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Seit vielen Jahren beschäftigt sich Ulrich Allgaier mit Wand-, Raum- und Objektgestaltung.

Dabei deckt er ein breites Spektrum ab. So zeichnet er für die Gestaltung der Augsburger Rockfabrik, die Sauna- und Wellnesslandschaft „Schwabenquellen“ und die Kinokette „Traumpalast“ verantwortlich. Wir sprachen mit dem Künstler über seine unterschiedlichen Geschäftsfelder.


Das erste Cover: Für die 1984 veröffentlichte LP „Fallen Angel“der Band „Six Point Six“ gabs einen Engel im Fantasy-Stil.

Am Anfang war der Motorradtank: Um seine Maschine optisch aufzuwerten, gestaltete Ulrich Allgaier in jungen Jahren das Bauteil der Maschine nach seinen Vorstellungen um. Und diese waren damals (und sind es auch heute noch bei so manchem Projekt) vom Fantasy-Stil inspiriert. Der Chopper fiel, vor einer Kneipe geparkt, auf unter anderem einem Musiker. Er bat Allgaier kurzerhand, das Schallplatten-Cover seiner Heavy Metal Band in ähnlicher Manier zu gestalten. Da der Künstler selbst den härteren Klängen nicht abgeneigt ist, sagte er spontan zu. Aus einer LP-Hülle wurden schnell mehrere, allesamt aus den Bereichen „Metal“ und „Hardrock“. Wenig später arbeitete der gebürtige Stuttgarter sozusagen als „Hausgestalter“ bei einem in Kirchheim/Teck ansässigen Plattenlabel, spezialisiert auf „Starkstrommusik“.

Von hier aus war es nur noch ein kleiner Schritt in die Welt der Clubs und Diskotheken: „Fotos der Plattenhüllen waren auch im Portfolio einer Bildagentur, diese stellte dann den Kontakt zur Ludwigsburger Rockfabrik her. Ich stellte schnell fest: Nicht nur die Bilder wirken an großen Wänden deutlich besser, auch die Bezahlung fällt höher aus“, schmunzelt Allgaier über seine ersten Schritte in der Wandgestaltung. Noch einen Vorteil bot diese Art der Darstellung: „Man kann mit mehr Schwung arbeiten, kann mehr in die Vollen gehen.“ Dass diese Art des Dekors damals, Ende der 1980er-Jahre, einen Nerv getroffen hatte, zeigen die Folgeaufträge weiterer Clubs und Diskotheken, unter anderem auch für die Augsburger „Rockfabrik“, wo die Wandbemalung – im Gegensatz zum Ludwigsburger Pendant – auch heute noch zu sehen ist.

Vorbilder und Anregungen

Welche Einflüsse lässt Allgaier in seine Werke einfließen? „Im Fantasy-Bereich hat es mir besonders Frank Frazetta (US-amerikanischer Fantasy- und Science-Fiction-Illustrator) angetan.“ Frazetta gestaltete in den 1960er-Jahren unter anderem die Cover von Taschenbuchausgaben von „Tarzan“ und „John Carter vom Mars“. Des Weiteren zählt der in Krautheim ansässige Künstler die Mitte des 19. Jahrhunderts in England zusammengekommene Künstlergruppe der „Präraffaeliten“ zu seinen Einflüssen. Diese prägten einen Stil, der von den Malern des italienischen Trecento (14. Jahrhundert), Quattrocento (15. Jahrhundert) und den deutschen Nazarenern stark beeinflusst war. Zusätzlich zählten die „Präraffaeliten“ auch Künstler der italienischen Renaissance wie eben jenen namensgebenden Raffael zu ihren Einflüssen. Bekannt ist die präraffaelitische Kunst für ihre leuchtenden und lebendigen Farben. Um diese ins rechte Licht zu rücken, wurde die Leinwand zunächst weiß grundiert, anschließend in dünnen Schichten die Ölfarbe aufgetragen.


Seit vielen jahren ein westentliches Betätigungsfeld des Künstlers: Kinosäle.

Kinogestaltung

Bereits seit vielen Jahren gestaltet Allgaier Kinosäle. So auch für die Traumpalast-Kette, die ihre Kinos überwiegend im Großraum Stuttgart betreibt, beispielsweise in Waiblingen. Für den dortigen, 250 Besucher fassenden Saal „Athina“, fing der Illusionsmaler die Stimmung eines griechischen Tempels bei Nacht ein. Dazu wurden die Wände mit einer dorischen Säulenreihe samt dazu gehörigem Architrav (in der antiken Architektur verwendeter Horizontalbalken, der die Last des Dachs trug) bemalt. Da die Sitzreihen nach hinten hin ansteigen, mussten die Säulen von Allgaier nach und nach verkürzt, ihre Maßverhältnisse den Raumproportionen angepasst werden.

Die Leinwand wird im Waiblinger Kino von aufgemaltem Mauerwerk umsäumt, sodass dieser Bereich auch mit in die Illusionsmalerei der Wand einbezogen ist. Wiederkehrende Elemente wie eben jene Säulen wurden mit Kartonschablonen vorgezeichnet.


Kinowand im Waiblinger Saal Athina.

Im Esslinger Traumpalast war Allgaier nicht nur für die Saal-, sondern auch für die Foyergestaltung zuständig. Eine einheitliche Farbgestaltung war hier das Ziel, alle Wände erhielten ihre ursprüngliche, dem Material entsprechende Farbe zurück. So wurden Ziegelwände oxidrot, zugemauerte Fenster mit einem Himmelblau gemalt. Ein überdimensionales James-Dean-Konterfei begrüßt derzeit die Kinobesucher im Dick-Areal. Auch die Sauna- und Wellnesslandschaft „Schwabenquellen“ in Stuttgart hat Allgaier gestaltet, „bei überwiegend laufendem Betrieb. So bekommen die Gäste einen ganz anderen Bezug zu dem, was ich tue“, ist sich der Künstler sicher. Allgaier, der auch für „Keim Farben“ Seminare leitet, ist allerdings nicht nur für Großaufträge zu haben: Auch für private Räume entwirft er auf Wunsch Konzepte beziehungsweise erfüllt die Vorgaben seiner Auftraggeber mit Leben. Wichtig sei, dass der Entwurf an die Architektur angepasst wird, eine reine Übertragung eines vorgefassten Entwurfs sei wenig sinnvoll.


Empfangsbereich der Schwabenquellen.

Gemeinsam mit dem Maler

Übrigens: Auch Maler, die ihren Kunden eine ganz spezielle Fassaden- oder Wandgestaltung bieten wollen, sind beim derzeit in Krautheim ansässigen Künstler richtig: Allgaier berät den Maler bei Gestaltungselementen oder übernimmt spezielle Arbeiten, bei denen seine Illusionsmalerei gefragt ist.


Ulrich Allgaier lässt seiner Kreativität freien Lauf.

praxisplus

Atelier Allgaier

Römerweg 27

74238 Krautheim

www.atelier-allgaier.de

www.exklusive-wandmalerei.de

www.ullision.de

Andreas Ehrfeld
Malerblatt 12/2016

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