Im Innen- wie im Außenbereich werden oftmals werkseitig mit Pulverlack beschichtete Bauteile wie Raumheizkörper, feuerhemmenden Türen, Zargen, Fenster, Zäune, Geländer, Garagentore, Trapezbleche verwendet. Was ist bei deren Überarbeitung durch den Maler zu beachten?
Die Beschichtung dieser Bauteile erfolgt durch elektrostatisches Sprühen oder im Wirbelsinterverfahren. Eine solche Pulverlackbeschichtung wird im gewünschten Farbton geliefert und benötigt dann keine weitere Beschichtung mehr.
Man unterscheidet bei Pulverlacken zwischen reaktiv härtenden Pulvern (Duroplaste) und nicht reaktiv härtenden Pulvern (Thermoplaste). Die mengenmäßig größte Anzahl von Pulverlacken basiert auf reaktiv härtendem Pulver.
Aus technischen Gründen werden vielen Pulverlacken Additive auf Basis von Wachsen zugesetzt. Die glatte, kaum quellbare und stets harte Beschichtung sowie der Einsatz von Wachsen bewirkt, dass oft keine ausreichende Haftung der Überholungsbeschichtung mit Nasslacken erreicht werden kann. Unter Umständen sind diese „Antihaft“-Eigenschaften der Pulverlackierung so ausgeprägt, dass eine Überarbeitung mit Nasslacken gar nicht möglich ist.
Vielfach findet man nicht nur Decklacke, sondern auch Grundierungen vor. Bauteile, die mit Pulverlack grundiert wurden, sind in der Regel durch einen Aufkleber gekennzeichnet, der darüber informiert, mit welchen Beschichtungsstoffen überarbeitet werden kann. Erhalten die Bauteile keine Aufkleber, wird eine Beurteilung sehr schwierig. Oft kann alleine durch Inaugenscheinnahme eine Pulverlackierung nicht sicher erkannt werden.
Thermoplastische Pulverbe-schichtungen eignen sich meist nicht zur Überlackierung. Überholungs- bzw. Renovierungsbeschichtungen auf abgewitterten Pulverlacken sind dagegen weniger kritisch. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass auf Pulvergrundierungen oder Pulverbeschichtungen ein lösemittelhaltiger 2K-Grund und 2K-Lack wie beispielsweise der ZERO PUR-Haftgrund und ZERO PUR-Lack HG/SG zum Einsatz kommen können, und das mit sehr guten Haftungsergebnissen.
Fazit
Einen universellen Beschichtungsstoff auf Pulverlack-Untergründen gibt es nicht. Im Einzelfall ist durch eine Probebeschichtung die Eignung zu ermitteln. Weitere Informationen finden sich im BFS Merkblatt Nr. 24.
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