Eine Lehrlingsbaustelle in Rodheim wurde zum „Tatort“ – für einen Maler- und Lackiererfilm.
Die detaillierte Regieanweisung liest sich so: Putzuntergrund vorbereiten, Tapeten entfernen, Tapeten kleben, Farbtöne mischen, Dispersionsfarben streichen und so weiter und so weiter. Regisseur des Films für Auszubildende ist Armin Rück, Ausbildungstrainer des LIV Hessen. Gemeinsam mit Reinhard Gubi aus Berlin, der die Kamera führte, und natürlich mit den Hauptdarstellern, den Lehrlingen, entstand ein Streifen, der in keinem Betrieb fehlen sollte. Thomas Akyüz, Pascal Behrens, Stefanie Feigenspan und Ann-Kristin Wnuck gaben bei dem Film ihr ganzes Können – und trugen ein großes Stück dazu bei, einen erstklassigen Trainingsfilm auf die Beine zu stellen. „So machen es die Profis“: genau das ist der Untertitel des Video-Trainings „Grundkönnen für Maler und Lackierer“.
Gleich „zwei Fliegen“ wurden bei den Renovierungsarbeiten im Rodheimer Evangelischen Kindergarten „mit einer Klappe geschlagen“. Dort entstand nämlich das Werk im Rahmen der Lehrlingsbaustelle der Maler- und Lackiererinnung Gießen. Unterstützt wurden Armin Rück und sein Team vom Innungsbetrieb Gustav Wille aus Biebertal. Innerhalb von drei Arbeitstagen im Sommer verwandelte sich der Kindergarten in ein Film-Set für die Lehrlinge. Per Videokamera wurden die jungen Akteure und deren Baustelle vom Fachverband und einem Kamerateam begleitet.
„Mit diesem Film wollen wir unsere Auszubildenden motivieren, sich an eigene Baustellen heranzutrauen und ihnen die Angst vor verantwortungsvollen Arbeiten nehmen“, so der Ausbildungstrainer Armin Rück. Die Wichtigkeit und Möglichkeiten sowie der Spaß am selbstständigen Arbeiten auf einer eigenen Baustelle stehen im Vordergrund. Der neue Film, mittlerweile der elfte seiner Art, unterstützt die aktualisierten Ausbildungsinhalte. Er bereitet den Maler- und Lackierernachwuchs auf eigenverantwortliches Planen und Handeln im Hinblick auf den Kundenauftrag vor und führt zur handlungsorientierten Gesellenprüfung, zu der unter anderem auch ein eigenständig geführtes Kundengespräch gehört.
Die Auszubildenden wurden auf der Lehrlingsbaustelle natürlich nicht sich selber überlassen. Es ging auch nicht darum, die jungen Menschen ins kalte Wasser zu werfen. Laut Armin Rück ist das Ziel, die Lehrlinge eine Baustelle selber durchführen und auch verantworten zu lassen, wozu Planung, Kalkulation, Arbeitsvorbereitung und Abwicklung gehören. Den gesamten Ablaufprozess zeigt der besagte Film des Verbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz Hessen.
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