Jetzt kann es losgehen. Im Juni erfolgte die Zustimmung der Kartellbehörden zur Akquisition der beiden Unternehmen. Damit steht der Planung für die zukünftige Marktbearbeitung nichts mehr im Wege. „Wir bieten unseren Kunden auch in Zukunft die besten Lösungen aus der mineralischen und pastösen Welt und überzeugen im Markt durch Kompetenz, Umweltbewusstsein, Produktinnovation und Qualität.“ So lautet die gemeinsame Vision, die die Führungsspitzen der drei Unternehmen gemeinsam erarbeitet haben.
In der neuen Konstellation kratzt Baumit fast an der 400 Mio.-Euro-Umsatzmarke. 2021 belief sich der Umsatz des Unternehmens auf 263 Mio.-Euro, für 2022 plant das Unternehmen 284 Mio. Euro. Sakret steuern laut Plan 2022
70 Mio. Euro und Diessner laut Plan 2022 33 Mio. Euro bei.
Enges Distributionsnetz
Für Heiko Werf steht die Branche vor großen Herausforderungen. „Ein dichtes Distributionsnetz und ein hochwertiges Produktprogramm für Effizienz auf der Baustelle sind wichtiger denn je“, so der Geschäftsführer von Baumit. In beiden Punkten profitiere das Unternehmen von der Zusammenarbeit mit Sakret und Diessner. „Wir erhöhen unsere Warenverfügbarkeit, verringern die Transportwege und stärken unser Programm, insbesondere im Bereich der Betonsanierung, der Boden- und Fliesentechnik, aber auch im Bereich der Farben und pastösen Putze“, fügt Peter Sarantis an.
Integrations-Teams starten Arbeit
Ziel der Integration soll sein, eine Struktur zu schaffen, in der sich alle Mitarbeiter wiederfinden. Weiter will man sich als regionaler und innovativer Marktführer positionieren und gemeinsam Marktanteile ausbauen. Neben dem Produktaustausch z. B. in den Bereichen Betonsanierung, Boden/Fliesen und Putze/WdVS ergeben sich für die drei Unternehmen diverse Synergien, die es nun herauszuarbeiten gilt, so Thomas Ehlebracht sicher. Hierfür haben Integrations-Teams mit Beteiligten aller Unternehmen ihre Arbeit aufgenommen.
Marken sollen erhalten bleiben
Ein gemeinsames Verständnis herrscht wohl hinsichtlich der Fortführung der beiden übernommenen Marken. Sakret und Diessner werden auch in Zukunft geführt und behalten ihre Positionierung bei. Die Kunden profitieren von den gewohnten Ansprechpartnern. Hier sehen alle Beteiligten die Möglichkeit, gemeinsam Marktanteile auszubauen. „Wir haben großes Vertrauen in unseren neuen Gesellschafter Baumit, in die Pläne und Ideen“, fasst Bernd Kanand die geführten Gespräche zusammen. Auf einer Roadshow hat sich die Geschäftsführung von Baumit den Mitarbeitern von Sakret und Diessner in mehreren Standorten bereits vorgestellt, um bei denjenigen für ein gutes, sicheres Gefühl zu sorgen, die die Integration der Unternehmen durchführen: den Mitarbeitern.
Hintergrund Sakret
Der Unternehmensverband Sakret in Deutschland besteht aus dem zentralen Lizenzgeber Sakret Trockenbaustoffe Europa in Berlin sowie fünf regional starken Lizenzunternehmen.
Das Unternehmen Sakret GmbH verfügt über ein breites und innovatives Produktportfolio in den vier Geschäftsbereichen Trockenmörtel und Wärmedämm-Verbundsysteme, Fliesen- und Bodentechnik, Garten- und Landschaftsbau sowie Betoninstandsetzung und Technische Mörtel. Der Vertrieb erfolgt über den Baustoff-Fachhandel, Baumärkte und Systemkunden. Das Unternehmen beschäftigt an den vier Standorten 200 Mitarbeiter.
Der Umsatz im ersten Halbjahr lag auf Plan, erläuterte Ehlebracht. Im Fokus der zwei vergangenen Jahre standen die Stabilisierung der Lieferketten hinsichtlich der Herausforderungen durch die Coronakrise und dem Krieg in der Ukraine. Im Bereich Forschung und Entwicklung lag der Schwerpunkt auf Rezepturanpassungen zur Flexibilisierung der Produktion. Künftig soll wieder mehr Konzentration auf der Schaffung von Neuprodukten liegen.
Hintergrund Diessner
Auch Diessner ist laut eigener Aussage gut durch die Krise gekommen. Die Jahre 2020/2021 waren laut Kanand geprägt von überdurchschnittlichem Wachstum. Die Rohstoffproblematik spielt hier allerdings ebenfalls eine große Rolle. Das Diessner Kreativsortiment hat man bereits im April 2022 neu aufgestellt.
Die Diessner GmbH & Co KG steht für Innovation und hohe Kompetenz im Bereich Farben und Lacke. Das belegt auch die neueste Innovation, die ebenfalls im Frühjahr vorgestellt wurde, die Diessner Pearls.
Das Unternehmen bietet ein Kom-plettsortiment für alle Bereiche des Maler-, Lackierer- und Stuckateurhandwerks. Seit über 90 Jahren wird Profi-Qualität im Bereich Dispersionsfarben, Mix-Produkte, Dekorputze und Spachtelmassen, dekorative Wandgestal-tungssysteme, Grundiermittel, mineralische Produkte und Wärmedämmverbundsysteme angeboten. Diessner beschäftigt ca. 80 Mitarbeiter.
Hintergrund Baumit
Die Baumit GmbH ist ein bundesweit tätiger Markenanbieter für Farb-, Dämm-, Putz-, Sanier- und Bodensysteme mit hoher Kompetenz bei Trockenmörtel und pastösen Produkten. Der Allgäuer Baustoffproduzent mit Hauptsitz in Bad Hindelang beschäftigt an 10 Werksstandorten in Deutschland etwa 600 Mitarbeiter. Zu seinen Kunden zählen der Baustoff- und Malerfachhandel, Stuckateure, Maler, Bodenleger, Architekten und Planer. Getreu seiner Philosophie „Ideen mit Zukunft“ will das Unternehmen mit seinen innovativen Wärmedämm- und Farbsystemen sowie seiner Kompetenz für „Gesundes Wohnen“ besondere Akzente im Markt setzen.
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