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Container im Einsatz

Aus- & Weiterbildung
Container im Einsatz

Ein Container wurde von Hamburger Schülern in Mosambik zu einer Zahnprophylaxe-Einrichtung umgebaut. Das brachte den Schülern in vielerlei Hinsicht wertvolle Erfahrungen.

Fachschule Farbtechnik Hamburg

Geplant während eines Besuchs der mosambikanischen Partner in Hamburg 2015, erfolgte zusammen mit den mosambikanischen Partnerschulen im Herbst 2016 der Ausbau, die Einrichtung und die professionelle (Um-)Nutzung des Containers zur Zahnprophylaxestation. Dazu waren 16 Projektteilnehmer Hamburger Fach- und Berufsschulen Ende August bis Mitte September 2016 zu Gast in Mosambik.
Mit Ausnahme einiger Spenden der Farben- und Bauindustrie wurden dafür überwiegend gesammelte Recycling-Materialien und lokal in der Provinz Inhambane verfügbare Ressourcen genutzt. Aspekte der Verwertung von Recyclingmaterial konnten für die Teilnehmenden praktisch erfahrbar und die Sicht auf eine umweltbewusste und sparsame Verwendung von Ressourcen geschärft werden. Alle Restmaterialien von der Baustelle (z. B. Ausschnitte aus den Containerwänden, Dispersionsfarbreste, etc.) wurden der örtlichen Berufsschule übergeben, die diese Materialien für ihre Ausbildungszwecke weiterverwendet. Neben dem Containerausbau gab es somit weitere thematische Schwerpunkte im Rahmen dieser Begegnungsreise. Das Kennenlernen der ungewohnten Arbeitsbedingungen im mosambikanischen Handwerk stand ebenso im Fokus wie auch die gemeinsame Planung und Durchführung der notwendigen Arbeiten von den Auszubildenden der beteiligten Gewerke aus Deutschland und Mosambik – wohlgemerkt auf Englisch – denn die Hamburger Schüler können kein Portugiesisch sprechen, welches aufgrund der kolonialen Vergangenheit Mosambiks Landessprache ist.
Die Schule Escola des Saude de Inhambane, auf deren Gelände der Container steht, war Gast- und Auftraggeber zugleich. Die Station soll dort die Ausbildung der heimischen Auszubildenden um die Komponente Zahnprophylaxe bei Kindern im Grundschulalter erweitern. Im Oktober 2016 empfing diese Schule die zweite Projektgruppe aus Hamburg. Am Austausch waren diesesmal Auszubildende zur zahnmedizinischen Fachangestellten der Hamburger Staatlichen Gesundheitsschule W4 sowie auszubildende Krankenschwestern und Pfleger auf mosambikanischer Seite beteiligt. Mit ihrer Hilfe fand die Projektarbeit fachliche Vollendung und endete mit der feierlichen Eröffnung des Prophylaxecontainers.
Erfahrungen sammeln
Der Einblick in das Schulleben sowie in die Arbeitsbedingungen im Handwerk in Mosambik brachte den beteiligten Schülern sowie den sie begleitenden Lehrern wertvolle Erfahrungen und Eindrücke. Die Arbeit in gemischten Kleingruppen führte zu einem intensiven Erfahrungsaustausch. Für die deutschen Schüler/-innen war insbesondere interessant, unter eingeschränkten Fertigungsbedingungen und einem Mangel an Materialien und Werkzeugen auf einer mosambikanischen Baustelle zu improvisieren und dabei von den mosambikanischen Kollegen zu lernen. Die Projektteilnehmer Alina, Antonio und Martin fassen ihre Projekterlebnisse so zusammen:
Antonio: „Das Projekt fand ich sehr spannend und lehrreich. Wir wussten nicht genau, was uns erwarten würde, und wurden von der freundlichen, entspannten Stimmung auf der Baustelle überrascht. Auch, dass bei Musik gearbeitet wurde, fand ich toll. Ich fand es sehr interessant, dass die Mädchen und Jungs zusammen und gleichbehandelt auf der Baustelle gearbeitet haben. Außerdem konnte ich meine Kenntnisse als gelernter Maler beim Lackieren der Türen einbringen und weitergeben. Das macht mich stolz.“
Alina: „Am Anfang war ich noch sehr skeptisch, wie diese Begegnungsreise für mich sein würde. Jetzt kann ich sagen, dass es eine der besten Erfahrungen meines Lebens für mich gewesen ist. Sie hat mir gezeigt, dass man sich häufig selbst im Weg steht, wenn man nichts wagt und nicht offen für neue Dinge ist. Vor allem hat es mir bewiesen, dass man sich nicht immer so stark von Vorurteilen abschrecken lassen sollte.“
Martin: „Es war für mich eine sehr wertvolle Erfahrung, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die unter ganz anderen Lebensumständen ihre Aufgaben meistern. Zudem durfte ich feststellen, dass wir uns einiges von den Mosambikanern abgucken können in Bezug auf Freundlichkeit, Interesse und Hilfsbereitschaft gegenüber fremden Menschen.“
Weitere Informationen zum Containerprojekt und dem schulübergreifend aktiven „Forum zum Austausch zwischen den Kulturen e.V.“ an der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil (Gsechs) in Hamburg unter www.gsechs-forum.de.

praxisplus
Im Juli 2016 berichtete das Malerblatt über die Planung und Vorbereitung des Umbaus eines Hochseecontainers zu einem Zahnprophylaxecontainer für Mosambik (Heft 7/2016). Nun ist es vollbracht: Zwölf männliche und vier weibliche Projektteilnehmer Hamburger Fach- und Berufsschulen sorgten zusammen mit ihren mosambikanischen Partnerschulen für den Ausbau, die Einrichtung und die professionelle (Um-)Nutzung des Containers. Das Projekt der Beruflichen Schule Holz.Farbe.Textil (Gsechs) und der Beruflichen Schule William Lindley (G2) diente dabei vor allem dem interkulturellen und fachlichen Austausch zwischen den Schüler/-innen. Um die professionelle Nutzung und didaktische Einbettung kümmerte sich eine zweite Hamburger Projektgruppe der Staatlichen Gesundheitsschule W4.
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