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Kalkputze

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Kalkputze

Kreative Techniken mit Kalkprodukten erleben eine Renaissance. Gründe sind die Optik und die positiven Eigenschaften.

Natürliche Materialien wie Kalk erfreuen sich in den letzten Jahren einer immer größeren Beliebtheit. Das liegt zum einen an den ökologischen und raumklimaregulierenden Eigenschaften. So sind Kalkputze aufgrund ihrer hohen Wasserdampfdurchlässigkeit feuchtigkeitsregulierend und werden gerne als „natürliche Klimaanlage” bezeichnet. Überschüssige Feuchtigkeit im Raum kann von ihnen aufgenommen und zeitverzögert wieder abgegeben werden. Das Ergebnis ist ein angenehmes, gesundes Raumklima. Denn dadurch, dass Feuchtespitzen abgepuffert werden können, kommt es auf Kalkputzen auch deutlich seltener zur Schimmelbildung. Dazu kommt, dass Kalkputze von Natur aus über einen hohen pH-Wert verfügen, also alkalisch sind und somit materialbedingt schon vor Schimmelbefall schützen.

Zum anderen bestechen Kalkputze aber vor allem auch durch ihre natürlichen Oberflächen, die als besonders behaglich und authentisch empfunden werden. Je nach Material und Verarbeitung ergeben sich individuelle Oberflächen, die mal glatt und edel, dann wieder rustikal und sehr natürlich wirken.

Dezent und edel

Ihre heutige Popularität haben Kalkbeschichtungen in erster Linie den sogenannten Kalkpresstechniken zu verdanken. Hierbei werden feine Pasten, möglichst ohne sichtbare Kellenschläge, in mehreren Lagen aufgespachtelt und mit einer Edelstahl-Kelle bis zum gewünschten Glanzgrad verpresst. Diese Oberflächen verfügen über eine dezente, aber äußerst edle Wirkung. Je nach Größe des beigemischten Korns – einige Pasten weisen Körnungen von weniger als 0,1 Millimeter auf, anderen wiederum sind einen halben Millimeter große Körner beigemischt – wird ein anderer Oberflächeneffekt erzielt. Je rauer das Korn, desto rustikaler wirkt das Ergebnis.

Natürlich und nuancenreich

Wo die Anmutung der Oberfläche ganz bewusst rustikal bzw. sehr natürlich sein soll, können Kalkbeschichtungen selbstverständlich auch größere Körnungen beigemischt sein. Auch für diesen Oberflächeneffekt erfolgt zunächst ein zweilagiger, möglichst glatter Materialauftrag. Ehe die zweite Schicht aber ganz durchgetrocknet ist, kann diese durch Bearbeiten mit der Edelstahl-Spachtel oberflächlich aufgeraut werden. Alternativ oder aber ergänzend können in das ausreichend angetrocknete Material auch Fugen eingezogen werden, um eine Natursteinoptik zu erzielen.

Glanz und Farbe

Um die Struktur des Kalkputzes zu betonen oder aber um den Oberflächenglanz zusätzlich zu erhöhen und die Oberfläche strapazierfähiger zu machen, kann abschließend ein Wachs eingesetzt werden. Grundsätzlich sollte das Wachsen der Oberfläche erst nach dem vollständigen Aushärten der Kalkbeschichtung erfolgen. Wird das Wachs mit geeigneten Tönpasten eingefärbt, lassen sich strukturierte Flächen zusätzlich betonen. Vertiefungen, Poren etc. treten durch die Überarbeitung mit einem eingefärbten Wachs deutlicher hervor. Der Einsatz eingefärbter Wachse bietet eine unendliche Gestaltungsvielfalt und zeigt, dass sich mit Kalkputzen ganz individuelle Oberflächen erstellen lassen.
Kalkputze bestechen durch ihre natürlichen Oberflächen.

Kalkputze bestechen nicht nur durch ihre edle Optik. Aufgrund ihrer feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften gelten sie für die Wandbeschichtung, nicht nur in Bädern, als erste Wahl.

Susanne Sachsenmaier-Wahl
Fotos: Fema
Quelle: Malerblatt 12/2013
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