

Anschließend wird die Fläche mit einem Modler und einer sehr wässrigen Lasur überstrichen. Die gräuliche, schwach pigmentierte Lasur verleiht der Oberfläche mehr Tiefe.


Foto: Lars Krüger

Nach der Trocknung wird der Bereich, an dem der Fries laufen soll, angezeichnet und abgeklebt. Die Grundfarbe des Frieses (Rotton aus Magenta + Violett + Ocker) wird mehrfach deckend gestrichen.


Stupftechnik Foto: Lars Krüger

Das erste Muster (der Schatten) wird aufschabloniert. Als Anlegemaß gilt dabei der abgeklebte Bereich. Das dunkle Orange besteht aus Orange, Gelb und etwas Blau.


Foto: Lars Krüger

Der helle Orangeton der zweiten Schablone (das Licht) besteht aus dem dunklen Orange + Gelb + Weiß. Als Anlegestelle dient zusätzlich eine Markierung auf der Schablone des ersten Musters.


Stupftechnik Foto: Lars Krüger

Für den dritten Schablonenschlag mischt man sich einen Rosaton, der mit dem Wandbereich korrespondiert. Durch den dunklen Kontrast zum Rot fällt er weitaus dunkler aus als der Wandton.

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