Das 2009er-Klimapaket der Bundesregierung muss zügig durch die Ausschüsse des Bundestages gebracht werden, schreibt das Bundespresseamt. Da wird’s dann schon sehr konkret: 235 Kilogramm CO2 produziert mein PC pro Jahr? Und 663 Kilogramm CO2 schleudert der A 300 raus, mit dem ich gestern von Berlin nach Köln düste und zurück – und das mit steuerfreiem Kerosin. Der neueste Lieferwagen eines französischen Weißwurst- und Baguette-Testers produziert 164 Gramm CO2 pro km. Der Bulli meines Malers, au weia, der liegt fünfmal höher. Die Karre ist ja auch fünfmal älter. Besonders die Mittelständler aus dem Handwerk fahren angeblich viel zu alte und viel zu (CO2) verschmuddelte Autos, steht in diesem Vorlagenpapier der Bundesregierung. Nun könnte man naiv auf die Idee kommen, dass die Politiker mit ihrem sauschlauen Kenntnisstand im „Klimapaket“ ein neues, pfiffiges Finanzierungs- oder Steuermodell auflegen, damit die Handwerker sich neue, saubere Autos kaufen könnten. Neee – was für ein fataler Irrtum. Stattdessen wird demnächst ein CO2-Ablass- Plaketten-Handel aufgelegt. Amtlicher Ablasshandel kostet nix und bringt Kohle satt für die Städte und für die Gemeinden. Die Handwerker kaufen nämlich demnächst einfach beim Amt so eine Art „Ich-fahre-dreckig“ Plakette – und gurken mit ihrer alten CO2- Schleuder weiter. Genau das ist „Klimapaket live“.
Ein klimatischer Freistoß mit Gehirn im Abseits, sozusagen.
www.ipw-psychologie.de
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