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Bettina Klump-Bickert

Betriebsführung Caparol Malerblatt Wissen
Bettina Klump-Bickert

Die Deutschen Amphibolin-Werke wurden ganz aktuell Gewinner des n-tv Hidden Champion in der Kategorie Nachhaltigkeit.

Anfang des Jahres erhielt das Unternehmen mit seinen Marken Alpina und Caparol die Auszeichnung „Nachhaltiger Hersteller 2011″ in Silber der Verbraucher Initiative e.V. Was ist das Geheimnis dieses Erfolgs? Innovationskraft, Beständigkeit, Schutz der Umwelt sowie Qualitäts- und Gesundheitsbewusstsein waren schon immer tragende Säulen der Unternehmensphilosophie und sind es heute mehr denn je. Das Thema Nachhaltigkeit hat bei den DAW eine hohe Bedeutung und eine lange Tradition, gelebt durch die unternehmerische Grundhaltung der Inhaberfamilie. Es galt nun, die einzelnen Facetten in eine klare Nachhaltigkeitsstrategie einzubetten. Eine vertrauensvolle und glaubhafte Kommunikation unserer Aktivitäten nach innen und außen hat viel dazu beigetragen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit nun konkret bei den DAW?
Aufbauend auf der langjährigen Tradition haben die DAW sich zum Ziel gesetzt, eine führende Position in der Branche im Bereich Nachhaltigkeit einzunehmen. Auf internationaler Ebene haben wir uns zu einem anspruchsvollen Nachhaltigkeitsstandard verpflichtet. Im Januar 2012 sind wir dem Global Compact der Vereinten Nationen beigetreten und bekennen uns damit zu den zehn Grundwerten aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung. Darüber hinaus wurde im Unternehmensleitbild der DAW der Nachhaltigkeitsgedanke bereits vor Jahren explizit integriert. Zur konkreten Umsetzung wurde eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt, die sich in drei Handlungsfelder gliedert:

„Nachhaltiges Unternehmen”: Wir möchten das Unternehmen auf eine nachhaltig zukunftsverträgliche Weise managen. Das betrifft vor allem die Bereiche Forschung und Entwicklung, den Einkauf, den betrieblichen Umweltschutz, Ressourcenverbräuche, Arbeitssicherheit, eine zukunftsgerichtete Personalpolitik und unser Engagement in der Gesellschaft.

„Nachhaltige Produkte”: Wir stellen unsere Innovationskraft in den Dienst der nachhaltigen Entwicklung. Das heißt, wir bringen Produkte in den Markt, die durch ihre Materialeigenschaften dem Umwelt- und Klimaschutz, der Gesundheit und dem Wohlbefinden der Menschen dienen.

„Nachhaltige Gebäude”: Wir möchten durch unsere Produkte einen Beitrag leisten, nachhaltiges Bauen und Instandsetzen zu realisieren.


Können Sie das durch Beispiele konkretisieren?
Im Handlungsfeld ‚Nachhaltiges Unternehmen‘ haben wir beispielsweise unser IMS (Integriertes Managementsystem), das aus den Bausteinen Qualitätsmanagement (ISO 9001), Arbeitssicherheit (OHSAS 1801) und Umweltmanagement (ISO 14001) seit 2003 besteht und extern zertifiziert wird. Wir arbeiten derzeit am Aufbau eines Energiemanagementsystems. Darüber hinaus sind wir eines der ersten Unternehmen der Branche, das einen externen Nachhaltigkeitsrat (Sustainability Advisory Board) eingerichtet hat. Mit Blick auf das gesellschaftliche Engagement haben die DAW eine eigene Kinderkrippe „DAW Rüsselbande” eingerichtet. Caparol unterstützt mit seinem jährlichen Golf Cup soziale Einrichtungen, wie das Kinderhilfsprojekt ‚Arche‘ (2010) oder die Bethanien Kinderdörfer (2011). 2009 förderte der Golf Cup die Kinderklinik Prinzessin Margaret in Darmstadt. Zum 100-jährigen Bestehen der Marke Alpina wurde 2009 gemeinsam mit dem WWF ein Alpenschutzprojekt ins Leben gerufen.

Im Handlungsfeld „Nachhaltige Produkte” haben wir durch die Verbindung von Innovation, Beständigkeit und Qualität eine lange Tradition. So schützen unsere 1957 erstmalig in den Markt eingeführten energiesparenden Wärmedamm-Verbundsysteme (WDVS) als Klimaschutzhüllen weltweit nachhaltig. In unseren Klimazonen vor allem gegen Kälte – in wärmeren Gebieten hingegen gegen Hitze. Die 2002 eingeführte Fassadendämmplatte, wegen ihrer weiß-schwarzen Sprenkelung Dalmatiner-Fassadendämmplatte genannt, ist hier als Schlüsselinnovation anzusehen.

Hochwertige Qualitätsprodukte im Sinne nachhaltigen Bauens überzeugen gerade auch in puncto Wirtschaftlichkeit. Caparol bietet besondere Lösungen, die dem Betreiber wirtschaftliche Vorteile im Lebenszyklus offerieren. Diese sind beispielsweise Einsparung von Renovierungszyklen für den Innen- und Außenbereich. Es ist natürlich von großer Bedeutung, ob schon nach zwei oder drei Jahren oder erst nach zehn Jahren wieder renoviert werden muss.

In diesem Zusammenhang ist die Verschmutzungstendenz eines Fassadenanstrichs von Bedeutung. Durch gezielte Rohstoffauswahl und definierte Herstellungsverfahren wurden Werkstoffe entwickelt, die langfristig saubere und farbtonstabile Fassaden sicherstellen und die zeitlichen Intervalle der Sanierungen und damit die Nachhaltigkeit deutlich erhöhen. Hier ist der Materialanteil in Bezug auf die Gesamtkosten so gering, dass es sich auf jeden Fall lohnt, das qualitativ beste Produkt einzusetzen. Mit der Nano-Quarz-Gitter-Technologie hat Caparol hier den neuesten Stand der Technik definiert. Zu den Vorteilen zählen unter anderem eine äußerst geringe Verschmutzungsneigung, die von den Mineralfarben bekannte Härte und Langlebigkeit sowie die für Dispersionen typische Kreidungsstabilität und Flexibilität. Auch carbonfaserverstärkte Wärmedämm-Verbundsysteme bieten die höchste Schlagfestigkeit und damit einen Fassadenschutz, der dem Nachhaltigkeitsgedanken im besonderen Maße Rechnung trägt. Messbar ist mittlerweile auch die Farbtonbeständigkeit. Nach dem Bundesausschuss für Farbe und Sachwertschutz (BFS), Merkblatt Nr. 26, ist die höchste Einstufung A 1 mit der Kombination aus den qualitativ besten Bindemitteln und Pigmenten aktueller Stand der Technik. Die Nano-Quarz-Gitter-Produkte sind in dieser höchsten Kategorie eingeordnet.


Gibt es entsprechende Produkte auch für den Innenbereich?

Im Hinblick auf Umwelt und Gesundheit sollten beim Streichen der Wände Produkte eingesetzt werden, die möglichst wenig höher siedende organische Verbindungen wie etwa Weichmacher enthalten. Wir haben diese Problematik schon vor Jahren erkannt und als erster Hersteller mit dem Produkt Indeko-plus von Caparol eine hochwertige, emissionsminimierte sowie lösemittel- und weichmacherfreie Farbe auf den Markt gebracht (E.L.F. Farbe). Die neueste Innovation ist eine hochreinigungsfähige Wandfarbe mit einer matten Oberflächenanmutung für hohe Hygieneanforderungen (PremiumClean). Auch viele Bodenflächen benötigen unempfindliche Beschichtungen, die keine Schadstoffe an die Raumluft abgeben. Neue emissionsminimierte Bodenbeschichtungen von Caparol machen das jetzt möglich. Sie wurden vom TÜV gemäß den strengen Kriterien des Ausschusses zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten (AgBB) auf ihre Unbedenklichkeit hin geprüft und gewährleisten ein prima Raumklima.

Inwieweit interessieren sich Ihre Kunden für Nachhaltigkeit und Zertifizierungen?
Es gibt immer mehr Anfragen zu diesem Thema, daher stehen in unserem dritten Handlungsfeld die Gebäude im Fokus. Bei Nachhaltigkeit geht es immer auch um das Thema Lebenszyklus-Bewertung: Immobilien werden wieder als das gesehen, was sie sind: nämlich nicht mobil. Insofern betrachtet man die Materialauswahl bei einer Immobilie sehr viel genauer im Hinblick auf die Folgekosten. Wir hören immer öfter die Frage: „Was nützt uns denn ein Billigprodukt, wenn wir nach zwei Jahren wieder sanieren müssen?” In vielen Fällen ist ein vermeintlich geringfügig teureres Produkt auf lange Sicht wesentlich preiswerter. So lassen sich mit dem richtigen Produkt zum Beispiel auch in Parkhäusern Kosten in der Betreiberphase senken. Hier geht es um die Verringerung des Reinigungsaufwands wie auch der Energiekosten für die Beleuchtung. Für diese Fälle haben wir spezielle Berechnungs-Szenarien entwickelt, die dem Entscheider eine Planungshilfe im Hinblick auf zum Teil erhebliche Einsparpotenziale geben. Durch das Verwenden einer speziellen Farbe (Amphibolin), die einen über 20 Prozent höheren Lichtreflexionsfaktor aufweist, ergeben sich deutliche Energieeinsparungen bei der Beleuchtung.

Hinsichtlich der Anforderungen aus Gebäudezertifizierung, wie LEED, BREEAM oder der DGNB, bei der Caparol 2007 Gründungsmitglied war, können wir geeignete Produkte liefern – insbesondere in den Bereichen Wärmedämmung, Farben, Lacke, Bodenbeschichtungen. Somit können unsere Kunden ihre Ziele wie Energieeinsparung, Abfallreduzierung, Wohngesundheit und langfristige Wertstabilität verwirklichen. Als Beispiele hierfür kann ich das neue HYATT Regency Hotel in Düsseldorf oder den Tower 185 in Frankfurt benennen.

Unter ‚Nachhaltige Gebäude‘ verstehen wir aber noch mehr. Entsprechend unserer Unternehmensphilosophie sollen Menschen sich in den Gebäuden, in denen sie arbeiten und leben, rundum wohlfühlen. Daher legen wir nicht nur besonderen Wert auf unsere Produkte und deren Inhaltsstoffe, sondern bieten darüber hinaus mit unserem FarbDesignStudio auch gezielt entwickelte Farbkonzepte an – beispielsweise für Bildungseinrichtungen (‚Lernwelten‘), für den Bereich Pflege und Gesundheit oder auch für ganze Stadtviertel, wie etwa Frankfurt Alt-Sachsenhausen.

Und da Nachhaltigkeit für die DAW auch immer den Erhalt von Werten beinhaltet, schließen wir die historischen Gebäude und Bauten mit in unser Konzept ein. Als prominente Beispiele seien der Kreml in Moskau, der Peterhof Palast in St. Petersburg oder das Brandenburger Tor in Berlin genannt, die durch Einbeziehung des Know-hows der Caparol-Baudenkmalpflege gestaltet und nachhaltig geschützt wurden.

 

 


Bettina Klump-Bickert

Foto: DAW

 

Quelle: Malerblatt 07/2012

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