Beim Bürogebäude der ISDB-Logistik in Friedrichshafen hat die WDVS-Fassade einen Hellbezugswert unter zehn.
Eine WDVS-Fassade mit Hellbezugswert unter zehn ist nach wie vor eine Besonderheit, galt dieser Wert bis vor kurzem doch als nicht umsetzbar. Beim neuen Bürogebäude der ISDB-Logistik wird die fast schwarze Fassade zum Statement. Doch auch der Blick ins Innere lohnt sich.
Farbe, oder in diesem Fall eine „Nichtfarbe“, kann bekanntlich ein architektonisches Statement unterstreichen – so auch in einem Friedrichshafener Industriegebiet, das von der üblichen Heterogenität gekennzeichnet ist. Dort ließ sich das Logistikunternehmen ISDB ein neues Verwaltungsgebäude errichten, ein Bau mit drei Etagen für rund 30 Mitarbeiter. Der massive Betonbau steht als Solitär für sich allein und nimmt bewusst keinen Bezug zur Umgebung auf, verweist also auch auf das Selbstbewusstsein des Unternehmens.
Dynamische Linien im Eingangsbereich, dazu Sessel in der CD-Farbe des Unternehmens. Verschiedene Bodenqualitäten dienen der Zonierung des Interieurs.
Dunkle Fassade
Wesentlich für diese visuelle Abgrenzung ist die extrem dunkle Fassade mit einem Hellbezugswert unter zehn – und das trotz Wärmedämm-Verbundsystem. Mit dem Caparol-System „Edition DarkSide“ ließ sich dieser Wert jedoch realisieren, wobei die zusätzliche Deckbeschichtung mit „ThermoSan“ im Farbton „Granit 5“ die visuelle und funktionale Dauerhaftigkeit erhöht. Dafür sorgt hochwertiges Siliconharzbindemittel mit Nano-Quarz-Gitter, während Carbonfasern in der Spachtelmasse des WDVS die thermische und mechanische Stabilität bringen.
Sieht gut aus und funtkioniert: Das Caparol-Wärmedämmverbundsystem „Edition DarkSide“ plus Deckbeschichtung „ThermoSan“ mit Hellbezugswert im einstelligen Bereich.
Zwischenbeschichtung
Unter dem besonders farbtonstabilen Deckanstrich befindet sich die Zwischenbeschichtung aus „AmphiSilan-Compact“, darunter wiederum der mit nur 1,5 Millimeter Körnung ausgestattete „ThermoSan Fassadenputz NQG “, gefolgt vom WDVS-Aufbau. Gerade diese von den Planern angestrebte glatte Oberfläche verlangte von den Verarbeitern wie von den beiden Caparol-Objektberatern Martin Wißmann und Bernd Schamberger höchste Aufmerksamkeit – schließlich lassen minimale Strukturen auch kleinste Unregelmäßigkeiten erkennen.
Auch die großflächig schwarze Rückseite des Gebäudes macht eine gute Figur – die feine Struktur des Putzes erforderte von den Verarbeitern höchste Sorgfalt.
Dynamik
Weil sehr dunkle Bauvolumen tendenziell statisch, kompakt und nach außen verschlossen wirken, haben die Architekten den Kubus mit geschosshohen Verglasungen und einem um die Öffnungen laufenden weißer Bügel aus Alucobond-Elementen ergänzt. Gerade der Bügel bringt eine Dynamik ins Spiel, die einem Logistikunternehmen sehr gut ansteht.
Geschosshohe Verglasungen und der umlaufende weiße Bügel brechen die statische Wirkung des eleganten, aber auch schweren Schwarz.
Das Innere
Im Inneren setzen die Planer auf andere Kontraste, auf das Nebeneinander von rohen, materialsichtigen Flächen und verfeinerte Einbauten. Maßgefertigte Möbel aus kühl-weißen Schichtstoff-Oberflächen stellen sich gegen die schwarzen Rahmen der Glasflächen und die aktivierten Sichtbetondecken. Abgehängte Bereiche unter den Decken optimieren die Akustik zwischen den schallharten Flächen, am Boden kennzeichnet unbeschichteter Estrich die Verkehrswege, während Teppich den Arbeitsinseln einen fast wohnlichen Unterbau verleiht.
Maßgefertigte Möbel, Teppichboden und Deckensegel kennzeichnen die Arbeitsbereiche, unbeschichteter Estrich die Verkehrswege. Die Sichtbetondecken wurden mit matter „Capadecor DecoLasur“ versiegelt.
Armin ScharfFotos: DITTEL ARCHITEKTEN GmbH Quelle: Caparol