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Füllungstüren – mit Rissen und Fugen? – Frage des Monats

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Füllungstüren – mit Rissen und Fugen? – Frage des Monats

Holztüren in einem Altbau haben durchaus ihren Charme. Oft finden sich aufwendig gearbeitete Füllungstüren mit stattlichen Abmessungen. Ist nun der Maler gefragt, diese Türen im Zuge einer Umbau- oder Sanierungsmaßnahme neu zu beschichten, ist Vorsicht geboten.

Roberto Bongiovanni Malermeister und staatlich geprüfter Farb- und Lacktechniker, Leiter Anwendungstechnik bei ZERO-LACK

Die Problematik liegt in der Tatsache begründet, dass Massivholz „arbeitet“ indem es quillt und schwindet. Das Umgebungsklima wirkt sich unmittelbar auf diesen Werkstoff aus. Im Holz stellt sich ein entsprechender Feuchtigkeitsgehalt ein.

Der Auftrag für den Maler könnte wie folgt lauten: Füllungstüren überarbeiten, dazu die alte Beschichtung entfernen, grundieren usw. Dafür entscheidet sich der Maler, die Türen mit in seine Werkstatt zu nehmen. An der Baustelle werden zudem Arbeiten ausgeführt, mit denen viel Wasser eingebracht wird, wie z. B. Maurer- und Putzarbeiten. Das klingt nach normalen Arbeitsabläufen und erscheint zunächst nicht weiter bedenklich. Trotz großer Sorgfalt und fachgerechter Qualitätsarbeit kann es aber später zu Reklamationen kommen. Denn mit Beginn der Heizperiode treten an den Holzfüllungstüren Fugen auf. Wie kann das sein?

Das Holz hat auf der Baustelle einiges an Feuchtigkeit aufgenommen und ist gequollen. Die Türen wurden lackiert. Jetzt kommt die Heizperiode und das Holz trocknet. Dieses führt zum Schwinden des Holzes und es entstehen die beschriebenen Risse. Das Entsetzen der Kunden ist entsprechend groß.

Das Dilemma: Es lässt sich so gut wie nichts daran ändern. Die Feuchtigkeitsveränderung im Holz geht zwangsläufig mit einem Quellen und Schwinden einher. Außerdem ist es in der Regel so, dass Holzfüllungen nicht verleimt sind und sozusagen „lose“ im Füllungsrahmen sitzen. Während der Heizperiode wechseln dann alle Elemente in einen eher trockenen Zustand. So kommt es, dass bei sorgfältig bearbeiteten Türen mit einem Zeitversatz von Monaten die beschriebenen Risse auftreten können. Die Türfutter sind zumeist nicht betroffen.

Fazit: Selbst wenn der Einbindungsbereich von Türfüllung und Füllungsöffnung fachgerecht nachträglich mit elastischen Versiegelungen bearbeitet wird, ist man nicht gänzlich gefeit. Sollten diese Stellen trotz Feuchtigkeitsveränderung standhaft bleiben, wird die Bewegung des Holzes wahrscheinlich in einem schwächeren Abschnitt der Tür ihre Wirkung zeigen. Im Extremfall können Risse in der Füllung entlang einer Holzfaser auftreten.

 



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