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Untergrund für WDVS geeignet?

Frage des Monats:
Untergrund für WDVS geeignet?

Untergrund für WDVS geeignet?

Die Frage einer Untergrundprüfung zur Erstellung eines WDVS ist verhältnismäßig einfach zu beantworten. Neubaugleiche Untergründe aus Mauerwerk ohne Putz nach DIN 1053 sowie Beton ohne Putz nach DIN 1045 sind geeignete Untergründe. Die Oberfläche der Wand muss selbstverständlich eben, trocken, fett- und staubfrei sein.

Findet man unbekannte Beschichtungen vor, wie Putze, Anstriche oder Putz mit Anstrichen, ist die Abreißfestigkeit (auch Haftzugfestigkeit genannt) gemäß DIN 18555-6 für geklebte WDVS zu ermitteln. Über diese Prüfung wird der Grad des Verbundes zwischen vorhandenem Untergrund und zu verwendendem Klebemörtel, der in der Systemzulassung benannt ist, festgestellt. Der Klebemörtel wird in einer Trockenschichtdicke von circa zehn Millimeter aufgetragen. Nach Trocknung von circa 28 Tagen werden fünf Prüfflächen mit einer Bohrkrone seitlich freigeschnitten und Prüfplatten aufgeklebt. Nach Erhärten des Klebers wird ein Abziehversuch mittels Zuggerät durchgeführt, bis der Verbund zerstört wird. Es kommt zum Bruch. Gefordert wird bei einem geklebten WDVS eine Abreißfestigkeit von 0,08 N/mm2. Als weitere Prüfung ist die dauerhafte Verträglichkeit von vorhandenen Beschichtungen mit dem Klebemörtel durch einen baustellengerechten Versuch zu ermitteln. Diese Prüfung ist an mehreren Stellen vorzunehmen. Dazu wird eine ganze EPS-Hartschaumplatte angeklebt (Randwulst-Punkt-Methode bzw. vollflächig). Nach Aushärtung des Klebermörtels (mind. sieben Tage) wird die Platte abgerissen. Haftet der Mörtel am Untergrund, ist er geeignet. Als alternative Prüfung wird der Klebemörtel mit einer Zahntraufel in einer Dicke von circa vier bis fünf Millimetern aufgezogen. Anschließend wird das WDVS-Armierungsgewebe eingelegt, wobei es an der Unterseite circa 40 Zentimeter herausragen sollte. Im nächsten Schritt wird der Klebemörtel erneut aufgetragen, geglättet und mit Folie abgedeckt. Nach sieben Tagen wird das freie Ende des Gewebes von unten nach oben abgezogen. Trennen sich beide Mörtellagen ist der Untergrund geeignet. Löst sich der Mörtel, der Altputz oder die Altbeschichtung vom Untergrund mit ab, ist die Haftfestigkeit für die Bearbeitung unzureichend. So können auch Durchweichungserscheinungen in der Altbeschichtung oder gar eine nicht vorhandene Alkalibeständigkeit des Anstrichs erkannt werden. Bei unzureichendem Prüfergebnis sind geeignete Maßnahmen zu treffen, z. B. Entfernen der Altbeschichtungen oder mechanische Befestigung mit systemkonformen Dübeln.

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