Das Ziel von Sofort- oder Überbrückungsmaßnahmen ist die Reduzierung der Exposition der Betroffenen vom Bekanntwerden des Schadens bis zum Beginn der Schimmelsanierung. Sie sind insbesondere dann wichtig, wenn die Bewohner bereits über gesundheitliche Beschwerden berichten. Dabei ist der erforderliche Aufwand der Sofortmaßnahmen abhängig vom Beginn der Sanierungsmaßnahmen und dem Gesundheitszustand der Betroffenen.
Solche Sofortmaßnahmen können beispielsweise sein:
- Information der Betroffenen
- Hinweis auf die Hinzuziehung einer arbeits- oder umweltmedizinischen Beratung
- die Empfehlung der Umquartierung besonders empfindlicher Personen (Allergiker, Asthmatiker usw.)
- Räume häufiger lüften und (feucht) reinigen
- Befall abschotten oder binden
- Räum/Gebäudeteile abschotten
- Luftreiniger einsetzen
- technische Entlüftung (Unterdruck).
Da bei einem mikrobiellen Schaden häufig der Maler zuerst gerufen wird, bietet es sich an, hier zur Reduzierung der Exposition oder der weiteren Ausbreitung – in Abhängigkeit der Schadensgröße und -ursache – bereits vor der eigentlichen Schimmelsanierung zu handeln.
Kurzfristige Maßnahmen bis zur fachgerechten Schimmelsanierung sind:
- Den mikrobiellen Schaden mit Folie luftdicht abkleben
- Feuchte Bereiche zur Vermeidung einer weiteren Ausbreitung mit Wasserstoffperoxid/Alkohol behandeln (Biozidbehandlung). Die Wahl des Biozids erfolgt aufgrund des zu behandelnden Materials und der Größe der Fläche.
- vorübergehende Binden der Sporen durch überstreichen (Empfehlung möglichst farblos)
- Aufstellen von Luftreinigern, ausgestattet mit HEPA- (Filtration kleinster Partikel) und Aktivkohlefilter (Reduzierung der Geruchsstoffe).
Bei einem Schimmelbefall im Keller kann die Exposition durch den Einbau eines Ventilators in ein Fenster und somit der Erzeugung eines (leichten) Unterdruckes reduziert werden. (Schimmelbestandteile werden dann durch Thermik nicht in höhergelegene Stockwerke getragen).
In Abhängigkeit der Lage kann die Empfehlung sinnvoll sein, die Aufenthaltsdauer in den betroffenen Räumen zu beschränken oder diese Räume nicht zu nutzen und kontaminierte Räume abzuschotten. In Abhängigkeit der Lage vor Ort empfiehlt sich eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen.
Teil 8: Die technische Trocknung
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