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Experimentelle Kalligrafie - Schrift-für-Schritt zur Wandgestaltung

Experimentelle Kalligrafie
Vom Entwurf zum Wandbild

Jessica Preis zeigt Schritt für Schritt, wie ihr die Umsetzung vom künstlerischen Entwurf zur kalligrafischen Wandgestaltung bei ihrer Abschlussarbeit an der Fachschule für Gestaltung Stuttgart zum staatlich geprüften Gestalter und Malermeister gelang.

Autorin/Fotos: Jessica Preis

Der Kundenauftrag ist eine Wandgestaltung mit experimenteller Kalligrafie in einem Wohnzimmer. Mein Entwurf bietet für die Umsetzung zwar viele Anhaltspunkte, aber eine hundertprozentige Gleichheit kann und will ich bei einer experimentellen Gestaltung nicht erzielen.

Der erste Schritt ist die Herstellung der großen Schriftvorlagen. Die Schriftart habe ich im Internet ausgewählt und spiegelverkehrt in der richtigen Größe ausgedruckt. Um hier eine eigene Note einzubringen, wurden einzelne Elemente an den Buchstaben ergänzt. Grundsätzlich arbeitet man von hinten nach vorne. Das heißt, zuerst entsteht der farbige Hintergrund. Darauf malt und schreibt man die experimentellen kalligrafischen Details.

Experimentelle Kalligrafie: Die Dimensionen übertragen

Um die Größendimensionen auf die Wand übertragen zu können, zeichne ich mir ein Raster über den Entwurf. Zum Anzeichnen von Linien und für Vorzeichnungen arbeite ich mit weichen Bleistiften und wenig Druck. Je weniger Graphit auf der Wand ist, desto leichter ist später das Entfernen. Außerdem besteht bei dicken Bleistiftlinien die Gefahr, dass sie sich mit der Feuchtigkeit lasierender Farben verstärken.

Experimentelle Kalligrafie: Spontan arbeiten

Zur Vorbereitung der Ausführung der Texte habe ich diese im Maßstab 1:1 auf Papierstreifen vorgeschrieben und an die Wand gehängt. So lassen sich Fehler vermeiden und Ergebnisse besser abschätzen. Schleicht sich durch das spontane Arbeiten bei einer experimentellen Kallegrafie doch ein Fehler ein, kann dieser auf einfarbigen, deckend gestrichenen Untergründen im Wandfarbton „übertupft“ werden. Besteht der Hintergrund aus mehrschichtigen Lasuren, muss der Farbton nachgemischt und nur der Fehler retuschiert werden. Oft bietet sich auch eine kreative Fehlerbehebung an. Man kann bspw. vergessene Buchstaben in Zwischenräume einfügen oder – wenn möglich – als Ligatur mit dem vorherigen oder nachfolgenden Buchstaben verbinden.


Experimentelle Kalligrafie

Um einen einheitlichen Hintergrund zu schaffen, wird die Wand mit Glattvlies tapeziert und mit weißer Dispersionsfarbe gestrichen.


Experimentelle Kalligrafie

Jetzt werden die Feinheiten gesetzt: hier beispielsweise einen weißen Schriftzug auf schwarzem Untergrund.


Experimentelle Kalligrafie

Zum Abschluss sind weiteren Details keine Grenzen gesetzt. So lasse ich „Läufer“ von oben nach unten entstehen.


Experimentelle Kalligrafie

Während der Arbeit bin ich immer wieder einen Schritt zurückgetreten: So bekommt man noch zusätzliche Gestaltungsideen.


Experimentelle Kalligrafie

Die Wand wird ausgemessen und das Grundraster, das im Entwurf eingezeichnet ist, wird auf die Wand übertragen.


Experimentelle Kalligrafie

Damit scharfe Kanten entstehen, wird das vorgezeichnete Grundraster mit Klebeband abgeklebt. Wichtig: Das Klebeband ohne Wellen anbringen.


Experimentelle Kalligrafie

Nach dem Abkleben der ersten Grundraster werden die entstandenen Felder mit roter Farbe zwei- mal gestrichen.


Experimentelle Kalligrafie

Nachdem der erste Anstrich trocken ist, werden die Felder für die schwarzen Elemente abgeklebt und ebenfalls zweimal gestrichen.


Experimentelle Kalligrafie

Die vorgezeichneten Schablonen auf Transparentpapier werden auf die Wand gelegt, nachgezeichnet und so übertragen.


Experimentelle Kalligrafie

Durch das Nachzeichnen bleiben sichtbare Linien stehen. Die Buchstaben habe ich mit einem Plattpinsel gezeichnet.


Experimentelle Kalligrafie

Für die experimentelle Kalligrafiearbeit habe ich einen einfachen Korrekturstift verwendet. Hier lautet das Motto: Einfach drauflos schreiben.


Experimentelle Kalligrafie

Um mehr Dynamik zu erzeugen, habe ich stellenweise die weiße Schrift mit einem dickeren Marker nachgezogen.

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