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Kreativtechnik mit Weißlasur: Auf Struktur gebürstet

Kreativtechnik
Weißlasur auf Struktur gebürstet

Malermeisterin Marion Tichy stellt in dieser Serie neue, exklusiv für das Malerblatt entwickelte Kreativtechniken vor. In der fünften und letzten Folge verleiht sie einer Weißlasur Locken.

Autorin/Fotos: Marion Tichy

Wie Sie in der Januarausgabe des Malerblatts lesen konnten, ist Grün eine starke Trendfarbe in diesem Jahr. Ein schöner Grünton für die Raumgestaltung ist Salbeigrün. Hält man ein frisches Salbeiblatt in der Hand, fühlt es sich samtig weich an, denn es ist mit einem „Fell“ aus weißen Flaumhaaren bedeckt, das die Grundfarbe des Blattes verschleiert.

Für die im Folgenden vorgestellte Technik wird die Natur als Inspirationsquelle genutzt und eine Weißlasur auf die grüne Grundfarbe gelegt. Dann wird das Botanikbuch zugeklappt, die „Haare“ erst lang und strähnig gekämmt und schließlich werden mit der Strukturwalze Locken gedreht.

Weißlasur mit Lammfellrolle aufbringen

Der perfekt geglättete Untergrund wird mit einer kurzflorigen Rolle in einem grünen Grundton vorgestrichen. Empfehlenswert ist eine Reinacrylatfarbe; auf ihr bleibt die nachfolgende Lasur lange offen. Nach der Trocknung bringt man die Weißlasur mit einer großen Lammfellrolle auf. In der Regel werden Wandlasuren dünn mit der Bürste aufgestrichen, bei dieser Technik benötigt man aber viel Material auf der Fläche, denn die Lasur wird noch bearbeitet und darf nicht schnell antrocknen. Sofort nach dem Aufwalzen wird die Farbschicht mit einer groben Bürste senkrecht durchgekämmt. Die Lasur erhält dadurch ein feines Linienmuster. Recht praktisch geht das mit einem schmalen Schrubber, der an einem Stiel erstaunlich handlich ist. Man kann ihn von oben nach unten durchziehen oder umgekehrt. Wichtig ist, dass die Linien möglichst senkrecht sind und es keinen Ansatz in der Fläche gibt. Die so vorstrukturierte Fläche wird dann sofort mit einer Musterwalze aus Gummi von oben nach unten durchgerollt. Man setzt immer an der vorherigen Bahn an, lässt keinen Zwischenraum, überlappt aber auch nicht. Die Walze sollte dabei mit deutlichem Druck, aber dennoch mit Gefühl aufgesetzt werden.

Die Arbeitsgänge mit der Lasur müssen flott nacheinander erfolgen, bei größeren Flächen empfiehlt es sich deshalb, zu zweit zu arbeiten. Weil mit der Rolle nicht unmittelbar bis an die Decken- bzw. die Bodenkante angearbeitet werden kann, sollte man oben und unten einen Streifen von etwa fünf Zentimetern als Rand abkleben.

Andere Möglichkeiten

Musterwalzen aus Gummi gibt es mit vielen interessanten Strukturen. Auch mit anderen Farbtönen können spannende Gestaltungen entwickelt werden. Die Technik funktioniert auch mit farbigen Lasuren auf weißem oder getöntem Untergrund. Die besten Ideen liefert die Natur in rauen Mengen. Umgesetzt werden könnte beispielsweise das Farbspiel von Grashalmen, goldgelbem Stroh oder Baumrinde. Wer es lieber poppig mag, experimentiert mit der bunten Blütenpalette. Wenn es die passende Blume nicht gibt, treibt man einfach selbst Blüten …

Die bisherigen Folgen der Serie gibt es auf:
www.malerblatt.de


Die Wand wird mit einer kurzflorigen Rolle im grünen Grundton vorgestrichen.

Foto: Marion Tichy

Nach der Trocknung bringt man die Weißlasur mit einer großen Lammfellrolle auf.

Foto: Marion Tichy

Sofort nach dem Aufrollen wird die Lasur mit einer groben Bürste senkrecht durchgebürstet.

Foto: Marion Tichy

Die strukturierte Fläche wird abschließend mit einer Musterwalze aus Gummi von oben nach unten durchgerollt.

Foto: Marion Tichy

PraxisPlus

Marion Tichy ist Malermeisterin mit Leib und Seele. Besonders kreative Techniken sind ihre Leidenschaft und so ist sie ständig auf der Suche nach neuen Gestaltungsideen und experimentiert mit Farben, Putzen, Lacken und Co.

Nachdem sie 2003 bereits (gemeinsam mit Malerblatt-Redakteurin Susanne Sachsenmaier-Wahl) eine Vielzahl an selbst entwickelten Kreativtechniken
im Buch „Effektvolle Malertechniken“ (erschienen bei der DVA) vorgestellt
hat, überrascht sie die Malerblatt-Leser nun mit neuen Ideen – in dieser Folge vorerst leider zum letzten Mal.

marion.tichy@gmx.de

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