Die erste Strophe des bekannten Weihnachtsliedes könnte auch diese aktuelle Nachricht einleiten: In der Schweiz …
Drohen uns Drohnen?
In der Schweiz hat erstmals eine computergesteuerte Drohne eine Fassade beschichtet. Sie flog hin und her und stoppte den Spritzvorgang, wenn sie an die abgedeckten Fenster kam. „Hand des Himmels“ nennen die Hersteller das neue Produkt. Es eignet sich heute schon für Ausbesserungen an Hochhäusern – und streicht vielleicht schon morgen auch Stilfassaden. Die Entwicklung geht wie im Flug.
50-Stunden-Woche fordern?
Den Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren täte eine 50-Stunden-Woche gut. Die arbeiten sich derzeit nämlich im Durchschnitt 56 Stunden am Bildschirm ab. Die jetzt veröffentlichte Jugend-Digital-Studie listet sogar die Rangreihe auf: Spitzenreiter mit fast 36 Stunden ist das Smartphone vorm Notebook und Desktop-PC. Vor diesem Hintergrund wäre die Forderung nach einer 50-Stunden-Woche nicht unberechtigt. Dann hätten die Kids wenigstens samstags mattscheibenfrei.
Erst mal Deutsch lernen
Die Kenntnis der Landessprache in Wort und Schrift ist die erste Voraussetzung für Integration. Stimmt, ist aber gar nicht so einfach, eher schwierig – und langwierig. Diese Erfahrung mache ich gerade im Rahmen eines ehrenamtlichen Projekts. Die Bedingungen sind gut. Jeder hat nur einen Teilnehmer. Meiner ist intelligent, Familienvater mit Ausbildung, strebsam und fleißig. Trotzdem kommen wir nur langsam voran. Die Sprachhürde für Erwachsene ist wohl doch deutlich höher als für Kinder. Ich gebe mir alle Mühe, ihn auf die anstehende erste Prüfung gut vorzubereiten, stelle mir vor, was er anschließend noch alles lernen muss, um auch im Beruf zu bestehen und sehe die Problematik der Integration inzwischen mit anderen Augen. Es ist viel zu tun, bis aus Migranten Mitarbeiter werden. Auch Berufsorganisationen und Betriebe haben dabei noch manche Lektion zu lernen.
Zum Frühstück schon Feierabend
Im Zusammenhang mit den umstrittenen gesetzlichen Mindestvergütungen für Auszubildende wird auch die Lehrzeit verkürzt: Bei mehr als täglich fünf Stunden Blockunterricht in der Woche müssen die Lehrlinge nur noch einmal wöchentlich für zwei Stunden in den Betrieb, – etwa von Arbeitsbeginn bis zum Frühstück? Und bei Unterricht an einzelnen Wochentagen kriegen sie mindestens einen ganzen Tag frei. Die Bundesbildungsministerin meint, das mache die duale Ausbildung attraktiver, flexibler und internationaler. Hoffentlich müssen die Azubis für die Verkürzung der Ausbildungszeit nicht eines Tages Lehrgeld zahlen.
Weniger Kohlendioxid – Mehr Kohle!
Das ist meine Headline für die Anzeigenkampagne eines Malerbetriebes. Anlass ist die Möglichkeit aus dem Klimapaket, bei energetischer Modernisierung selbstgenutzter Häuser bis zu 40.000 Euro an Steuern zu sparen. Und im Untertitel heißt’s für alle, die sich diese Kohle holen: „Weniger CO2 – und noch Geld dabei!“ Ist doch prima fürs Klima.
Flower für Frauenpower
Ganz herzlichen Glückwunsch an zwei starke Frauen aus der Innung Rhein-Main: Jacqueline Kuhn ist trotz Doppelbelastung aus Studium des Ingenieurwesens und Malerlehre Landessiegerin geworden. Jessica Jörges, Bundessiegerin des Vorjahres, hat sich bei der Weltmeisterschaft in Russland mit Malern aus 22 Nationen gemessen und eine Medaille geholt.
Nicht eingerostet, sondern rastlos
Der Vorschlag der Bundesbank, das Rentenalter langfristig, d.h. bis 2070, schrittweise auf fast 70 Jahre zu erhöhen, ist zunächst ökonomisch begründet: Angesichts der stetig steigenden Lebenserwartung ist der Schritt notwendig, damit das Rentenniveau nicht zu stark absinkt und verhindert wird, dass die Rentenzahlungen stärker steigen als die Sozialversicherungsbeiträge. Schon beim bislang vorgesehenen Rentenalter von 67 liegt die Zahl der Rentenjahre bei annähernd 20 und wird voraussichtlich um weitere 4,5 steigen.
Für den Vorschlag spricht aber noch mehr: Viele aus dem Berufsleben Ausscheidende zählen nicht zum alten Eisen, sondern sind eiserne Alte, nicht eingerostet, sondern rastlos, fit und gesund. Für die kann ein Vierteljahrhundert Rentnerdasein auf Dauer auch langweilig werden. Dies auch vor dem Hintergrund, dass noch gebraucht wird wer nicht verbraucht ist.
Gegen die Landflucht
Eine ländliche Gemeinde in Hessen zahlt Jugendlichen, die in einem ortsansässigen Gewerbebetrieb eine Ausbildung machen, im 1. Lehrjahr 100 Euro pro Monat und auch im zweiten gibt’s noch einen beträchtlichen Zuschuss. Dieses Projekt gegen Abwanderung aus ländlichen Regionen ist einmalig – bisher. Wenn die regionalen Handwerksorganisationen die Gemeinden ermuntern, geht da vielleicht auch andernwo was.
PraxisPlus
Autor Werner Schledt war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen Maler- und Lackiererhandwerk.
Werner Schledt
Gangstraße 35 c
60388 Frankfurt/Main
Lieber eine Weile länger als Langeweile
Morgens sagen wir „das Korn“ und „der Weizen“, abends heißt es dann „das Weizen“ und „der Korn“