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Wie funktioniert eigentlich … … ein WDVS ?

Aufbau eines Wärmedämm-Verbundsystems (WDVS)
Wie funktioniert eigentlich … … ein WDVS ?

Beim Umgang mit Wärmedämm-Verbundsystemen müssen bei jedem Dämmvorhaben alle Einzelheiten neu durchdacht werden. Den Durchblick hat dabei nur, wer das System versteht.

Ein WDVS entspricht einem Fassadenaufbau mit Putzträgerplatte, wobei der Dämmstoff die Rolle der Trägerplatte übernimmt. WDVS sind fugenlos und schlagregendicht, aber durchlässig für Wasserdampf und Kohlendioxid. Sie schützen vor Wärmeverlusten, beseitigen Wärmebrücken und sorgen für mehr Behaglichkeit im Gebäudeinneren. Zudem schützen sie die tragende Gebäudekonstruktion vor der Witterung.

WDVS können nahezu auf allen massiven Untergründen, Mauerwerk oder Beton, verputzt oder unverputzt, eingesetzt werden. Grundbedingung ist, dass der Untergrund fest, trocken, fett- und staubfrei ist. WDVS sind zugelassen auf Plattenwerkstoffen im Holzbau und für die direkte Montage auf das Ständerwerk von Fertighäusern mit Holzunterkonstruktion. Eine Überbrückung von sich bewegenden, statischen Rissen im Untergrund ist nicht möglich, Gebäudedehnfugen sind in das Dämmsystem zu übernehmen! Um baurechtlich korrekt zu sein, dürfen in einem System nur dessen allgemein bauaufsichtlich zugelassene Komponenten verwendet werden: Bis zur in der jeweiligen Landesbauordnung definierten Hochhausgrenze können in der Regel Dämmplatten aus Polystyrol-Hartschaum angewendet werden, bei höheren Gebäuden kommen nichtbrennbare Systeme zum Einsatz – beispielsweise mit Dämmstoffen aus Mineralwolle oder Mineralschaum.
Gemäß der eingesetzten Armierungs- und Oberputze unterscheidet man organische und mineralische Systeme. Rein organische Systeme bieten den größten Widerstand gegen einen harten Stoß. Sie erreichen Stoßfestigkeiten von mehr als zehn Joule. Mineralische Systeme erreichen aufgrund ihrer geringeren Elastizität bei vergleichbaren Schichtstärken nur Stoßfestigkeiten zwischen zwei und drei Joule. Soll die Unempfindlichkeit gegenüber Stößen weiter gesteigert werden, sorgt bei organischen Systemen bereits eine Erhöhung der Unterputzdicke für Stoßfestigkeiten von 15 Joule – auch ohne teure Fasern.
WDVS unterscheiden sich zudem gemäß ihrer Befestigung: Auf einem geeigneten Untergrund können sie ausschließlich geklebt werden, hierfür kommen Polystyrol-Hartschaumplatten und Mineralwolle-Lamellen infrage. Weniger geeignete Untergründe erfordern WDVS, die sowohl geklebt als auch gedübelt werden. Diese kommen auch zur Anwendung, wenn die Statik der Systemaufbauten Dübel (und gegebenenfalls Schienen) verlangt.

praxisplus
Um Risse an Laibungskanten oder Innenecken wirkungsvoll zu verhindern, ist der Einsatz von Sturzeckwinkeln sinnvoll. Diese passgenau vorgefertigten Gewebe dienen als Armierung der Innenecke (bis 20 Zentimeter Laibungstiefe) und gleichzeitig als Diagonalarmierung, sie beschleunigen das Armieren dieses kritischen Bereichs erheblich.
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