Abgesehen von der unschönen Optik ist es leider eine Tatsache, dass die Möglichkeit eines Befalls grundsätzlich besteht. Verschiedene Faktoren sind deshalb bei der Beurteilung des Objekts und der Entscheidng über eine fungizide Farbe zu berücksichtigen. Zum einen sind die Konstruktion und die Ausführung des Gebäudes zu untersuchen, z. B.
· der bauliche Wetterschutz (Dachüberstand),
· eventuell vorhandene Wärmebrücken,
· die Ausbildung des Sockels oder der Anschlüsse.
Das Umfeld hat ebenfalls einen beträchtlichen Einfluss darauf, ob eine Fassade schneller von Pilzen und Algen befallen werden kann. Liegt zum Beispiel ein Bewuchs mit Bäumen oder Sträuchern vor? Befindet sich ein Gewässer, ob Bach, Fluss oder Teich, in der Umgebung?
Bedingen Nachbargebäude eine permanente Beschattung der Fassade? Existieren in unmittelbarer Nähe landwirtschaftlich genutzte Flächen? Diese und weitere Fragen sind relevant.
Darüber hinaus ist der Wandbildner an sich ein wichtiges Kriterium. Resultierend aus der geringeren Oberflächentemperatur neigen gedämmte Außenwände dazu, eher von Algen oder Schimmel befallen zu werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob mit Dämmputzen, Wärmedämm-Verbundsystemen oder hochwärmedämmendem Mauerwerk gearbeitet wurde.
Fazit: Die Feuchtigkeit an und im Umfeld der Fassade spielt eine Schlüsselrolle. Deshalb gilt es, diese objekt- und ortsspezifischen Umstände vor Beginn der Arbeiten genau zu analysieren. Eine gezielt eingesetzte Farbe wird die Hausfassade vor einem mikrobiellen Befall bestmöglich schützen. Dem Maler stehen hierfür Fassadenfarben mit algizider und fungizider Ausrüstung, hochalkalische Silikat-Farben sowie hydrophobe und hydrophile Systeme zur Verfügung. Trotz der aktiven Wirkung dieser Produkte wird es wohl auch zukünftig kein Allheilmittel geben.