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Tapezier-Tipps: Was sind die Merkmale einer Tapete?

Folge 1
Tapezier-Tipps: Tapetenmerkmale

Tapezier-Tipps: Die Tapete bleibt zeitgemäß und erlebt eine Renaissance in der Wandgestaltung. In dieser Serie des Malerblatts geben Profis wertvolle Tipps zum Tapezieren. Folge 1 widmet sich den Tapetenmerkmalen.

Lothar Steinbrecher, Susanne Sachsenmaier

Von allen Wandgestaltungsmitteln ist und bleibt die Tapete das beliebteste und vielfältigste. Ihr Design geht mit der Zeit. Dies beweisen u.a. die äußerst beliebten Retrotapeten, die die Muster der 60er- und 70er-Jahre aufnehmen und neu interpretieren, eindrucksvoll. Weil die Tapete kein Imageproblem hat, ihre Verarbeitung aber immer wieder zu Problemen – und dies auch bei Handwerkern – geführt hat, wurden und werden die Qualitäten und die Verarbeitungseigenschaften ständig verbessert.

Vliestapete: Leicht zu verarbeiten

Man denke hier nur an die Vliestapete, die, auf Grund ihrer einfachen Verarbeitung und ihrer positiven Eigenschaften, innerhalb kürzester Zeit einen enormen Marktanteil gewinnen konnte. Gestalterische Vielfalt Die unzähligen angebotenen Tapetenmuster sind in der Regel in verschiedenen Farbtönen erhältlich. Darüber hinaus können die Mustertapeten mit passenden Unis, Pendants oder Borten kombiniert werden. Dies ermöglicht eine enorme Gestaltungsvielfalt, und die Wahrscheinlichkeit, zwei völlig gleich tapezierte Wohnungen anzutreffen, dürfte daher eher gering sein. Die Tapete kann mehrere Aufgaben im Raum erfüllen. Sie kann den ruhigen, verbindenden Hintergrund für die Wohnungseinrichtung bilden, Flächen gezielt hervorheben und einzelne Wände betonen. Daneben vermag sie zu gliedern oder abzugrenzen.

Tapezier-Tipps: Der Tapetenaufbau

Die meisten Tapeten bestehen aus Papier oder, wie schon erwähnt, aus Vlies. Diese Materialien sind vorderseitig bedruckt und/oder geprägt. Auch Wandbekleidungen mit Oberflächen aus Kunststoff, Metall oder Naturmaterialien bezeichnet man als Tapeten. Farben bzw. Strukturen werden auf speziellen Tapeten-Druckmaschinen im Rotationsdruck aufgetragen. Das jeweilige Druckverfahren ergibt sich aus der Art und der beabsichtigten Qualitätsstufe der zu produzierenden Tapete. Nicht zuletzt geht es jedoch um die optimale Umsetzung des künstlerischen Entwurfs. Dieser bestimmt den ästhetischen Anspruch der Tapete, das Design. Der materielle Wert wird von der Qualität des Druckträgers (z.B. des Gewichts), den Eigenschaften der Druckfarben (z.B. Lichtbeständigkeit), der Strapazierfähigkeit (z.B. Scheuerbeständigkeit) und der Zahl der Druckfarben und Druckdurchgänge vorgegeben. Bei der Vielfalt der am Markt vorhandenen Tapetenarten ist ein fundiertes Wissen über Tapetenarten, Tapezier-Untergründe und die Tapeziertechnik unerlässlich und zugleich eine Art Erfolgsgarantie für eine tadellose Tapezierarbeit. Dieses Wissen soll in den nächsten Folgen dieser Serie vermittelt werden. Dennoch kann das theoretische Wissen das praktische Können nicht gänzlich ersetzen. Letzteres kann man sich am besten durch den regelmäßigen Umgang mit verschiedenen Tapeten oder in einem Praxisseminar aneignen. Entsprechende Seminare werden von den Tapetenherstellern angeboten.

Garantierte Qualität

Um den gestiegenen Ansprüchen der Verbraucher an die Qualität und vor allem an die ökologische Unbedenklichkeit der Tapete zu genügen, haben sich ca. 40 Tapetenhersteller in Verbindung mit dem RAL zur „Gütegemeinschaft Tapete e.V.“ zusammengeschlossen und umfassende Gütebestimmungen festgelegt, deren Einhaltung ständig von neutraler Seite überwacht wird. Demgemäß verzichten die Hersteller z.B. vollständig auf den Einsatz von Zusatzstoffen, wie toxische, schwermetallhaltige Pigmente in Druckfarben, oder FCKW-, chlor- oder aromatenhaltige Lösemittel. Vinylchloridmonomer darf auf keinen Fall nachweisbar sein. Formaldehyd liegt um ein Vielfaches unter den gesetzlichen Grenzwerten. Für Tapeten gibt es zudem Euro-Normen, die für Papier-, Vinyl- und Kunststofftapeten gelten. Sie legen die Maße und Mindestanforderungen an die Qualität fest. Daneben sind für die Verarbeitung und den Gebrauch von Tapeten die Kennzeichnungssymbole für die Tapeten-Eigenschaften von Bedeutung. Diese Kennzeichnungen geben dem Verarbeiter und dem Endverbraucher die notwendige Sicherheit, so dass man sich bei der Tapetenauswahl in erster Linie auf das Dessin konzentrieren kann.
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