Wir wollen an unserem Stammsitz Flagge zeigen“ sagt Rolf Schneider, Bauherr und Vorstandsvorsitzender der viertgrößten Optiker- und Akustikerkette Deutschlands. Das Außergewöhnliche an dem Neubauin Bad Kreuznach: seine „runden Ecken“. In Abstimmung mit den benachbarten Bauprojekten der mittleren Mannheimer Straße sowie Salinenstraße konzipierte das beauftragte Architekturbüro Förster & Förster Architekten ein Gebäude mit ungewöhnlicher Formensprache.
Passgenau produziert
Harte Ecken, so dachte Projektleiter Dipl.-Ing. FH Architekt Mark Hildebrand, wären ungefällig und störend. „Na, dann lass es uns doch rund machen“, war ein inspirierender Kommentar im Entwicklungsprozess. Somit war die Idee geboren. „Ja – das geht“, bestätigt dann auch Bernhard Theis, Verkaufsleiter WDVS bei der Meffert AG Farbwerke. Die Dämmplatten werden im Werk passgenau produziert und zur direkten Verarbeitung angeliefert. Da die Platten an den Kanten gefast sind, ist ein bündiger Abschluss gegeben. Somit entstünden keine Wärmebrücken, sagt der Hersteller. Die erhöhten Anforderungen an die Oberfläche, auch bei Rundungen, seien damit leicht zu verwirklichen.
Gerhard Förster erinnert sich an den Moment, als die Gerüstbauer die Fassade freilegten. Die Anspannung bei dem Gedanken, dass Streiflicht Unebenheiten in der mit WDVS gedämmten Fassade sichtbar macht, war nicht zu leugnen. „Wenn der Putz erst drauf ist, können wir nichts mehr egalisieren“, erinnert sich der Architekt. Hier hat der ausführende Handwerksbetrieb Back Baudekoration fachliches Können abgeliefert. Um horizontale optische Trennungen zu vermeiden, wurde der Putz auf den Rundungen mit zwölf Mann – wie aus einem Guss – aufgezogen. Die Fassade ist perfekt eben und entspricht den erhöhten Anforderungen an die Oberfläche laut DIN 18202.
Reste recyclebar
Die PUR B1 Premium-Dämmplatten sind frei von Formaldehyd und Phenol. Sie enthalten keine chlorierten Kohlenwasserstoffe und sind frei von HBCD-Flammschutzmittel. Die PUR-Abfälle können recycelt oder auch problemlos entsorgt werden, verspricht Profitec.
Außerdem soll trotz dünnerem Aufbau die gleiche Wärmeleitfähigkeit eines dickeren Dämmmaterials erzielt werden. Diese Verschlankung ist bei einer Grenzbebauung wie dieser von großem Nutzen. Die gesparten Zentimeter ermöglichen einen deutlichen Raumgewinn.
Um kurzen Renovierungsintervallen vorzubeugen, wurde die gedämmte Fassade mit einem Siliconfassadenputz beschichtet. Die Oberfläche sei daher widerstandsfähiger gegen Witterungen. Durch die Kapillarhydrophobie ist die Außenhaut wasserabweisend und dabei diffusionsoffen. Somit sind die Fassade und das äußere Mauerwerk geschützt.
Um die Dynamik der schwungvollen Rundungen nicht zu stören, haben sich die Architekten für ein ruhiges Farbkonzept entschieden. Die komplette Fassade ist in einem zurückhaltenden gebrochenen Weiß gehalten. Ein Wandvorsprung wurde in einem dunklen, aber warmen Grün beschichtet. So bekommt die „runde Ecke“ mehr Dynamik, sticht optisch leicht hervor.
Um die Farbwirkung zu erhalten, wurde die Endbeschichtung mit einer Siliconharz-Reinacrylat-Fassadenfarbe realisiert und im Fassade-Solid-Plus–System von ProfiTec getönt. Die somit optimierte Farbtonstabilität mit Hellbezusgwert 20 schützt vor Verformungen des Dämmmaterials bei starker Sonneneinstrahlung. Die reduzierte Kreidungsneigung lässt die dunkle Farbe der vorspringenden Außenwand lange satt und kräftig erscheinen. Die Endbeschichtung ist algizid, fungizid ausgerüstet.
Weitere Informationen:
www.meffert.com
Verwendete Produkte
Dämmstoffe: gesamt ca. 850 m²
Hauptfassadenflächen, ca. 580 m²:
P 1150 PUR–Fassadendämmplatten, 80–220 mm
Brandwände zu Nachbargebäuden,
ca. 220 m²:P 1136 Mineralwolle-Dämmplatten, 80–200 mm
Ca. 50 m²–P 1120 Perimeter-Dämmplatten, 120-200 mm
Deckputz: P 436 Silicon-Fassadenputz, K 3 mm
Fassadenfarbe: P 407 Acrylosan, getönt nach Farbgestaltungskonzept Förster & Förster Architekten Gmb