Mit einer „vergoldeten“ Schrift beispielsweise kann man tolle Effekte erzielen. Dabei muss man nicht unbedingt auf echtes Blattgold zurückgreifen. Schlagmetalle, also unedle Legierungen, sind die preiswerte Alternative zu Blattgold. Schlagmetall bringt – insbesondere für Blattmetall-Anfänger – den Vorteil mit sich, dass es etwas dicker als echtes Blattgold und damit einfacher zu verarbeiten ist. Beim „Vergolden“ mit Schlagmetall muss das „unechte Gold“ säurefrei versiegelt werden. Im unversiegelten Zustand und nach Kontakt mit der Haut oder speziellen Umwelteinflüssen kann es braun werden.
Der passende Kleber für das Vergolden mit Schlagmetall
Aufgrund der um ein Vielfaches höheren Blattdicke als bei echtem Gold benötigt man auch einen anderen Kleber. Es eignen sich z. B. klassische Anlegemilch oder, wie im hier gezeigten Beispiel verwendet, ein rot eingefärbtes Anlegemittel (z. B. „Permacoll Size HA rot“ von Kölner). Dieses ist im Gegensatz zur Milch nicht durchsichtig, sondern ahmt den klassischen Rot-Ton einer Polimentvergoldung nach, der das darauf gelegte Metall wärmer erscheinen lässt. Zum abschließenden Schutz vor Oxidation und äußeren Einflüssen ist ein spezieller Wasserlack (z.B: „Leaf Protect“ von Kölner) eine gute Wahl, da er im Gegensatz zum Zaponlack nicht riecht und besser zu verarbeiten ist.
Materialien: Anlegemittel und Schlusslack, Schlagmetall von der Rolle oder als Blättchen auf Transferpapier. Außerdem sollte man folgende Werkzeuge parat haben: Cutter, Andrückwalze, Poliertuch oder Watte, Schablonierpinsel und einen Pinsel für die Schlusslackierung.
Vorlage für die Vergoldung aufbringen
Vorlage platzieren und fixieren. Mit reversiblem Sprühkleber besprüht man die Rückseite der Vorlage, damit das Papier gut am Untergrund haftet. Die Vorlage mit Andrückrolle gleichmäßig anwalzen. Dabei sollte man darauf achten, dass keine Lufteinschlüsse entstehen. Alternativ kann man selbstverständlich auch geplottete Klebefolie verwenden. In diesem Fall entfällt das für manch einen schwierige oder einfach nur lästige Ausschneiden der Vorlage.
Die selbst hergestellte Vorlage nach dem Fixieren mit dem Cutter ausschneiden. Bei geraden Linien ist dabei die Zuhilfenahme eines Lineals empfehlenswert. Nach dem Ausschneiden kann das Papier abgelöst und die Schrift freigelegt werden für die nachfolgende Beschichtung mit dem Klebemittel.
Den Kleber tupft man mit dem Schablonierpinsel „trocken“ auf – das bedeutet, dass der Pinsel gut mit dem Kleber eingearbeitet, aber nicht zu feucht ist. So vermeidet man ein Unterlaufen der Schablone.
Vergolden mit Schlagmetall
Nun ist der Zeitpunkt abzuwarten, ehe mit dem „Vergolden“ begonnen wird. Der Kleber ist angezogen, wenn man mit dem Fingerknöchel die Klebkraft spürt. Grundsätzlich sollte man aber mindestens 15 Minuten warten, bis man mit dem Anlegen des Metalls beginnt. Das Schlagmetall mit einer weichen Kunststoffwalze andrücken. Nun sollte sich das Transferpapier leicht lösen.
Anschließend wird das Metall mit einem weichen Poliertuch oder Watte poliert, sodass es auch an den Kanten und schmalen Stegen gut haftet. Jetzt wird die komplette Fläche lackiert. Ist der Lack getrocknet, wird die Schablone vorsichtig entfernt.
Die Schlagmetallvergoldung eignet sich gut für den Innenbereich. Im Außenbereich ist eine Vergoldung mit Echtgold zu empfehlen. Diese stellen wir in der nächsten Folge vor.
Weitere Folgen der Dekorationsmalerei-Serie:
Nicht ganz in Weiß: Brèche-Grise-Marmorimitation
Schwarzes Gold: Portor-Marmorimitation
Klassische Jugendstilmalerei: Nach altem Muster
Fußbodenmalerei: Betonböden mit Chic
Himmelmalerei: Schönwetterwolken