Die L-förmige Wohnanlage mit zwei Geschossen und Dachgeschoss war in den 1970er-Jahren erbaut worden. 2018 wurde der Gebäudekomplex mit 24 Wohnungen komplett saniert. Die ungedämmte Fassade wurde gemäß Energieeinspar-Verordnung mit dem Wärmedämm-Verbundsystem Warm-Wand-Basis mit Brandriegeln energetisch saniert. Mit einer Besonderheit: Auf den Sonnenseiten wurden zweischichtige Fassadendämmplatten angebracht. Die grauen Dämmplatten mit weißer Außenseite reflektieren die Infrarotstrahlung. Sie sollen auch bei hohen Temperaturen und bei direkter Sonnenbestrahlung formstabil bleiben und kleben laut Hersteller sicher an der Fassade. Eine zusätzliche Verschattung ist nicht erforderlich.
Auf die Dämmplatten brachten die Fachhandwerker um Viktor Schäfer ein Armiergewebe auf, das sie vollflächig in die Armierschicht aus dem Klebe- und Armiermörtel Lustro einbetteten.
Aktiv gegen Mikrobefall
Da sich rund um die Wohnanlage ausgedehnte landwirtschaftliche Flächen sowie Baumbestand befinden, war die Gefahr eines biologischen Befalls der Fassade hoch, weshalb Fachberater Edgar Reinhardt zu dem neuen Putz-Farbe-System MineralAktiv Scheibenputz mit MineralAktiv Fassadenfarbe riet. „Das System sorgt durch seine spezielle Rezeptierung für algen- und pilzfreie Fassaden und das ganz ohne biozide Filmkonservierer“, erläuterte er. In der Wohnanlage wurde der Scheibenputz Dry 2,0 als Pulvermaterial mit der feinen Körnung von zwei Millimetern aufgebracht. Dry steht für Pulvermaterial. Der Putz ist in pastöser Form erhältlich. Wegen der vielen Winkel, Balkone, Fenster, Türen etc. brachten die Handwerker den feinkörnigen Putz manuell mit der Kelle auf, zogen die Flächen ab und gaben ihnen mit dem Reibebrett eine feine Struktur. „Der Scheibenputz lässt sich leicht verarbeiten und ist wirtschaftlich, berichtet Viktor Schäfer. Weiße MineralAktiv Fassadenfarbe, aufgetragen mit dem Farbroller bildete den Abschluss des Beschichtungssystems.
Gegen Algen und Pilze
Mit MineralAktiv ist es der Forschungsabteilung des Herstellers gelungen, ein Putz-Farbe-System zu entwickeln, das rein bauphysikalisch Algen und Pilzbewuchs an der Fassade keine Chance lässt. Dazu werden die Standortansprüche der Mikroorganismen wie Algen und Pilze genutzt: Sie lieben es feucht und neutral bis sauer. Das heißt, auf alkalischen, schnell trocknenden, warmen Oberflächen können sie nicht wachsen. Das macht sich das System zunutze und zwar mit dreifacher Sicherheit: Durch eine langanhaltende Alkalität, ein spezielles Feuchtemanagement und eine erhöhte Oberflächentemperatur sorgt der Putz für bewuchsfeindliche Bedingungen. Grund dafür ist eine Kombination aus einem Hybrid-Bindemittel, das aus mineralischen Bestandteilen besteht.
Hybrid-Bindemittel
Dank des Hybrid-Bindemittels sind die beiden Systemkomponenten Scheibenputz und Fassadenfarbe diffusionsoffen und wasserabweisend. Bei Schlagregen werden die Tropfen schnell von der Fassade abgeleitet. Kleinere Tropfen – bei Nebel, Nieselregen und während Tauphasen – werden kontrolliert durch das diffusionsoffene Putz-Farbe-System aufgenommen und verdunsten kurz darauf. Algen und Pilzen fehlt das lebensnotwendige Wasser. Tau-Niederschlag, der entsteht, wenn die Fassaden über viele Stunden Feuchtigkeit ausgesetzt sind, wird durch eine erhöhte Oberflächentemperatur der Fassade verringert, die Rücktrocknung beschleunigt. Möglich machen das infrarotaktive Zusätze, die Licht in Wärme verwandeln. So werden keine bioziden Filmkonservierer benötigt, die als Schadstoffe ausgewaschen werden und die Umwelt belasten könnten.
Weitere Informationen:
www.knauf.de
PraxisPlus
Verwendete Produkte
- Knauf EPS Standard 032,
- Knauf EPS SunJa 032,
- Klebe- und Armiermörtel Lustro
mit Armiergewebe, - Knauf MineralAktiv Scheibenputz und Knauf MineralAktiv Fassadenfarbe