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Neuer Weg zur Führungskraft

Ein duales Studium im Handwerk wird jetzt auch für Maler- und Lackierer angeboten.
Neuer Weg zur Führungskraft

Neuer Weg zur Führungskraft
Die Initiatoren des neuen Dualen Studiengangs – Bauingenieur und Maler- und Lackierer (von links nach rechts): Prof. Dipl.-Ing. Gunnar Santowski, Studiengangleiter Bauingenieurwesen-Dual des Fachbereichs 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Frankfurt University of Applied Sciences, Felix Diemerling, Geschäftsführer der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main, Philip Hoffmann, Pilot-Student/-Azubi der Baudekoration Eugen Hofmann, Stefan Hofmann, Geschäftsführer der Baudekoration Eugen Hofmann. Foto: Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main
In ihrem Dualen Studiengang zum Bauingenieur hat die „Frankfurt University of Applied Sciences“ jetzt auch die Möglichkeit eines Dualen Studiums in Verbindung mit einer Ausbildung zum Maler und Lackierer integriert. Auslöser dieser Initiative war Phillip Hoffman, jetzt Pilotstudent in eben diesem Studiengang. Er fand zum einen Unterstützung von seinem jetzigen Ausbildungsbetrieb Baudekoration Eugen Hofmann, zum zweiten fand er schnell Zustimmung sowohl beim Fachbereich der Hochschule wie auch bei der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main.

Auf einer Pressekonferenz im November stellten die Initiatoren im Offenbacher Haus des Handwerks die neue Möglichkeit vor.
Der Geschäftsführer der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main Felix Diemerling sieht in dem Dualen Studiengang eine gute Möglichkeit, dem Führungskräftemangel entgegen zu wirken und jungen Leuten sehr gute Zukunftschancen zu eröffnen. „Die Arbeitsmarktsituation ist extrem günstig. Es werden deutlich mehr Bauingenieure gesucht als derzeit zur Verfügung stehen“, und: „Gerade in unserem Handwerk können viele verantwortungsvolle und gut bezahlte Stellen mangels geeigneter Bewerber nicht besetzt werden. Absolventen des neuen dualen Studiums haben hier hervorragende Zukunftschancen.“
Denn der häufige Wunsch nach „alles aus einer Hand“ bedarf verschiedener Schnittstellen. Deren Koordination befähigt die Studierenden in diesem Dualen Ausbildungsweg.
Offizieller Studienbeginn ist im April 2015, derzeit sind noch weitere Ausbildungs- bzw. Studienplätze zu vergeben. „Dies geht auch aus einem bereits bestehenden Ausbildungsverhältnis heraus,“ so Felix Diemerling. „Voraussetzung ist, dass der Auszubildende ein Abitur oder Fachabitur sowie einen Ausbildungsplatz besitzt.“ Die Prüfung zum Maler- und Lackierer läuft über die Innung Rhein-Main. Der Geschäftsführer der Innung hofft auf einen Kreis an Unternehmern, die dauerhaft Studierende für diesen Fachbereich zur Verfügung stellen.
Dass sich eine solche Ausbildung bewährt, bestätigt Prof. Dipl.-Ing. Gunnar Santowski, Studiengangleiter Bauingenieurwesen-Dual: „Das Tätigkeitsfeld ist dabei sehr breit: Von Planungsleistungen über Bauleitungstätigkeiten bis hin zu Führungspositionen in großen Handwerksbetrieben – den Absolventinnen und Absolventen stehen alle Türen offen.“
Seit 2006 existiert eine Kooperation mit dem Bildungswerk Bau im Bereich des Bauhauptgewerbes. Für die Studierenden sieht Prof. Santowski die Möglichkeit, die Sicht aller am Bau Beteiligten zu erleben, von der körperlichen Anstrengung und dem Einblick in innerbetriebliche Abläufe bis hin zum Ingenieurwissen.
Der Ablauf des Studiums sieht folgendermaßen aus:
Der duale Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen gliedert sich in zwei Abschnitte. Die Regelstudienzeit für das gesamte Studium samt Ausbildung beträgt neun Semester. Im ersten Abschnitt steht die gewerbliche Berufsausbildung als Maler und Lackierer in einem Ausbildungsbetrieb im Mittelpunkt. Nach einem Praxiseinstieg erfolgt hierbei der Studienanfang im April des Folgejahres, derzeit der April 2015. In den ersten vier Semestern hat der Studierende zwei oder drei Tage an der Universität zu absolvieren, die restlichen Tage ist er im Betrieb, ebenso in der vorlesungsfreien Zeit. Die gewerbliche Berufsausbildung als Maler und Lackierer endet nach etwa 30 Monaten mit der Gesellenprüfung durch die Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main. Der zweite Abschnitt dient ausschließlich dem Studium des Bauingenieurwesens mit dem Abschluss „Bachelor of Engineer-ing (B.Eng.)“. Er umfasst vier Studiensemester an der Frankfurt University of Applied Sci-ences und wird mit der Anfertigung einer Bachelor-Arbeit abgeschlossen. Nach Abschluss des Studiums haben die Absolventen die Möglichkeit, direkt in das Berufsleben einzusteigen, ein Masterstudium mit möglicher anschließender Promotion anzustreben oder sich zum Maler- und Lackierermeister weiterbilden zu lassen.
Das hinter einem dualen Studium auch viel Eigeninitiative steht, beweist der Pilotstudent Philip Hoffmann. Er jobbte in dem Frankfurter Betrieb, bemühte sich um den Ausbildungsplatz und ging auf die Hochschule zu. Die Belastung zweier Ausbildungen empfindet er nicht als zu groß: „Es lohnt sich aus meiner Sicht für jeden Studenten, man muss sich nur an den Rhythmus aus Betrieb und Hochschule gewöhnen.“ Auf die Prüfung zum Maler- und Lackierer bereitet er sich mit Unterstützung der Innung selber vor.
Stefan Hoffmann, Geschäftsführer der Baudekoration Eugen Hofmann GmbH mit 12 Mitarbeitern freut sich auf seine zukünftige Führungskraft.
Susanne Wierse
Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main, V.i.S.d.P Felix Diemerling, Geschäftsführer
Frankfurt University of Applied Sciences, Prof. Dipl. Ing. Gunnar Santowski
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