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Putzuntergründe behandeln: Warum eigentlich fluatieren?

Frage des Monats:
Warum eigentlich fluatieren?

Warum eigentlich fluatieren?
Frage des Monats: Glatte Wände und Deckenflächen

Werden mineralische Putze oder Putzausbesserungen im Außen- und Innenbereich überstrichen, kann es zu Veränderungen der aufgebrachten, getönten Farbbeschichtung kommen. Die wird durch eine fleckige Oberfläche für den Betrachter nach einiger Zeit sichtbar.

Wieso fluatieren?

Grund ist eine hohe Alkalität, die nicht-alkaliresistente, farbige Pigmente verändern kann. Fleckenbildung und Verfärbungentreten aber auch bei Bronzedruck-,Métallisé-, Metall- und Naturwerkstofftapeten auf. Alkalische Flächen können durch sogenanntes Fluatieren mit einem Fluat neutralisiert werden. Fluatieren ist ein Begriff aus dem Baugewerbe und bezeichnet die Neutralisierung und Härtung alkalischer Untergründe.

Das Wort „Fluat“ leitet sich von Fluor-Silikat ab. Damit werden die Salze der Kiesel- fluorwasserstoffsäure bezeichnet.”

Fluatiert werden z.B. Neuputzstellen bei Putzausbesserungen im Rahmen von Renovierungen, um hohe Alkalität zu reduzieren und den vorhandenen Altputzflächen anzugleichen. Die Diffusionsfähigkeit des Putzes bleibt dabei erhalten. Bei Vorhandensein von Sinterschichten wird durch die ätzende Wirkung des Fluats das Saugvermögen und die Haftung nachfolgender Beschichtungen verbessert.

Untergrundprüfung

Daher ist der Untergrund auf jeden Fall auf den Grad seiner Alkalität zu prüfen. Bei dieser Prüfung wird er mit destilliertem Wasser befeuchtet und angefeuchtetes Indikatorpapier aufgelegt (in Drogeriemarkt oder Apotheke erhältlich). Mittels visuellem Vergleich des verfärbten Indikatorpapiers und der abgebildeten Farbscala kann der pH-Wert festgestellt werden. Werte über 8,9 weisen auf erhöhte Alkalität hin.
Beim „Fluatieren“ ist folgendes unbedingt zu beachten:

Neuputze oder Nachputzstellen müssen gut ausgetrocknet und abgebunden sein. Das nach Herstellervorgabe verdünnte Fluat wird mit Pinsel und Bürste auf den Untergrund aufgetragen. Hierbei entstehen Kohlesäurebläschen. In der Regel ist nach zweimaligem Fluatieren die vollständige Neutralisierung erzielt (also keine Bläschenbildung mehr). Die fluatierten Stellen müssen vor der Weiterbearbeitung gründlich mit Wasser nachgewaschen werden. Werkzeuge und Gebinde müssen dabei säurefest sein; Werkzeuge mit Metallteilen sind nicht geeignet. Aufgrund der ätzenden Wirkung sind alle nicht zu bearbeitenden Flächen (Fenster, Glaselemente, Fensterbänke usw.) gut abzudecken. Technische Merkblätter, Sicherheitsdatenblätter und Gefahrenhinweise sollten genauestens beachtet werden. Auf lehm- und gipshaltigen, sowie früher schon mehrfach fluatierten Flächen, sind Fluate unwirksam!

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