Von den Handwerksunternehmen, die über 10 Mit-arbeiter hinaus wachsen, schrumpfen die meisten nach kurzer Zeit wieder auf eine deutlich kleinere Mitarbeiteranzahl. Ein systematisiertes Vorgehen schafft hier rechtzeitig Abhilfe. Björn Foetsch, Prokurist beim Handwerksverbund ARTA, stellt verschiedene Perspektiven vor, die dem Unternehmer ermöglichen, seinen Betrieb von allen Seiten zu betrachten.
Keine Zeit vernichten, sondern in kleinen Schritten arbeiten
Für Schulungen und Trainings der Mitarbeiter wird eine Menge Geld und Zeit oft nutzlos vertan. Nicht weil die Schulungen schlecht gewesen wären – nein, vielmehr fehlt es regelmäßig an der konsequenten anschließenden Umsetzung im Alltag. Als Chef macht man diese Erfahrung selbst häufig genug: Seminar besucht – motiviert nach Hause gefahren – dann der Alltag und schon landen die Schulungsideen im Schrank und verstauben.
Wie kann man das verbessern? 1. Keine Mitarbeiter zu Schulungen „auf Vorrat“ ohne konkreten und unmittelbaren Nutzen für seinen Alltag schicken. 2. Wenigstens einmal als Chef die Schulung selbst besuchen, damit man überhaupt weiß, was dort vermittelt wird. 3. Am Tag nach der Schulung den Mitarbeiter um seine drei wichtigsten Erkenntnisse bitten – so denkt er noch einmal darüber nach. Das geht auch quasi zwischen Tür und Angel, also bitte keine große Sache daraus machen. 4. Mit dem Mitarbeiter sofort festlegen, wie er diese drei Erkenntnisse ab jetzt umsetzt. 5. Die vereinbarten Aktivitäten notieren und anschließend auch konsequent einfordern und begleiten. Übung macht den Meister und es ist allemal besser, man konzentriert sich auf drei Punkte und setzt diese um, als dass man sich 20 vornimmt und gar nicht erst loslegt.
Themen aus der Baustellenpraxis lernt man am besten am Objekt direkt beim Kunden und nicht im Lager beim Lieferanten und einer Tasse Kaffee in der Hand. So lernt neben dem Kopf die Hand auch gleich mit, was den Lernerfolg intensiviert.
Fazit:
Bildungsumsetzung lebt eher von kleinen Schritten, die Chef und Mitarbeiter im Alltag auch umsetzen und kontrollieren können. Wer aber keine Ahnung hat, was seine Mitarbeiter irgendwo lernen, darf sich nicht wundern, wenn am Ende nichts dabei herauskommt.
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