Startseite » Betrieb & Markt » Betriebsführung »

Silke Busch & Werner Deck

Betriebsführung Malerblatt Wissen
Silke Busch & Werner Deck

Malermeister Werner Deck, der „Erfinder“ von „Opti-Maler-Partner“, möchte sich intensiver um sein Kooperationsmodell kümmern. Seinen Betrieb „malerdeck“ gab er an seine frühere Mitarbeiterin Silke Busch weiter. Im Malerblatt-Interview beantworten beide Fragen zur Vorbereitung und zur Realisierung der Betriebsübernahme. Werner Deck berichtet zudem, welche Pläne er mit „Opti-Maler-Partner“ hat.

Herr Deck, als Sie Ihren Malerbetrieb verkaufen wollten, um sich noch intensiver um Ihr Kooperationsmodell Opti-Maler-Partner kümmern zu können, hatten Sie da sofort Ihre Mitarbeiterin Silke Busch als mögliche Nachfolgerin im Kopf?
Werner Deck: Nein, zuerst gar nicht. Ich hatte ja schon ein paar Jahre vorher sondiert, wer die Nachfolge antreten könnte. Es hat sich aber mit der Betriebsübergabe schwieriger rausgestellt als gedacht. Bei den Interessenten ging es los mit Fragen, die keiner vorab beantworten kann: Bleiben die Kunden alle bei mir? Wie geht es mit dem Umsatz weiter? Da war ich dann doch kurz sprachlos. Viele wollten eine Garantie haben. Manchmal ging das ins Absurde.

Warum war da die Silke Busch noch nicht als Kandidatin im Hinterkopf?
Werner Deck: Ich hatte sie überhaupt nicht als Nachfolgerin auf dem Schirm, einfach weil sie damals noch sehr jung war. Aber nachdem ich mit verschiedenen Übernahme-Interessenten einen Termin hatte, sagte ich zu meiner Frau, dass ich auf solche Gespräche überhaupt keine Lust mehr habe. Und ein paar Tage später kam mir dann der Gedanke: der Silke Busch würde ich das zutrauen.

Und wie ging es dann weiter, wann wurde es konkreter?
Silke Busch: Der Chef kam auf mich zu und ich war total überrascht. Ich freute mich natürlich und dass er mich fragte, war ein riesiges Kompliment. Dann hatte ich erst einmal schlaflose Nächte. Ich überlegte, ob ich das schaffe, ob ich mir das selber zutraue. Ich redete mit Freunden darüber – und alle meinten: mach das, diese einmalige Chance bekommst du nie wieder. Und dann entschied ich mich mehr oder weniger aus dem Bauch heraus dafür.

Sind Sie sich beide denn mit dem Preis sofort einig geworden?
Werner Deck: Das war etwas sonderbar. Über den Preis sprachen wir anfangs gar nie. Irgendwann kam das Thema natürlich auf den Tisch, klar. Ich nannte aus dem Bauch heraus einen Preis, den Silke Busch finanziert bekommen würde. Das war natürlich weniger als ich mir ursprünglich vorgestellt hatte. Doch was bringt es, wenn ich einen zu hohen Preis will, das funktioniert ja nicht. Dann gingen wir zur Handwerkskammer und stellten Business- und Finanzierungspläne für die Bank auf. Das war im Januar 2013. Bis dann alles abgearbeitet war, ging das bis in den November.

Das sieht jetzt nach einem langen Vorlauf aus. Wie muss ich mir die gemeinsame Zeit im Betrieb vor der Übergabe vorstellen?
Silke Busch: Wir hatten viele Gespräche, in denen das Vertrauen weiter wuchs und in denen man als Geschäftspartner auf einen Nenner kam.
Werner Deck: Wir sind dann öfter zusammen bei den Kunden gewesen. Und auf dem Weg dorthin sagte ich Silke Busch Dinge über den Kunden und zur Vorgehensweise. Ich begleitete einfach das tägliche Arbeitsleben.
Silke Busch: Tipps gab es von Herrn Deck von Anfang an. Ich fand es auch gut von einem erfahrenen Menschen zu hören, wie er etwas angehen würde oder auch nach einem Termin, was er vielleicht anders gemacht hätte. Wie ich es dann letztlich für mich im Alltag mache, das ist dann mein Ding. Aber seine Denkanstöße waren wichtig für mich.

Und wie lief es mit der Übergabe der ganzen Bürokratie und der von mir sogenannten „Standardarbeiten“?
Werner Deck: Es wurde ja immer alles so organisiert und so abgelegt, dass sich Silke Busch damit gut zurechtfindet. Zwar geht nicht alles bis ins letzte Detail, doch es wurde so „feingliedrig“ übergeben, dass man all die Dinge findet, die man wissen muss. Die Abläufe sind präzise dokumentiert worden.

Frau Busch, was ist mit den externen Experten, die ein Betrieb braucht, Steuerberater und Anwalt zum Beispiel?
Silke Busch: Den Steuerberater habe ich übernommen, den Anwalt auch. Ich übernahm eigentlich alles, so wie es war. So arbeite ich mit den Altbekannten, die sich in der Materie auskennen.

Herr Deck, ab wann hat sich Ihr Arbeitsalltag geändert?
Werner Deck: Nicht von Anfang an – da arbeiteten wir ja immer zusammen. Aber am Jahresende 2014 änderte sich etwas. Ich sagte Silke Busch, dass ich ab jetzt nicht mehr ins Büro kommen werde. Das hat mehrere Gründe: Wenn ich da bin, dann falle ich aus Gewohnheit in die Chefrolle. Und wenn ich im Büro bin und es taucht ein Problem auf, dann habe ich mich eingemischt, um zu einer Lösung beizutragen. Da musste dann irgendwann einmal der Schnitt kommen.

Frau Busch, was war dann das Schwierigste als Herr Deck nicht mehr ins Büro kam?
Silke Busch: Schwierig war eigentlich nur, dass ich mir selber Druck machte, wenn es ein Problem gab und ich nicht sofort wusste, wie ich es lösen soll. Ja, das war zu Beginn das größte Problem, das sich aber relativ schnell in meine Stärke gewandelt hat. Da bin ich schnell dran gewachsen und erfuhr dadurch Selbstbestätigung.

Und das Team, gibt es da für die verschiedenen Arbeiten Spezialisten? Oder macht jeder alles?
Silke Busch und Werner Deck (lachen und antworten beide im selben Moment): Jeder kann alles gleich gut.
Silke Busch: Klar, einer macht lieber Tapezierarbeiten und der andere Lackierarbeiten. Aber jeder beherrscht das gesamte Malerspektrum.

Frau Busch, gibt es Arbeiten, bei denen Sie sagen: das möchte ich persönlich ausführen?
Ich möchte mich nicht von den Mitarbeitern abheben, doch es gibt natürlich spezielle Kunden, bei denen ich lieber selbst den Auftrag erledige.

Gibt es denn ältere Stammkunden, die explizit nach Herrn Deck fragen?
Silke Busch: Manche fragen, ob Herr Deck überhaupt noch im Betrieb arbeitet. Dann antworte ich, dass er zwar noch manchmal da ist, doch dass ich jetzt an vorderster Front stehe und die Chefin bin.
Werner Deck: Ich wollte in der Übergangsphase den Kunden klarmachen, dass ich jetzt der Alte, der Ehemalige bin – und Silke Busch ist die Neue, die derzeitige und zukünftige Chefin. So habe ich zum Beispiel auch bei den Weihnachtsbriefen an alle Kunden auf der Rückseite den Übergang von mir zu Frau Busch beschrieben.

Frau Busch, Sie führen den Betrieb „malerdeck“ ja inzwischen komplett und Herr Deck kümmert sich um sein zweites Standbein, um die Opti-Maler-Partner. Sind Sie bei diesem erfolgreichen Kooperationsmodell ebenfalls Partnerin?
Ja natürlich. Ich bekomme darüber regelmäßig tolle Tipps, die ich mit meinem Betrieb umsetzen kann. Ich muss aber nichts umsetzen, das ist ja immer meine eigene Entscheidung. Da gibt es keine Verpflichtungen – ich schaue bei jedem Tipp, was zu mir und meinem Betrieb passt. Und das setze ich als Opti-Maler-Partnerin um.

Haben Sie ein Beispiel?
Ja, die Anzeigenwerbung und die Fahrzeugbeschriftung. Das übernahm ich und es bewährte sich bereits bestens. Wenn ich zu neuen Kunden komme, höre ich oft: Ach, Sie sind diejenige aus der Zeitung. Das finden die Menschen immer ganz toll.
Und nachdem ich privat umgezogen bin, da bemerkte ich, was eine gute Fahrzeuggestaltung ausmacht. Mein neuer Parkplatz befindet sich direkt neben einer Bushaltestelle. Und die Leute, die täglich daran vorbeigehen, gehen um das Auto herum, schauen es genauer an, machen teilweise Fotos davon. Das allein ist schon der Beweis: der Auftritt mit den Anzeigen und dem gestalteten Fahrzeug wirkt.

Das Modell Opti-Maler-Partner entwickelten Sie, Herr Deck, vor rund 30 Jahren und es wurde ein erfolgreiches Franchise-Modell im Malerhandwerk. Wie geht es damit jetzt weiter?
Werner Deck: Das führe ich natürlich fort. Ich kann mich nun verstärkt darauf konzentrieren.
Das sind ja keine Aufgaben, zu denen ich mich zwingen muss. Das macht mir unglaublich viel Spaß. Und es hängt jede Menge Herzblut mit drin. Bei der Gründung hatte ich einen Gedanken, der heute so auch noch im Kopf steckt: Mensch, wenn da Unternehmer sind, die alle in die gleiche Richtung denken, dann finden sich in der ganzen Republik von Nord nach Süd, von Ost nach West, genügend Betriebe, die von Opti-Maler-Partner profitieren könnten. Das war und ist nach wie vor meine Vision.

Gibt es beim Konzept von Opti-Maler-Partner gravierende Änderungen oder Neuerungen?
Werner Deck: Was in dieser Phase wichtig ist in der gesamten Branche, das gilt auch für die Opti- Maler-Partner – ich möchte, dass noch mehr im Onlinebereich gemacht wird. Momentan bin ich dabei, der Webseite „Opti-Maler-Partner“ noch mehr Zugriffe zu verschaffen. Da ist mir auch in relativ kurzer Zeit ein deutlicher Sprung nach oben gelungen.
Insgesamt erregt der Bereich Social Media Aufmerksamkeit. Und weil ich in diesem Bereich sehr aktiv bin, können meine Partner auch über Opti-Maler gefunden werden, selbst wenn sie selber sonst im Internet nicht oder nur schwer zu finden sind.

Was haben Sie sonst noch für die Opti-Maler-Partner geplant?
Ich trage immer Ideen dafür im Kopf herum. Und nachdem Frau Busch den Malerbetrieb übernahm, kann ich mir nun mehr Zeit nehmen für die Opti-Maler-Partner. Langweilig wird es mir nicht werden!

Frau Busch, Herr Deck, danke schön für das Gespräch.

Das Interview führte Ulrich Schweizer


PRAXISPLUS

Opti-Maler-Partner wurde 1984 gegründet und war die erste Franchise-Partnerschaft im Malerhandwerk. Von der Marke und auch vom Markenzeichen profitieren alle Kooperationspartner.
Gründe, die für den Anschluss an ein Franchise-System sprechen:

Jeder profitiert von Anfang an vom etablierten Ansehen. Auch ein Neustarter kann vom ersten Tag an ganz professionell und mit dem Logo des Franchise-Gebers auftreten.
Ein Partner bekommt sofort ein „schlüsselfertiges“ Konzept.
Eine „örtliche Lizenz“ sichert die Alleinstellung in einem definierten Umkreis.
Arbeitsabläufe können ab dem ersten Tag optimal gestaltet werden.
Die jahrelange Erfahrung vom Fachmann wird ganz schnell zum Eigenkapital für eine erfolgreiche Existenz.

Die Besonderheiten des Systems Opti-Maler-Partner:

Ein Partner geht kein Risiko ein, weil es sich um ein seit 1984 erprobtes und vielfach ausgezeichnetes System handelt.
Betriebsgröße oder Standort spielen keine Rolle, ob Groß- oder Kleinstadt, ob drei oder 75 Mitarbeiter.
Jeder Kooperationspartner bleibt selbstständig, ist sein eigener Chef, keiner mischt sich in die Betriebsführung ein.
Der bisherige Firmenname bleibt unverändert – nur das Opti-Maler-Logo kommt dazu.

Nutzen-Beispiele für Opti-Maler-Partner:

Schnelle Umsetzung durch den Einsatz der bewährten Kooperations-Elemente.
Erfahrungsaustausch zwischen den Partnern und Teilnahme an der jährlichen Management-Konferenz.
Mustertexte und Mustervorlagen für Fahrzeug- und Unterlagengestaltung.
Erfolgserprobte Anzeigen für jede Gelegenheit.

Opti-Maler-Partner
Werner Deck
Tel.: (0721) 40246290, Fax: 40246390
firma@optimalerpartner.de

PRAXISPLUS

Silke Busch
malerdeck gmbh
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Tel.: (0721) 40246-290/Fax: -390
Handy: (0157) 830 537 45
firma@malerdeck.de
www.malerdeck.de

Fotos: malerdeck, Ulrich Schweizer
Quelle: Malerblatt 05/15

Produkt des Monats
Aktuelle Ausgabe
Titelbild Malerblatt 4
Ausgabe
4.2024
ABO

Malerblatt Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Malerblatt-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Malerblatt-Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Malerblatt-Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de