Präsident Jürgen Hinz besuchte die Stuttgarter Schule.
Der Präsident des Hauptverbandes Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, Jürgen Hinz, war am 9. Dezember 2005 zu Gast an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart. Vor mehr als 150 angehenden Meistern, Gestaltern, Betriebsmanagern und Lacktechnikern betonte Hinz, wie wichtig der Meisterbrief für das Maler- und Lackiererhandwerk sei. Als Negativbeispiel nannte er die Fliesenleger, die keinem Meisterzwang mehr unterlägen. Obwohl sich die Zahl der Betriebe verdoppelt habe, sei die Zahl der Ausbildungsplätze auf die Hälfte zurückgegangen. Alarmierend sei aber der Rückgang der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung überhaupt. Davon sei auch das Malerhandwerk betroffen. In den letzten fünf Jahren seien über 80.000 Arbeitsplätze verloren gegangen.
Kaum sei die Reform der HWO verabschiedet, schon gebe es neue Forderungen der Politik. Das Handwerk habe bis Ende 2006 Zeit, sich neu zu strukturieren – sonst mache es die Politik. Unter anderem sei vorgesehen, dass sich die Handwerkskammern auf hoheitliche Aufgaben beschränkten. Weiterbildung und Service sei dann Aufgabe der Fachverbände. Außerdem gebe es vonseiten der Politik Vorstellungen zu Mindestgrößen von Handwerkskammern und Innungen. Hinz wies darauf hin, dass mit der geforderten Strukturreform auch Veränderungen im Malerhandwerk nötig seien. Er plädierte deshalb für einen starken Hauptverband und regionale Kompetenzzentren. So könnten einerseits die knapper werdenden Ressourcen besser ausgeschöpft werden, und das Gewicht des Hauptverbandes gegenüber der Bundesregierung steige. Auch die Bedeutung Europas für das Handwerk wurde von Hinz thematisiert.
Zahlreiche Zwischenfragen und eine rege Abschlussdiskussion zeigten das Interesse der Schüler am Dialog mit dem Verbandspräsidenten. Eberhard Schilling
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