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800 Tapetenrollen in einer Saison

Betrieb & Markt
800 Tapetenrollen in einer Saison

Malermeister Andreas Schmid und sein Team sind oft mit an Bord, wenn es um die hochwertige Innenausstattung von Flusskreuzfahrtschiffen geht. Weil er viel unterwegs ist, ist eine gute Betriebsorganisation für ihn das A und O.

Allein in dieser Saison waren es unter anderem 800 Rollen Vinyltapete, Brandschutzklasse B1, die Malermeister Andreas Schmid mit seinem Team verarbeitet hat. Und zwar auf schwimmenden Baustellen: Denn ein Pfeiler seiner Tätigkeiten sind Innenarbeiten auf Flusskreuzfahrtschiffen im In- und Ausland. Dafür reist er von Oktober bis Ende März regelmäßig jeweils für ein bis zwei Wochen in die Häfen von Bratislava, Linz und Passau an der Donau sowie ins niederländische Lobith am Rhein. Auch in Amsterdam, Rotterdam und hinter Paris hat er schon gearbeitet. Er stattet bis zu 140 Meter lange Schiffe und ihre 50 bis 70 Passagierkabinen mit neuen Tapeten aus, beschichtet Wände und verlegt neue Böden. Dabei sind häufig zwei weitere Malerbetriebe aus dem Westerwald mit im Boot, die sich auf der Basis einer Kooperation die Arbeiten teilen. „Wir kennen da kein Konkurrenzdenken, sondern arbeiten zum beiderseitigen Vorteil sehr partnerschaftlich mit einander“, erklärt Schmid sein Credo.

Angefangen hat alles im Jahr 2004, als er in Frankreich zusammen mit einem befreundeten Schreiner erstmals ein kleineres Schiff mit sechs Kabinen mit Tapezier- und Malerarbeiten und neuen Bodenbelägen im neuen Glanz erstrahlen ließ. Nach und nach hat sich in Reederkreisen herumgesprochen, dass er und der Schreinermeister als Partnerunternehmen termingetreu und gut arbeiten, sodass die Aufträge fast ohne sein Zutun aus ganz Mitteleuropa kommen. „Ich bin sehr froh, dass ich Mitarbeiter habe, die entsprechend flexibel sind. Denn wir sind ja häufig für mehrere Tage nicht zu Hause“, betont Andreas Schmid.
Software unterstützt
Auf der Basis von Reparaturlisten der Reedereien erstellt er im Büro mithilfe seiner Branchensoftware die Angebote. Die Reedereien geben meist einen Budgetrahmen vor. Schmids Aufgabe ist es dann, schon vorher Materialien auszuwählen, die in den Preisrahmen passen, bevor er das Schiff erstmals sieht und mit den Arbeiten beginnen kann. Dabei ist es für ihn praktisch, dass er in der WinWorker-Software sieht, wenn zur Auftraggeberadresse schon frühere Angebote existieren. „Da kann ich gleich nachsehen, mit welchen Materialien wir schon einmal gearbeitet haben und diese wieder verwenden. Bei neuen, unbekannten Schiffen ist es dagegen immer wieder ein kleines Abenteuer, auch weil man nie genau weiß, wie die Untergründe beschaffen sind.“ Für die Angebote auf den Schiffen braucht Schmid ein Aufmaß, das er in der Software einfach und schnell tabellarisch erfasst. Die Angebote erstellt er meist mit einem Pauschalpreis pro Passagierkabine. Darüber hinaus müssen häufig mehrere Hundert Meter Korridore, Restaurants, die Lounge und Lobby neu gestaltet werden.
Für ihn war es am Anfang ein wichtiger Nebeneffekt, dass die leichte Flaute in den Wintermonaten durch den einen oder anderen Auftrag auf einem Schiff aufgefangen wurde. Mittlerweile hat es sich so positiv entwickelt, dass er und sein Team aus der Wintersaison sogar mit Überstunden herauskommen. Und sein guter Ruf in der Branche verschafft ihm auch im Sommer immer wieder kurzfristige Aufträge von Reedereien oder privaten Schiffseignern: Einmal wurde er nach Südfrankreich auf ein großes Boot gerufen, das gerade auf einen Felsen aufgelaufen war und das schnell wieder fahrtüchtig und bewohnbar gemacht werden musste. Oder das Rheinschiff, in dem er vor sechs Wochen dringend ein Bad renovieren musste: Jeweils an den Anlegestellen Köln, Koblenz und Mainz kam er an Bord und hat die nötigen Arbeiten während der Anlegezeiten ausgeführt. „Flexibilität gehört einfach dazu, wenn man seine Kunden zufriedenstellen möchte“, so der Malermeister.
Auch wenn er 10 bis 15 Prozent seines Umsatzes mit den schwimmenden Aufträgen macht, sind ihm die privaten Kunden an Land besonders wichtig und quasi eine Herzensangelegenheit. Schon sein Großvater und auch sein Vater, von dem er den Betrieb 2008 übernommen hat, setzten neben der sauberen technischen Ausführung der Arbeiten die ausführliche Beratung und Betreuung ihrer Kunden an die erste Stelle. Diese Sorgfalt in der Arbeit und im Umgang mit den Kunden lohnt sich: Seit 2009 trägt der Malerbetrieb das Gütesiegel der Fördergesellschaft „Qualität im Handwerk“ (qih). Über 185 überaus positive Kundenbewertungen haben zur Bestnote „sehr gut“ geführt.
Bei der Gestaltung der Innenräume seiner Privatkundschaft profitiert Andreas Schmid auch von den Erfahrungen auf den Schiffen: „Die langen Flure und zahlreichen Kabinen dort verschaffen uns eine gewisse Routine bei der Verarbeitung von neuen und anspruchsvollen Materialien.“ So kann er die vier Wände seiner Kunden immer im neuesten Trend und vor allem technisch sauber gestalten.
Mobil geht’s besser
Um seine Kunden optimal betreuen zu können, bleibt Schmid auch technisch immer auf dem neuesten Stand. Im Herbst 2011 hat er die mobile Zeiterfassung seiner Malersoftware eingeführt. Nach einer kurzen Schulung seiner Mitarbeiter, die er selbst vorgenommen hat, hat das Team einen Probedurchlauf begonnen. Parallel wurde noch auf Stundenzetteln mitgeschrieben. Doch die Mitarbeiter kamen so problemlos mit dem neuen System zurecht, dass schon nach kurzer Zeit ganz auf die Papierform verzichtet werden konnte. Bei Schmid werden die Arbeitszeiten auftragsgebunden erfasst. Die Mitarbeiter buchen Arbeitszeit, Fahrzeit Rüstzeit etc. mit einem Klick auf die jeweiligen Auswahlpunkte in ihrem Handy.
„Ich habe nachgerechnet: Die monatlichen Kosten für die Geräte haben wir locker wieder drin – das ist auch der Zeiteinsparung zu verdanken, weil ich nicht mehr mühsam die Stundenzettel entziffern und abtippen muss. Zudem sind die digitalen Daten ja auch direkt den Projekten zugeordnet. Mit der mobilen Zeiterfassung bin ich flexibler als früher, weil ich nicht mehr auf Wochenzettel warten muss, sondern die Arbeitszeiten täglich im System habe und so einen aktuelleren Überblick bekomme“, so der Malermeister.
Und wie klappt es mit der Zeiterfassung bei der Arbeit auf den Schiffen im Ausland? Andreas Schmid hat die Datenverträge der Handys für das Ausland sperren lassen, weil das die Kosten unnötig in die Höhe treiben würde. So erfassen die Teams die Arbeitszeiten vor Ort und speichern die Daten ausnahmsweise auf den Mobiltelefonen. Am Ende der Woche, wenn alle wieder in der Heimat zurück sind, können die Zeiten dann abgerufen werden. Ebenfalls praktisch für den Auslandseinsatz ist die Fotofunktion, mit der Bilder von eventuell anfallenden Zusatzarbeiten zuverlässig aufgenommen werden können. Die Mitarbeiter können auch Sprachnotizen hinterlegen, sodass alles sicher dokumentiert ist.
Nachkalkulation
Wichtig sind Andreas Schmid insbesondere die vielen Möglichkeiten, die Arbeitszeitdaten auszuwerten. Durch die mobile Zeiterfassung kann er nun schneller sehen, ob beispielsweise bei den Fahrzeiten Einsparpotenzial besteht. Dann kann er künftige Baustellen noch besser koordinieren. „Ich vergleiche auch immer die Ist-Stunden zu einem Projekt mit den Sollzeiten und habe so einen schnellen Überblick darüber, wie die Baustelle läuft und wo wir wirtschaftlich stehen“, erläutert Andreas Schmid. Dank moderner Technik kann er zeitnah und flexibel gegensteuern, damit sein Betrieb auf Erfolgskurs bleibt.
Flexibilität gehört einfach dazu, wenn man seine Kunden zufriedenstellen möchte.

P RAXISPLUS

Seit mehreren Generationen hat sich der Malerbetrieb Schmid aus Sessenhausen im Westerwald der hochwertigen Innenraum- und Fassadengestaltung verschrieben. Andreas Schmid, Betriebsmanager im Handwerk und Raumdesigner, ist mit seinem acht-köpfigen Team vor allem für private Kunden im Einsatz. Zusätzlich arbeitet er für verschiedene Reedereien in ganz Europa.
Malermeister Schmid Brunnenstraße 10 56244 Sessenhausen Tel.: (02626) 5677
WinWorker Software
Kalkarer Straße 240
47574 Goch
Tel.: (02823) 4256-200
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