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Restaurierung Holzkirche

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Restaurierung Holzkirche

Eine 700 Jahre alte Holzkirche in Karpacz, Polen erhielt ein „update“ mit Hilfe modernster Materialien.

Die Kirche wurde ursprünglich in Südnorwegen, an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert gebaut. Der preußische König, Friedrich Wilhelm IV., kaufte seinerzeit das zum Abriss vorgesehene Bauwerk und dadurch gelangte sie, nach einigen Umwegen, zum heutigen Standort. Seit 1844 ist sie das Gotteshaus der evangelisch-augsburgischen Gemeinde Karpacz in Polen.
Aufgrund des Alters, der ungewöhnlichen Bauart, der Herkunft und nicht zuletzt der Zahl der jährlichen Besucher wurde der Wang-Tempel, wie er heute genannt wird, zu einer Sehenswürdigkeit von europäischem Rang. Jährlich besuchen über 100.000 Touristen den Wang-Tempel. Das ist der zweite Platz auf der Liste der meist besuchten Orte in Niederschlesien, gleich nach dem Altmarkt in Wroclaw.
Der polnische Denkmalschutz erkannte früh seine Bedeutung und sorgt kontinuierlich dafür, dass der Tempel auch für spätere Generationen in seiner ganzen Pracht erhalten bleibt. Dafür werden Remmers-Produktsysteme eingesetzt, da neben dem Know-how für die Baudenkmalpflege auch ein komplettes Produktprogramm für das Holzhandwerk angeboten wird.
Das Gebäude hat eine Säulen-Riegel-Konstruktion, charakteristisch für skandinavische Sakralbauten aus Holz. Diese Konstruktion wurde ohne Nägel gefertigt, nur die aus Holz geschnitzten Verbindungen halten das Gebäude zusammen. Von außen ziehen Rosetten und vor allem die Giebel mit drachenförmigem Pinakel den Blick auf sich. Das Innere schmücken originelle Verzierungen und Skulpturen auf Portalen sowie Säulenkapiteln mit christlichen und nordischen Motiven.
„Hut ab vor den Erbauern der Kirche, die den Baustoff Holz, der so leicht durch eine biologische Korrosion zerstört werden kann, so wirksam über fast 700 Jahre geschützt haben,“ sagt Tomasz Szymaski, Technischer Berater der Remmers Polska, voller Anerkennung.

 

 


 

Holzschutz

Das hohe Alter des Bauwerks ist keine Garantie für den zukünftigen Bestand. Die Restauratoren setzten auf die Aidol HK-Lasur mit „eingebauter“ Grundierung. Sie bietet einen 6-fachen Premiumschutz für Holz im Freien. Sie wurde auf der Dachfläche, den Rosetten und Maskaronen sowie am Verwaltungsgebäude eingesetzt. Außer dem Langzeitschutz vor Pilzbefall und Bläue bietet die HK-Lasur auch einen wirksamen Schutz vor Verwitterung der Oberfläche und gegen Zerstörung des Lignins im Holz durch UV-Strahlung. Da die HK-Lasur tief in das Holz penetriert und keinen Film auf der Oberfläche bildet, besteht auch keine Gefahr, dass dieser mit der Zeit reißt und abblättert. In rund zehn Jahren kann problemlos ein neuer Renovierungsanstrich aufgebracht werden, ohne dass eine Nachbehandlung durch Anschleifen oder Abbeizen nötig wird.

Der polnische Denkmalschutz erkannte die Bedeutung des Bauwerks und sorgt für die fachmännische Erhaltung der Kirche.

 


 

Holzersatz

Einige der hölzernen Rosetten, Drachen und Maskarone waren so stark verwittert und zerstört, dass es notwendig wurde, ihre Formen und Strukturen zu rekonstruieren. Es galt eine Methode zu finden, die das originale Material dieser verzierenden Bauelemente so weitgehend wie möglich erhält. Zur Anwendung gelangten die Produkte Epoxi-Holzverfestigung und Epoxi-Holzersatzmasse von Remmers sowie erneut die Aidol HK-Lasur. Die renovierten Bereiche zeigen bereits den endgültigen Farbton, der von den Gemeindemitgliedern in Abstimmung mit der Denkmalpflege ausgewählt wurde.
Das Dachgebälk wurde vorbeugend mit Remmers Multi GS gegen holzzerstörende Insekten imprägniert. Weitere Schutzmaßnahmen sind die Imprägnierung der Holzkonstruktion mit Adolit BQ 1. Die Verbrettungen und der Fußboden wurden mit dem farblosen Aidol Hartwachs-Öl aufgefrischt und geschützt. Zum Abschluss soll auch die Fassade renoviert werden.
Das Fazit von Tomasz Szymaski: Der Wang-Tempel ist in mehrfacher Hinsicht ein so außergewöhnliches Bauwerk, dass es aller Mühe und Sorgfalt wert ist, um es den nachfolgenden Generationen so weitgehend wie möglich im originalgetreuen Zustand zu erhalten.

Immer bestens gepflegt und so über die Jahrhunderte gerettet: der Wang-Tempel von Karpacz. Fotos: Remmers

Quelle: Malerblatt 06/2010

 

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