Im Dezember fand ein Symposium zu diesem Thema an der Wilhelm-Ostwald-Schule in Berlin statt.
Schulleiter Reinhard Gubi konnte ein fachkundiges Publikum zu der Veranstaltung begrüßen. Konrad Forster, Fachbereichsleiter für Berufspraxis, berichtete im ersten Teil des Symposiums über „Techniken aus der Werkstatt für Wandmalerei am Bauhaus“, die dort Ende der 20er Jahre unter der Leitung von Hinnerk Scheper praktiziert wurden. Hinnerk Scheper richtete seine Lehrtätigkeit stark handwerklich aus, was zu zahlreichen Farbrezepten führte. Konrad Forster unterhielt mit seinen Schülern im Bauhaus-Archiv innerhalb einer Ausstellung eine kleine Schauwerkstatt, in der Farbtafeln und Zeichnungen gezeigt wurden, die die Schüler mit den zu Bauhaus-Zeiten verwendeten Pigmenten, Bindemitteln und Lösemitteln nach Originalrezepten (von der Ei-Tempera bis zur Quarkfarbe) hergestellt hatten. Interessierte Besucher konnten hier unter Anleitung selbst mit diesen Werkstoffen arbeiten und z.B. Farben nachmischen. Konrad Forster hat diese Details anschaulich mit Realien und Originalbildtafeln untermalt.
Wolfgang Lenk von Sto konnte das Interesse des Publikums mit seinem Bericht über das neue Beschichtungssystem Sto Climasan Color auf sich ziehen. Er bat drei Zuhörer aus dem Publikum, mit Sto Climasan Color beschichtete Farbstreifen mit einem Geruchsstoff zu besprühen. Nach 15 Minuten wurden die lediglich mit einer 50 Watt-Lampe beleuchteten Farbstreifen geprüft: Sie waren geruchlos. Die von Sto neu entwickelte Farbe enthält VLC (Visible Light Catalysts) Pigmente. Diese Pigmente werden unter Einwirkung von sichtbarem Licht aktiv und beginnen, organische Schad- und Geruchsstoffe in kleine, ungefährliche Bestandteile abzubauen. Der Prozess läuft so lange, wie genügend Licht vorhanden ist.
Uwe Koos, ebenfalls von Sto, berichtete mittels zahlreicher, weltweit aufgenommener Fotos, wie er in den Studios die Farben für Architekturprojekte in den jeweiligen Ländern bzw. Kontinenten mithilfe des Sto Color-Systems herausarbeiten lässt.
Das Symposium fand bereits zum zweiten Mal an der Wilhelm-Ostwald-Schule statt, im nächsten Jahr ist eine Fortsetzung geplant.
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