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Kleinste Einheit stärken

Betrieb & Markt
Kleinste Einheit stärken

Digitalisierung und Prozessoptimierung sind Themen, hinter denen speziell im Handwerk noch viel Potenzial steckt. Das dachten sich auch Johannes Jetter und Christian Hürter. Innerhalb des traditionsreichen Maler- und Stuckateurbetriebs Jetter im schwäbischen Rosenfeld gibt es deshalb seit Kurzem eine GmbH, die eine App für das Handwerk entwickelt.

Autor | Foto: Andreas Ehrfeld

Auf den Baustellen hat sich vom Arbeitsprozess her seit 40 Jahren nicht allzu viel geändert“, sagt Christian Hürter. Alles sei so klein und zerfasert. Hinzukomme, dass Kleinbetriebe für Softwareanwendungen nicht das große Geld in die Hand nehmen wollten. „So bleibt, vereinfacht gesagt, alles stets beim Alten.“ Jetter und Hürter wollten ihren Beitrag leisten, dies zu ändern. Gerade die Klein- und Kleinstunternehmen liegen ihnen besonders am Herzen. „Wir wollen die kleinste Unternehmenseinheit mit unserer Entwicklung stärken.“

Bei den beiden Entwicklern handelt es sich nicht um „verkopfte Technikfreaks“, die die Probleme auf den Baustellen lediglich aus Erzählungen kennen, sondern um Männer der Praxis: Johannes Jetter leitet als Geschäftsführer seit 2014 die Unternehmensgruppe Jetter, Hürter hat zehn Jahre lang bei Heinrich Schmid (HS) gearbeitet, kennt die Prozesssteuerung auf Baustellen also aus dem Effeff.

Kennengelernt haben sich die beiden an der Dualen Hochschule Stuttgart (DHBW): Christian Hürter, bei HS einst auch für den digitalen Fachbereich zuständig, war an der DHBW der Dozent von Johannes Jetter im Fach Prozessmanagement.

Intuitives System

Hürter sendete den ersten Impuls zur Zip-App: „Mir schwebte ein intuitives System vor, für das es keine Schulung braucht, das aber alle relevanten Prozesse für die Auftragsabwicklung beinhaltet.“ Damit rannte er bei Johannes Jetter offene Türen ein. Das Besondere an der App: Sie lehnt sich von der Bedienung her an Messenger-Dienste wie Whatsapp an. „Aufmaß, Zeiterfassung und Kalkulation sollte in unserer App keine Rolle spielen, das können andere besser“, sagt Jetter. „Stattdessen war uns wichtig, den Nachrichtendienst-Charakter zu erhalten.“ Und so funktioniert es: Die Kommunikation mit Mitarbeitern und Kunden erlaubt beispielsweise das Versenden von Baustellenfotos, und bietet einen, dank verschiedener Ordner, schnellen Überblick über den Projektstatus. Alle am Projektbeteiligten können stets den aktuellen Projektstatus abrufen beziehungsweise neue Informationen hinzufügen. Am ehesten vergleichbar ist das mit der Gruppenfunktion bei Whatsapp, auch wenn die beiden Entwickler ihre Anwendung nicht mit dem zu Facebook gehörenden US-Dienst vergleichen wollen. „Es soll so eine Art mobiles Büro für die Hosentasche sein“, erklärt Jetter.

In der Zip-App ist ein Übersetzungstool enthalten, das vom Deutschen in die Sprachen Englisch, Rumänisch, Polnisch und Türkisch übersetzt. Um Medienbrüche zu vermeiden, funktioniert die App auch auf dem Desktop, sodass auch im Büro jederzeit auf den aktuellen Projektstatus zugegriffen werden kann.

Am Puls der Zeit

Auf die Datensicherheit haben die Entwickler großen Wert gelegt. So werden diverse Freigabeprozesse benötigt , um an die Daten zu gelangen. Zusätzlich bedarf es für so manchen Arbeitsschritt einer ausdrücklichen Zustimmung der anderen Nutzer.

Um am Puls der Zeit zu sein, wurde und wird nicht nur in Rosenfeld an der App entwickelt, sondern auch in Berlin. Hier hat man vier junge Softwareentwickler „mit ins Boot“ geholt. Seit Oktober 2018 steht die „Zip-App“ im Android und Apple Store zum Download bereit. Erhältlich ist sie bislang in einer kostenlosen Pro-Version, in welcher die Basisfunktionen abrufbar sind, und der Enterprise-Version, die sich vor allem für größere Unternehmen eignet. Weitere sollen im Lauf des Jahres 2019 folgen.

Weitere Informationen:
www.zip-software.com


PraxisPlus

Jetter Holding GmbH & Co. KG

Johannes Jetter

Maybachstraße 1

72348 Rosenfeld

Tel.: 07428/93 89-0

Fax: 07428/93 89-20

E-Mail: info@jetter-rosenfeld.de


Christian Hürter

Auf den Baustellen hat sich vom
Arbeitsprozess her seit 40 Jahren nicht allzu viel geändert.

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