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Modisch auf der Baustelle

Betrieb & Markt
Modisch auf der Baustelle

Berufskleidung ist vielfältiger, farbiger und sportlicher geworden. Dabei punkten viele Kollektionen nicht allein mit Qualität, Tragekomfort und Funktionalität, sondern auch mit einer ansprechenden Optik.

Bärbel Bosch

Wenn man bedenkt, wie viele Stunden Maler und Stuckateure Tag für Tag in ihrer Kleidung stecken, ist es nachvollziehbar, dass diese nicht nur praktisch sein sollte. Der Wunsch nach modischem Äußerem und optimaler Passform besteht auch im Arbeitsalltag. „Berufskleidung wird immer komplexer, da zum einen die Ansprüche wachsen, zum anderen die moderne Technik immer mehr Möglichkeiten bietet“, erklärt Carla Teichmüller, Produktmanagerin des Kölner Markenkonfektionärs Bierbaum-Proenen. Die Textilien orientieren sich optisch stärker als zuvor an Sport- und Freizeitoutfits. Auch steigern neue moderne Materialien den Tragekomfort der Kleidung und machen sie strapazierfähiger, langlebiger und pflegeleichter. Atmungsaktive Fasern etwa haben den Vorteil, dass Köperwärme nach außen transportiert wird und der Körper trotzdem nicht auskühlt, sodass Mitarbeiter bei jeder Witterung optimal ausgestattet sind. Auch das Spektrum an unterschiedlichen Bekleidungsteilen hat sich, beeinflusst durch Freizeit- und Sportbekleidung, erweitert. Während Arbeitsjacken rückläufigen Absatz verzeichnen, sind Polos, T-Shirts, Sweat-Shirts, Westen und Fleece-Jacken stark im Kommen. „Ein weiteres wichtiges Kriterium sind die Detailverarbeitungen. Zunehmend mehr Taschen werden beispielsweise heute pro Artikel verarbeitet. Stichwort Handytasche: Vor zwanzig Jahren kein Thema bei den Kollektionen, heute ein must-have. Ebenfalls wichtiger denn je: Passgenauigkeit, Tragekomfort und gute Hautverträglichkeit. Prüf- und Zertifizierungssysteme für Textilien wie zum Beispiel Öko-Tex Standard 100 sollen dem Käufer zudem zeigen, dass die mit dem Etikett versehenen Textilprodukte Grenzwerte für bestimmte gesundheitsgefährdende Schadstoffe einhalten“, fasst Carla Teichmüller die Entwicklung zusammen. Auch für das Unternehmen ist es wichtig, dass die Mitarbeiter sich in ihren Kleidungsstücken wohlfühlen. Ein modernes, bequemes sowie gepflegtes Outfit macht es leicht, sich mit dem Unternehmen zu identifizieren – und natürlich wird ein professionell gekleideter Mitarbeiter auch positiv vom Kunden wahrgenommen. Oliver Gerrits, Leiter Marketing und Produktentwicklung der MEWA Textil-Service AG & Co. erläutert dies so: „Am Ende des Tages ist es natürlich immer die handwerkliche Qualität, die für den Kunden zählt. Aber wer sein Können zeigen will, muss vorher Bauherrn und Auftraggeber überzeugen, dass er es hat. Ein einheitlich und modern gekleidetes Team unterstreicht diese professionelle Topform. Kunden trauen einer Firma mit akkurat gekleideten Mitarbeitern meist mehr zu. Denn qualifizierte, gut geschulte Mitarbeiter hinterlassen eine deutlich bessere Wirkung, wenn sie sauber, ordentlich und gepflegt auftreten.“ Denn beim Kunden gilt immer noch: Der erste Eindruck zählt. „Die Kleidung soll die positive Wahrnehmung bei Kunden gezielt unterstützen und auf diese Weise Bekanntheitsgrad und Wiedererkennung steigern. Gleichzeitig soll sie die Identifikation des Mitarbeiters mit dem Unternehmen fördern und dessen Bewusstsein stärken, Teil eines Teams zu sein“, betont Carla Teichmüller.
Funktionale und bequeme Arbeitskleidung ist darüber hinaus unerlässlich für ein sicheres und effizientes Arbeiten. Der Chef sollte darauf achten, die Kleidung entsprechend der Firmenfarben auszuwählen, die Mitarbeiter bei der Auswahl mit einzubeziehen und möglichst das Firmenlogo und die individuellen Namensschilder anzubringen.
Obwohl Frauen bei Modetrends ja meist die Nase vorne haben, kommt bei den weiblichen Beschäftigten der modische Fortschritt der Berufskleidung nur teilweise an. Sie wurden bislang oft nach der Formel „Herrengröße minus 6“ eingekleidet. Da die Herrenkollektionen in der Regel mit der Größe 44 starten, wurden die kleinen Damengrößen 34 und 36 meist gar nicht abgedeckt. Das liegt natürlich mit daran, dass Frauen im Handwerk unterrepräsentiert sind. Aber ihre Zahl steigt. Mit der Anpassung des Größenspiegels ist es allein auch nicht getan, denn der weibliche Körper erfordert andere Schnitte als die männlichen Modelle. Damit sich Frauen wohl und gut angezogen fühlen, müssen die typisch weiblichen Proportionen beim Schnitt von Bund- und Latzhosen berücksichtigt werden. Die Passform von Damenhosen hat gegenüber Herrenhosen einen geringeren Bundumfang, einen etwas größeren Hüftumfang und einen schmaleren Beinschnitt. Mitarbeiterinnen wissen es zu schätzen, wenn auf voluminöse Hosentaschenkonstruktionen verzichtet wird. Unangebracht sind bei Damenlinien auch äußere Latztaschen. Sie werden von Frauen kaum genutzt, da sie in befülltem Zustand einen unangenehmen Druck im Brustbereich erzeugen. Generell sollte der Latz bei Damenhosen kleiner dimensioniert und zurückhaltender gestaltet sein. Im Unterschied zu Bund- und Latzhosen kommen Frauen mit Unisex-Arbeitsjacken und Unisex-T-Shirts gut zurecht. Dass sie weniger tailliert sind als die modische Damenoberbekleidung, empfinden Frauen bei körperlicher Arbeit als Vorteil. Der Chef sollte also unbedingt darauf achten, dass sein Kleideranbieter auch Damenmodelle im Programm hat. „Modischer Style und hohe Qualität lassen sich bestens verbinden“, fasst Carla Teichmüller das Thema moderne Arbeitskleidung zusammen.

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