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Von der beruflichen Handlung zum Lernfeldunterricht

Aus- & Weiterbildung
Von der beruflichen Handlung zum Lernfeldunterricht

Von der beruflichen Handlung zum Lernfeldunterricht
Beschichtung eines Motorradhelms als lernfeldorientierter Unterricht (v.l.): Technischer Lehrer Werner Fuggis, die Schüler Franz Kastner und Michael Häuslein und Studiendirektor Karl-Heinz Bindnagel. Foto: Gewerbeschule Mosbach
Seit einem Jahr gibt es bei den Malern und Lackierern eine neue Verordnung über die Berufsausbildung.

Die Neuerungen sind übersichtlich strukturiert in dem Buch „Erläuterungen und Praxishilfen zu den Ausbildungsordnungen im Maler- und Lackiererhandwerk“ (ISBN 3-8214 -7154-9) vom Bundesinstitut für Berufsbildung und sind für Ausbilder und Lehrer verbindlich. Zwischenprüfung und Gesellenprüfung, sowie die Schulabschlussprüfung finden nun handlungsorientiert statt. Handlungs- und Lernfelder sind zusammengehörige Aufgabenkomplexe. Sie setzen sich aus beruflichen sowie gesellschaftlichen und lebensnahen Handlungen zusammen. Die Lehrlinge sollen befähigt werden, komplexe Zusammenhänge zu erkennen und anzuwenden. Deshalb sollten alle an der Ausbildung Beteiligten sich mit der Thematik befassen.

Auch die Berufsschulen haben bundesweit einen neuen Rahmenlehrplan, der nach Lernfeldern gegliedert und didaktisch begründet ist. Die komplexen Aufgabenstellungen der Betriebe werden in handlungsorientierte Lernsituationen zerlegt und bearbeitet. Lernort Betrieb und Lernort Schule sind durch Bearbeitung von Kundenaufträgen, die Kern der beruflichen Tätigkeiten des Maler und Lackierers sind, so eng miteinander verzahnt.
Im Lernfeld 5 „Erstbeschichtungen ausführen“ beschritt die Gewerbeschule Mosbach originelle Wege. Der Kundenauftag lautete: „Beschichtungsaufbau und Design eines Motorradhelms“. Weil die Beschichtung eines Helms kritisch werden kann, entschlossen sich Studiendirektor Karl-Heinz Bindnagel und der Technische Lehrer Werner Fuggis, mit der ortsansässigen Firma Levior-Voss zusammen zu arbeiten. Die Herstellungsarten der Helme und die Kunststofftypen wurden zusammengetragen und dafür Beschichtungsvarianten ausgearbeitet. Es zeigte sich, dass eigentlich nur laminierte, hochwertige Kevlar- und Fiberglashelme im neuen Zustand für den Lackierer in Frage kommen. Die Hersteller lehnen in der Regel eine Gewährleistung für Nachlackierungen ab, weil Lösemittel und Bindemittel die Molekülstruktur der Helmkonstruktion beeinflussen können. Kunststoffe wie ABS und Polycarbonat sind für die Beschichtung abzulehnen.
Im besonderen beeindruckte die Schüler die Gestaltung der unterschiedlichen Helm-formen mit Farben, Beschriftung und Dekoren. Brauchbare Ergebnisse zeigten sich nicht nur für die Kundenaufträge, sondern lassen sich nach Überarbeitung auch für die Serie verwerten. Das Unterrichten nach den neuen Lehrplänen erwies sich für alle Beteiligten – Kunde, Lehrer und Schüler – als optimal und anregend für die nachfolgenden Lernfelder.
Karl-Heinz Bindnagel
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