Warme Luft kann ein Vielfaches mehr an Wasser aufnehmen als kalte Luft. Die Luftfeuchtigkeit, der Wasserdampfgehalt der Luft, wird gemessen in Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft. Die Menge an Wasserdampf, die in einem Kubikmeter Luft höchstens enthalten sein kann, ohne dass Wasser ausfällt, ist die Sättigungsfeuchte oder maximale Luftfeuchtigkeit. Diese wächst mit der Temperatur.
Bei 0°C kann die Luft maximal 4,8 g Wasser pro m³ aufnehmen, bei plus 30°C dagegen 30,3 g. Ein „Schnapsglas“ voll Wasser ist die aufnehmbare Wassermenge pro m³ Luft bei diesem Temperaturunterschied von 30°C. Das entspricht dem Inhalt einer 1,5 Liter-Flasche bei einem normalhohen Wohnraum von 5 x 5 m. Kühlt warme, feuchte Luft ab, kann sie den Wasserdampf bei einer bestimmten Temperatur, dem sog. Taupunkt, nicht mehr festhalten. Aus dem Wasserdampf wird flüssiges Wasser. Das kondensiert in Form feiner Tröpfchen als sog. Kondenswasser. Wo dieser Taupunkt liegt, lässt sich errechnen oder aus Tabellenwerken ablesen.
Für die Anstrichtechnik im Innen- und Außenbereich hat die relative Luftfeuchtigkeit folgende Bedeutung: Ihre Höhe beeinflusst die Trocknung und Trocknungszeiten von Anstrichmitteln. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von mehr als 90% befindet sich auf allen zu streichenden Flächen ein feinster Wasserbelag, der die Haftung von Anstrichen beeinträchtigt. Auch vor korrosionsschützenden Anstricharbeiten auf Metall oder bei brandschutzbildenden Farben auf Metall sollte dieser Taupunkt bekannt sein, um Anstrichschäden zu vermeiden. Ob das Ausfallen von Kondenswasser nachteilig ist, kommt auf die einzelnen Baustoffe und die Konstruktion an. Bei ungenügend gedämmten Wänden scheidet sich Wasser an den sog. Wärmebrücken ab. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, so können an diesen Stellen Schimmelpilze wachsen. Eine Innenwand sollte daher nicht kälter als 12°C sein; dies ist der kritische Bereich, wo auftretendes Kondenswasser zu Schimmelbildung führen kann. ZERO bietet bei Fassaden-Dämmarbeiten an, durch eine Wärmedämmberechnung nicht nur die erforderliche Dämmstärke zu ermitteln, sondern auch den Temperaturverlauf der gedämmten Fassade, um zu sehen, ob Kondensat auftritt oder ob es sich um eine bauphysikalisch einwandfreie Konstruktion handelt. Der Aufbau des vorhandenen Wandbildners muss dabei bekannt sein. Dieser Service ist kostenlos.
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