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Die Farben Kölns

Farbklang
Die Farben Kölns

Viele europäische Städte haben ihren eigenen Farbklang. Für den Entwurf eines neuen städtebaulichen Projekts haben die Planer einen konzeptuellen Farbansatz für die Domstadt Köln erarbeitet.

Autor: Christian Heuchel | Fotos: O&O Baukunst

Rötliches Schamott, gelblich-weißes Kaolin, ein grüner Erdton und Grautöne, die durch Ruß mit Kreide vermischt entstanden sind – das sind laut Künstlerin Kirsten Lampert und dem Kölner Architekturbüro O&O Baukunst die Farben Kölns.

Eine Stadt in der Stadt entsteht

Ausgangspunkt der Farbenentwicklung durch Architekt und Künstlerin ist ein Neubaugebiet am südlichen Rand der Kölner Innenstadt: Mit der Parkstadt Süd soll auf dem Areal um den alten Großmarkt in den nächsten 15 Jahren ein Quartier mit Wohnungen und Arbeitsplätzen für 10.000 Menschen entstehen. Das Planungsteam aus Landschaftsarchitekten und Mobilitätsplanern rund um den Architekten und Städtebauer Christian Heuchel wollen der Konformität des Städtebaus entgegenwirken und Wohnräume wieder lebendig und identitätsstiftend gestalten. Dafür soll nicht zuletzt eine authentische, in der Stadtgeschichte verankerte Farbpalette sorgen.

Römische Lichter zu Kölner Farben

Für diese Aufgabe hat sich Kirsten Lampert auf die Suche begeben und ist direkt neben dem Kölner Dom fündig geworden. Denn dort befindet sich das Römisch-Germanische Museum und ein Besuch der Ausstellung ist obligatorisch für alle, die sich für Stadtgeschichte interessieren. Der Künstlerin sind hier vor allem die Öllämpchen und andere römische Alltagsgegenstände aufgefallen. Die unterschiedlichen Nuancen des gebrannten Tons, die zarten farbigen Überreste des rheinischen Sands sowie die dunklen Spuren von Ruß sind Zeugen der Modernität und Urbanität des antiken Kölns. Sie war sich sicher: Mit diesen Farben lässt sich die Sehnsucht nach der Wiedererkennbarkeit des eigenen Lebensumfeldes wesentlich besser erfüllen und die Vorbehalte lindern, die immer da sind, wenn neu gebaut wird. So greift ihr Farbkonzept den Faden der Geschichte ganz unangestrengt auf und führt in unseren rasanten Zeiten zu einer gewissen Kontinuität. Die unterschiedlichen Farbtöne dieser Relikte bildeten die Grundlage für eine vorläufige Palette, die auch im Rahmen der Studie colorCODES des IIT (Institute International Trendscouting) der HAWK Hildesheim präsentiert wird.

Farbklang: Signale an den Bürger

Grundsätzlich verfolgen die Planer den Ansatz, dass städtebauliche Projekte klare Signale an die Bürger brauchen, denn ein riesiges Neubaugebiet ist zunächst ein Fremdkörper in der Stadt und muss den Menschen erst einmal nähergebracht werden. Dazu benötigen sie jemanden, der die Regeln für die Qualität vorgibt und Entscheidungen trifft. Deshalb entstand die Idee, einen Veedels-Baumeister für dieses Stadtquartier einzuführen, der Pate des Projektes und kompetenter Ansprechpartner auf Augenhöhe für alle Belange ist. Das „Veedels-Handbuch“ von Christian Heuchel präsentiert das Gesamtprojekt in einzelnen Teilstücken. Es beginnt mit „Die Farben Kölns“, demnächst sollen noch „Die Lichter Kölns“ und „Die Textur Kölns“ folgen. In besonderen Ausstellungen soll dann erklärt werden, wie das Quartier in den Stadtraum, in die Geschichte und die Topografie Kölns eingebunden wird.

Für Architekt Heuchel hat der ortsbezogene Ansatz eine besondere Relevanz. Sei es als Bezug zum architektonischen Kontext oder zur Szenerie der umgebenden Stadt und ihrer Geschichte.

Weitere Informationen:
www.koelnarchitektur.de


PraxisPlus

„Die Farben Kölns“ wurden durch Architekt Christian Heuchel erstmals auf der Messe FAF – Farbe,
Ausbau & Fassade 2019 in Köln der

Öffentlichkeit vorgestellt.

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