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Mit Leib und Seele

Betrieb & Markt
Mit Leib und Seele

Eugen Stegmaier ist mit Leib und Seele Maler – wie bereits sein Großvater, sein Vater und heute sein Sohn und seine Tochter. Voller Enthusiasmus baute der Schwabe seinen Betrieb mit ungewöhnlichen Ideen aus.

Kreativität und Tradition beschreiben treffend den Malerfachbetrieb Stegmaier in Schwäbisch Gmünd-Straßdorf. Der Grundstein für die schwäbische Maler-Dynastie wurde 1929 mit der Firmengründung gelegt. Urgroßvater Bernhard Stegmaier machte damals aus der Not eine Tugend und baute sich mit dem Malerbetrieb einen Broterwerb auf. Nach dem Krieg übernahm Eugen Stegmaier senior den Betrieb, baute ihn aus und übergab ihn seinerseits 1976 an seinen Sohn, Eugen Stegmaier junior. Der rührige 61-Jährige führte das Unternehmen äußerst kreativ und offen, auch gegenüber ungewöhnlichen Geschäftsideen. Heute ist die nächste Generation bereits am Werk: Sohn Ralph, Malermeister und Betriebswirt, leitet den eigentlichen Malerbetrieb mit aktuell mehr als 15 Mitarbeitern, davon fünf Auszubildende. Tochter Beate Franke ist Meisterin und Technikerin für Farbe, Werbung und Gestaltung und führt den Heimtexbereich, der seit 1976 zum Unternehmen gehört.

Neueste Mischmaschine
Eugen Stegmaier hatte das Studio dem väterlichen Betrieb hinzugefügt, um die gesamte Palette der Innenausstattung anbieten zu können. Eine Farbmischstation gehörte von Anfang an dazu. Heute steht die neueste Generation der Sikkens Mischmaschine im Laden. Zusammen mit „MatchStik“, einem neuen Farbmessgerät von Sikkens, können jetzt auch die speziellsten Farbwünsche der Kundschaft erfüllt werden: „Eine unserer Kundinnen brachte neulich das Sitzteil ihrer roten Ledercouch ins Geschäft, weil sie den gleichen Farbton für ihre Wohnzimmerwand haben wollte. Den haben wir auch herausgefunden und getönt,“ berichtet Beate Franke. Raumgestaltung sieht man bei den „Stegos“ ganzheitlich – von Bodenbelägen bis hin zum Gardinenstoff bietet das Heimtexstudio alles für die individuelle Ausschmückung von Räumen.
Der Namenszug „Stego“ – Spitzname von Eugen Stegmaier senior – wird für Werbe-Slogans verwendet. Seit zwei Jahren ziert der Name auch die neueste Geschäftsidee des Malermeisters: „Stegos maler-museums-café“ bietet neben hausgemachtem Kuchen allerhand Staunenswertes. Hier ist zu sehen, was der Chef aus den letzten 150 Jahren Malerhandwerk gesammelt hat. Die ungewöhnliche Idee des Malermuseums mit angeschlossenem Café hat sich bewährt: Vom Museums-Café gehen Synergiekräfte aus, so dass der Fachbetrieb und die Maler- und Lackierwerkstätte davon profitiert!
Museum und Café eröffnete Eugen Stegmaier zum 75-jährigen Betriebsjubiläum. Den Anstoß gaben einige Zeitungsartikel in der örtlichen Presse über seine Sammlung. Seine Sammelleidenschaft wurde schon vor ungefähr 44 Jahren geweckt. Stego junior nutzte den kurzen Urlaub seines Vaters, um dessen Trockenraum auszuräumen. „Es gab damals bereits Pigmenttuben und ich wollte die Trockenpigmente aus dem Lager fortschaffen. Ich hab damals bestimmt eine halbe Tonne Pigmente weggeschmissen, Säcke, Fässer und Kisten voll. Die Müllgrube sah danach wunderschön bunt aus“, erinnert sich der Malermeister lächelnd. Als der Vater allerdings die vollendeten Tatsachen bemerken musste, kam das Donnerwetter. „Mein Vater tobte, dass ich des Malers Gold vernichtet hatte. In dem Moment habe ich beschlossen, nichts mehr wegzuschmeißen!“
Beachtliche Sammlung
Mittlerweile ist seine Sammlung beachtlich. Von Urkunden, Meisterbriefen und Schulzeugnissen aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu einem 100 Jahre alten Vorläufer der Spritzpistole, gebastelt aus einem Honigglas mit Saugrüssel dokumentieren seine Sammelstücke das Malerleben der vergangenen Jahrhunderte. Seine Sammlung wächst über Mundpropaganda. Er erzählt Kollegen, was ihm noch fehlt – so kommt dann immer wieder ein Stück hinzu.
Das eigentliche Malergeschäft hat er vor zehn Jahren im Ortsteil Straßdorf neu gebaut. Heute leitet sein Sohn den Betrieb. „Schon seit Jahren betreut mein Junior alle Neukunden, damit er nach und nach das Geschäft zu seinem eigenen machen kann.“ Ralph Stegmaier ist Designmaler und engagiert sich im Interessenverband für kreative Techniken. Fast zwei Drittel der Aufträge des rund um Schwäbisch Gmünd bekannten Unternehmens werden mit Altbausanierung gedeckt. Auch Fassadenarbeiten gehören zum breiten Leistungsspektrum. Rund zehn bis 15 Prozent des Geschäftsaufkommens werden mit kreativen Techniken im Innenbereich erwirtschaftet. Ralph Stegmaier schult seine Mitarbeiter gezielt auf neue Techniken, wie z. B. Lackspanndecken.
Doch nicht nur in seinem Unternehmen ist Eugen Stegmaier engagiert. Er ist Obermeister der Innung Schwäbisch Gmünd und rief den ersten – und bundesweit einzigen – Malerinnungs-Chor ins Leben. Singen dürfen allerdings nicht nur Maler: „Von Beruf her Auswärtige machen wir in Einzelfällen zu Ehrenmalern,“ schmunzelt Stego senior, natürlich aktives Mitglied bei den „Malersingers“.

kompakt
Ganz außergewöhnliche Ideen brachten den Malerbetrieb Stegmaier nach vorne. Zum Unternehmen gehören inzwischen sogar ein Museum und ein Café.
Stegmaier
Malerwerkstätte Heimtexstudio
Öschweg 24
73529 Schwäbisch Gmünd-Straßdorf
Tel.: (07171) 499-404 / Fax: -407
Sikkens
Akzo Nobel Deco GmbH
Michael Köhler
Tel.: (0221) 5881–219
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