Vor einiger Zeit im Elektrofachgeschäft: Ein Gerät der häuslichen Unterhaltungselektronik hatte seinen Dienst versagt. Eine Reparatur lohnte sich angeblich nicht mehr. Der Preis fürs Öffnen des kaputten Geräts war aber nun schon mal bezahlt und sollte verrechnet werden, wenn man sich denn für ein Neugerät entscheiden würde. Also vom Servicebereich in den Laden und sich beraten lassen. Ich sagte dem Verkäufer, was das Gerät können sollte: nämlich genau das, was das alte auch gekonnt hatte. Der Verkäufer bewies sich als Meister technischer Fachbegriffe, lobpries die Vorzüge seines besten Pferdes im Regal. Ich verstand nur Bahnhof. Mit zunehmender Dauer des Gesprächs wünschten wir beide uns sichtbar lieber an einen anderen Ort. Schließlich fiel dem Verkäufer das Königsargument ein: „Bei dem Gerät kann ich Ihnen 25 Prozent Nachlass geben.“ Gesagt, getan. Das ungute Gefühl beim Bezahlen ist bis heute nicht weg. Ich verstehe den neuen Apparat immer noch nicht wirklich, nutze viele der tollen Features nicht, und den Laden habe ich seitdem nicht mehr betreten. Der Verkäufer mag sich hinterher bestätigt gefühlt haben: „Den Kunden interessiert eh nur der Preis.“ Hätte er sich nur auf mein Niveau herab begeben, oder anders ausgedrückt: hätte er versucht, mich und meine Bedürfnisse zu verstehen, es hätte eine innige Beziehung daraus werden können, von der ich vielen anderen erzählt hätte. Schade.
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