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Schöne Geschichten

Malerblatt Wissen Unverdünnt aufgetragen
Schöne Geschichten

Geschichten sind immer interessant – und werden sogar weitererzählt. Deshalb setzen erfolgreiche Unternehmen zunehmend auf „Storytelling“ und erzählen den Kunden eine Geschichte – die eigene.

Insbesondere Familienbe-triebe wie die unseren können, z.B. auf einer Internetseite, erzählen, wie sie wurden was sie sind, was sie interessiert und was sie anstreben. Das schafft Vertrauen, ja Vertrautheit und ist glaubwürdig. Deshalb sind wahre Geschichten die wirksamste Werbung. Inserieren Sie also nicht mit „Maler Müller – Anstrich, Tapezierungen, Trockenbau“, sondern interessieren Sie mit einer Geschichte, die vielleicht so anfangen könnte: „Als ich mich selbständig machte, hatte ich außer dem Meisterbrief als Startkapital gerade mal…“. Schreiben Sie einfach, wie es weiterging – es ist ja Ihre Geschichte. Erzählen Sie sie den Kunden.

Im März nach München

In München ist die FARBE, AUSBAU & FASSADE vom 2. bis 5.März internationaler Branchentreffpunkt. Dabei darf man auf die Pavillons – traditionelle Stände sind ja für die großen Hersteller schon lange nicht mehr „standesgemäß“ – mindestens genau so gespannt sein wie auf deren neuen Produkte. Angesichts der wohl auch diesmal zu erwartenden messearchitektonischen Highlights und Hingucker fällt mir die Geschichte ein, die der Unternehmensberater Jan Teunen einmal erzählt hat. Er sollte für ein namhaftes Unternehmen einen absolut außergewöhnlichen Stand konzipieren und zwar so, dass der möglichst ausschließlich von allen wichtigen Zielkunden besucht und zu Gesprächen genutzt würde.

Schlüsselerlebnis Besuch!

Er konzipierte also einen eher schlichten, aber rundum geschlossenen Stand, den nur betreten konnte, wer vorher mit der Einladung einen Schlüssel zum Öffnen der Tür erhalten hatte. Den Schlüssel zu einer „Geschlossenen Gesellschaft“ quasi. Einen Messebesuch durch Exklusivität für Zielkunden zum „Schlüsselerlebnis“ machen kann man auch bei einer regionalen Ausstellung. Man muss nur für Außergewöhnliches aufgeschlossen sein. Dann kommt man schnell auf den richtigen Dreh.

Der Kader des Nationalteams der Maler besteht derzeit aus 16 Mitgliedern und wird zum Jahresende, vor der Europameisterschaft 2016 in Schweden, um drei neue Teilnehmer erweitert. Die Mannschaft wird gecoacht und auf die EuroSkills vorbereitet. Sie ist aber auch ein Sympathieträger, der auf Bildungsveranstaltungen und in Schulen für unseren Beruf wirbt. Darauf sind auch ihre vielen Fans stolz.

Moneten für Mitarbeiter

Überraschendes Ergebnis einer Umfrage der großen Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC: Wenn deutsche Familienbetriebe einen siebenstelligen Betrag für Investitionen geschenkt bekämen, würde über die Hälfte das Geld an die Mitarbeiter weitergeben, weil die Unternehmer davon überzeugt sind, dass sie nur mit guten und gut aus- und weitergebildeten Mitarbeitern ihre Marktchancen nutzen können.
Bei der Frage nach dem höchsten Stellenwert in 2016 wurde überraschend IT-Sicherheit vor Kundenbindung und Kostenreduzierung genannt. Wichtigster Wunsch war Wachstum, gefolgt von Stabilität und Gewinnsteigerung.

Ressource Ruheständler

Viele Ruheständler sind für dauernden Fun zu fit. Dreiviertel der Hochqualifizierten hat Interesse an Arbeiten auf Projektbasis. Senioren-Fachleute werden inzwischen von speziellen Dienstleistern europaweit vermittelt. Sie betreuen nicht nur Projekte, sondern geben ihr Know how auch an die Jungen weiter. Für Geld – vielleicht mehr noch für Anerkennung. So eine Vermittlungsstelle in unserem Beruf könnte ich mir gut auch bei einem LIV vorstellen.

Dass wenige tausendstel Millimeter aufgespritzter Lackschicht genügen, um Autos und sogar Flugzeuge auf Jahre vor Korrosion zu schützen, mechanischen Belastungen und Hitze- oder Säureangriffen standhalten, ist schon faszinierend. Jetzt gibt’s sogar eine besonders feuchtigkeitsabweisende Lackierung für Wände auf Bahnhöfen, an die immer wieder gepinkelt wird. Dabei kommt der an die Wand gerichtete Strahl im selben Winkel wieder zurück. Davor warnt die Bahn mit Schildern „Hier nicht pinkeln – Wand pinkelt zurück! Spritzige Idee.

Blauäugig

Blau dominiert bald im Wohnraum. So oder so ähnlich stand’s im Malerblatt. So blauäugig bin ich nicht. Aber vielleicht war’s ja auch nur ein Druckfehler und es sollte Weltraum heißen? In Deutschlands irdischen Räumen dominiert unverändert Weiß. Bisweilen sieht man auch mal ein erdiges Beige. Blau würde die Wohnraumatmosphäre völlig verändern. Fänd’ ich zwar himmlisch – es bleibt aber wohl eher heimelig.

Bebildern oder Bemustern?

In den neuen Tapetenkollektionen findet man viel florales Design. Wie schwierig Mustertapeten als Hintergrund für Bilder sind, macht die Werbung für eine lebhafte Streifentapete deutlich: An der Wand hängen drei bildlose Rahmen. Das geht. Die Tapete ist schließlich wie von Hand gemalt.

„Einen guten Chef erkennt man daran, dass es genauso gut läuft, wenn er nicht da ist.“ Das sagte Holger Grießhammer, der mit seinem vorbildlichen Betrieb in „Malerimpulse“ vorgestellt wurde. In unserem Refa-Kreis haben wir immer noch einen draufgesetzt und gesagt: „Ein gut organisierter Betrieb funktioniert sogar dann, wenn der Chef da ist.“ Wäre doch gelacht.


praxisplus

Relevantes für die Branche entdecken, Anstöße geben, manche Dinge auf die Schippe nehmen – genau das macht Werner Schledt in seiner Kolumne „Unverdünnt aufgetragen“. Der Autor war jahrzehntelang Betriebsberater und Verbandsgeschäftsführer im hessischen Maler- und Lackiererhandwerk.

Werner Schledt

www.treibs.de

Quelle: Malerblatt 02/2016
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