Handwerk in 2009 wird stressig. Handwerk in 2009 hat nichts mit der staatlich subventionierten Welt der Banken zu tun. Okay, „malern“ hat auch seine schönen Seiten, falls wir es ausnahmsweise mal mit Farbe und Design zu tun hätten, und nicht mit vielen Formularen, dem Finanzamt und der Krankenkasse. Wir in Berlin haben es ausgeforscht, was den handwerklichen Stress im Krisenjahr 2009 mindert: Müllen Sie Ihren Schreibtisch voll, lassen sie die Werkzeuge vergammeln und die Bullis auf dem Hof verdrecken. Widersetzen Sie sich all den Regeln tölpeliger Berater, die Ihnen was von Ordnung im Betrieb erzählen. Alles Unfug. Denn dort, wo der vermüllte Schreibtisch zum Standard zählt, dort wo man auch suchen muss, um zu finden, dort ist die Kreativität zu Hause, sagen die Wissenschaftler. Wenn Ihre Schlagbohrerkiste genau so aussieht wie der Laubsägekasten eines pubertierenden Waldorf-schülers, dann ist’s perfekt. Wenn ihr Farbmischer verdreckt ist, so dass Verstopfung droht, dann ist’s gut. Wenn Ihre Mitarbeiter daher kommen wie Quasimodo beim Glöckner von Notre Dame, dann stimmt`s. Die betriebliche Schlamperei korreliert nämlich direkt und linear mit der Kreativität des Meisters. Je mehr Unordnung im Laden – um so kreativer der Betrieb. Und: Die Kreativen werden die Krise gut bewältigen, laut O-Ton unseres Wirtschaftsministers. Lasst alle Fünfe gerade sein in 2009, dann klappt`s. Also, wenn das keine Argumente sind ?
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