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Dick aufgetragen

Aus- & Weiterbildung
Dick aufgetragen

Es müssen nicht immer dünnschichtige Glättspachtelmassen auf Kalkbasis sein. Mit dickschichtigeren Kalkputzen lassen sich zwar gröber strukturierte, aber nicht weniger edle Oberflächen erzielen.

Herrlich gleichmäßige, leicht raue Strukturen ergeben sich, wenn ein feiner Kalkputz mit dem Schwammbrett gefilzt wird. Der Feinputz (Körnung ca. 1 mm) wird in einer Schichtdicke von ca. 3 mm aufgezogen. Diese relativ hohe Schichtdicke ist nötig, da sie sich durch das Filzen auf ca. 2 mm reduziert. Der Putz sollte zwar möglichst glatt und gleichmäßig aufgezogen werden, leichte Kellenstrukturen werden beim Filzen aber ausgeglichen.

Häufig lassen sich Kalkputze in der ersten Schicht nur schwer filzen, da man sie dabei „wegschiebt“. Dieses Problem lässt sich lösen, indem man zwei dünne Schichten aufzieht. Die zweite Schicht lässt sich gut filzen, da sie auf den Körnern der ersten Halt findet.
Fein gefilzt
Mit dem Filzen sollte dann begonnen werden, wenn sich erste helle Flecken im Putz abzeichnen. Filzt man zu früh, wird der Putz zu dünn abgerieben.
Das Schwammbrett sollte beim Filzen nicht zu nass sein, da das Wasser sonst an der Wand herunterrinnen und Läufer erzeugen kann. Empfehlenswert ist es daher, sowohl Putz als auch Schwammbrett mit einer Bürste oder einem Sprüher leicht anzufeuchten.
Wer dem Filzputz eine besondere Note verleihen möchte, kann leichte Farbchangierungen einfilzen. Dazu verdünnt man das Originalmaterial so stark, bis es streichfähig ist und gibt der Masse etwas Weiß (oder eine andere Farbe) hinzu. Mit der Bürste streicht man die abgetönte Masse auf das Filzbrett und reibt sie stellenweise in die bereits gefilzte Fläche ein. So ergibt sich eine lebendig wirkende Oberfläche.
Scharf rasiert
Ruhige Punktmuster erzielt man, wenn man einen Kalkfeinputz verwendet, dem farbiger Marmorsplitt zugegeben ist. Derartige Putze werden verarbeitungsfertig angeboten, können aber auch selbst hergestellt werden. In diesem Fall hat man einen größeren Einfluss auf die Größe und Farbe des Splitts und somit auf die spätere Gesamtwirkung.
Der mit Marmorsplitt vermengte Kalkputz wird in drei Lagen aufgezogen. Beim ersten Spachtelgang (der auch ohne Splitt-Beimischung erfolgen kann) wird auf Kornstärke abgezogen. Am nächsten Tag wird diese Putzschicht grob entgratet, vorgenässt und mit der zweiten Lage überzogen. Beim Aufziehen der zweiten Schicht sollte darauf geachtet werden, dass das Material gleichmäßig in alle Richtungen verteilt wird. Die dritte Lage wird auf die noch frische zweite Lage aufgezogen. So lassen sich auch letzte Unebenheiten und Riefen, die durch die Körnung entstanden sind, beseitigen. Erst wenn eine glatte Oberfläche entstanden ist, sollte man mit dem Verpressen aufhören.
Die Splittkörner sind nach der Trocknung des Kalkputzes kaum noch zu sehen; zum einen sind sie in den Putz eingedrückt, zum anderen liegt ein feiner Kalkschleier über ihnen. Mit einem Exzenter-, oder besser einem Schwingschleifer müssen sie deshalb freigeschliffen werden. Der Schwingschleifer ist dem Exzenterschleifer vorzuziehen, da die Gefahr Dellen einzuschleifen, geringer ist – wenngleich die Abtragsleistung freilich nicht so hoch ist.
Wer das zeitintensive Schleifen umgehen möchte, kann den Putz auch im noch feuchten Zustand mit einer Filzscheibe oder einem Schwamm abreiben und so die Marmorkörner freilegen.
Abschließend sollte die Fläche auf jeden Fall geseift und poliert werden. In Badezimmern empfiehlt sich darüber hinaus ein Wachsüberzug, um die Oberfläche reinigungsfreundlicher zu machen. Susanne Sachsenmaier
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