Bei Oberflächen von Beschichtungsstoffen entsteht der fotokatalytische Effekt mit speziell vorhandenem Titandioxid wie Anatas, welches als sogenannter Fotokatalysator wirkt. Schmutzpartikel auf der Beschichtungsoberfläche werden durch den Einfluss von UV-Licht, diffusem Tageslicht oder künstlichen Lichtquellen durch Sauerstoff zersetzt und in Wasser und Kohlendioxid (kein Schadstoff) umgewandelt. Dadurch bleibt die Oberfläche sauber, antimikrobiell und sogar eine mögliche Geruchsbelästigung fällt ab. Erkennbar ist dies durch die zur Kreidung neigende Oberfläche. Eine weitere wichtige Eigenschaft von Titandioxid ist die Superhydrophilie. Durch einen geänderten Kontaktwinkel wird die vollständige Benetzung der Oberfläche mit Wasser hervorgerufen und ein Selbstreinigungseffekt der Beschichtungsoberfläche erzeugt.
Als mögliche Einsatzgebiete zählen mittlerweile Innenbereiche, in denen es z. B. durch Möbel, Teppiche o. ä. zu Ausdunstungen gekommen ist. Auch Innenbereiche, welche durch Zigarettenqualm in Mitleidenschaft gezogen wurden, können mit fotokatalytischen Beschichtungen verbessert werden. Ein Langzeittest, bei dem Lärmschutzwände an einer Autobahnstrecke an der A1 zwischen den Anschlussstellen Osnabrück-Nord und Osnabrück-Hafen mit einer Titandioxid-Suspension (mit fotokatalytischer Funktion) beschichtet wurden, hat eine unmittelbare Verbesserung der Luft nachgewiesen. Aus der Historie heraus ist es jedoch so, dass derartige Beschichtungsstoffe in der Industrie als fraglich angesehen werden. Denn gerade der Einfluss von UV-Licht führt zur Kreidung der Beschichtungsoberfläche, was wiederum auch im Innenbereich passieren kann.