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Design von Krankenhäusern

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Design von Krankenhäusern

Der Gesundheitssektor wächst aufgrund einer alternden Gesellschaft und es bedarf neuer Raumgestaltungen.

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen müssen heute längst nicht mehr nur funktionalen und technisch-hygienischen Standards genügen. Ein wesentlicher Genesungsfaktor für Patienten sind bewusst gestaltete Räume, die eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen und ein optimales regeneratives Umfeld bieten. Lichtverhältnisse, Akustik, Raumklima und insbesondere die farbliche Gestaltung entscheiden mit über das Wohlbefinden der Patienten. „In Zukunft wird die Raumgestaltung im Gesundheitssektor noch wichtiger werden”, sagt Andreas Gradinger, Leiter des Bereichs Health Care bei Caparol.

So wie viele werdende Eltern sich jetzt schon ihr Geburtskrankenhaus nach der Einrichtung des Kreißsaals auswählen, bemerkten die Klinikbetreiber auch einen Trend zur verstärkten Begutachtung von OP-Sälen und Behandlungsbereichen im Hinblick auf Gestaltung und Ambiente. Klinikbetreibern, Architekten, Malern und Planern bietet Caparol deshalb ein Konzept, das Gestaltungsmöglichkeiten mit Farbe und Oberflächen für die speziellen Anforderungen des Gesundheitssektors beinhaltet. Es dient zur Orientierung für Entscheider in Krankenhäusern, Seniorenzentren, Pflegeheimen und Arztpraxen gleichermaßen. Andreas Gradinger erklärt, wie es zur Entwicklung des Konzeptes kam: „Es gab in diesem Bereich ein Vakuum. Die Herausforderung bestand darin, Wohlfühlatmosphäre auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu ermöglichen.” Die Vorschläge stützen sich auf Forschungsergebnisse der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim, die den Einfluss von Farbe auf das Wohlbefinden des Menschen belegen. Da den wissenschaftlichen Studien zufolge die Verweildauer in einem Raum wesentlicher Bestimmungsfaktor für die Farbgestaltung sein sollte, ist das Konzept nach den unterschiedlichen Funktionsbereichen in einer Gesundheitseinrichtung gegliedert.

Kräftige Farbakzente setzen Kontraste. Foto: Caparol


Funktionsbereiche

Am längsten ist die Aufenthaltszeit im Patientenzimmer, hier ist eine intime, ruhige Raumstimmung wichtig, die Sicherheit und Geborgenheit vermittelt. Eine ruhige, helle, optimistisch anmutende Farbgebung ist zu empfehlen. Strukturierte Wandoberflächen sowie Bodenbeläge und Möbeloberflächen in Holzoptik sorgen für einen wohnlichen Charakter. Die Behandlungs- und Arbeitsbereiche in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis sind durch eine mittlere Verweildauer der Patienten gekennzeichnet. Diese erwarten ein sauberes, modernes und vertrauenerweckendes Umfeld. Diagnose- und Untersuchungsbereiche sollten dezent farbig gestaltet sein – auch für Ärzte und medizinisches Personal: Die Gestaltung soll nicht ablenken, sondern die Konzentration unterstützen.

In Therapiebereichen dagegen können kräftige Farben mobilisierend wirken. Am kürzesten ist die Verweildauer in Treppenhäusern und Fluren. Hier kann Farbe ebenfalls kräftig eingesetzt werden, um Orientierung und Aufmerksamkeit zu schaffen. Türen zu Patientenzimmern sollten sich von anderen Türen absetzen, lange Flure können durch unterschiedlich farbige Flächen gegliedert und belebt werden, matte und dunklere Bodenbeläge vermitteln Trittfestigkeit. Zur Farbauswahl kommen je nach Funktionsbereich besondere Anforderungen an die Belastbarkeit der Oberflächen und an die Hygiene hinzu. In stark frequentierten Gebäudeteilen wie Flure, Treppenhäuser und Empfangsräume sollten bevorzugt Materialien eingesetzt werden, die hoch reinigungsfähig sind und eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen aufweisen, etwa abriebfeste Wandfarben. Im OP- und Behandlungsbereich sind darüber hinaus Beschichtungsmaterialien gefragt, die desinfektionsmittelbeständig und dekontaminierbar sind. Hier spielt das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle.

Die kontrastreichen Farbakzente helfen Sehbehinderten bei der Orientierung. Foto: Caparol

„Krankenhäuser haben in der Betreiberphase häufig mit hohen Kosten zu kämpfen”, sagt Andreas Gradinger. Eine gute Lebenszyklusbilanz aufgrund langlebiger Beschichtungssysteme erfüllt Umweltschutzansprüche und rechnet sich für die Betreiber. Caparol bietet in dieser Hinsicht eine Reihe Produkte für die Innenraumgestaltung an, die je nach Anforderung infrage kommen. Eine Matrix beinhaltet für jedes System eine schematische Bewertung von Aspekten wie Schmutz- unempfindlichkeit und Dekontaminierbarkeit und enthält auch Angaben zu Emissionen (VOC), wobei die vorgestellten Caparol-Produkte generell emissionsarm sind. „Wir haben mit dem Konzept durchweg sehr positive Erfahrungen gesammelt, denn es ist hierdurch nun erstmals möglich, eine wissenschaftlich fundierte und praxisgerechte Gestaltung in diesem speziellen Segment zu realisieren”, so Andreas Gradinger abschließend.


Farbe für Patienten

Auch von Sikkens wurde ein „Healthcare Color Concept” entwickelt, mit dem sich freundliche und abwechslungsreiche Farb-Gestaltungen realisieren lassen. Für öffentliche Bereiche, Patienten-, Therapie- und Personalräume bietet es eine Palette passender Basis- und Akzentfarbtöne. Flure, Empfangsbereich und Warteräume sollten Ängste mindern sowie behaglich und entspannend wirken. Patientenzimmer sollten bequem, ruhig, vertraut und mit persönlichen Akzenten versehen sein. Angst und Anspannung sollten abgebaut werden. Weiche, dezente Farbtöne mit farbigen Akzenten sind gefragt. Ähnlich wie in Patientenzimmern ist die visuelle Diagnostik wie die Beurteilung der Hautfärbung in Behandlungsräumen ein wichtiger Aspekt. In Reha-Räumen dürfen stärker gesättigte Farbtöne verwendet werden. Die Wände in Operationssälen sind meist grün oder bläulich-grün gehalten. Grün ist die Komplementärfarbe des roten Blutes und dient somit dazu, ein Gegenbild zur langen Konzentration auf eine offene Wunde zu neutralisieren. Blasses Grün reduziert auch die Blendwirkung bei intensiver Beleuchtung. In den Personalbereichen sollte es Raum geben für Ruhe und Entspannung.

In Behandlungsräumen ist eine Gestaltung erwünscht, die nicht ablenkt, sondern die Konzentration noch unterstützt. Foto: Caparol

Hinter dem Konzept Healthcare von Sikkens verbergen sich Produkte, die den spezifischen Anforderungen medizinischer Einrichtungen gerecht werden. Sie wurden in einem Sortiment zusammengefasst, das dem Maler maßgeschneiderte Lösungen für jede Anwendung und Oberfläche bietet. Dazu gehört eine antibakterielle Wandbeschichtung (Alpha SanoProtex) mit Silberionen, die besonders geeignet ist für Therapie-, Behandlungs- und Patientenräume. In hochsensiblen Bereichen wie Operationssäle und Röntgenräume steht die Dekontaminierbarkeit von Flächen im Vordergrund, (Wapex 660). Das Produkt lässt sich sehr gut reinigen und ist gegen Desinfektionsmittel beständig.


Sensible Innenräume

Das Thema Gesundheit ist aber auch in Privaträumen ein wichtiges Thema für den Maler: Besonders direkt nach Bau- oder Renovierungsmaßnahmen kann die Konzentration von schädlichen Stoffen in der Raumluft stark ansteigen. Für Allergiker können die Zusatzstoffe in Beschichtungen, Farben und Lacken besonders gefährlich werden. Einige der in Farben und Lacken gelösten chemischen und mikrobiologischen Substanzen können bei direktem Kontakt Hautreaktionen auslösen oder über die Ausdünstung von Emissionen zu allergischen Irritationen führen. Bei der Produktion seines gesundheitsverträglichen Renovierungssystems verzichtet Brillux deshalb auf kritische Zusatzstoffe. Ansprechende Farbgestaltung im Innenraumbereich ist das eine Thema. Wohngesundheit das andere. Wer beides will, findet etwa in den Lacryl-Beschichtungen von Brillux eine Antwort. Diese Produkte entsprechen dem neuesten Forschungsstand und erfüllen alle Anforderungen des Umweltzeichens »Blauer Engel«. Damit bieten Lacryl-Lacke, Lasuren und Grundierungen Gesundheitsverträglichkeit und Umweltschutz.

Flure und öffentliche Bereiche dürfen in Farbtönen mit hoher Sättigung gestaltet sein. Foto: Sikkens

Bei der Verwendung unbedenklicher Bauprodukte gilt es, nicht nur auf die Beschichtung zu achten: „Öko-Farbe auf lösemittelhaltige Spachtelmassen ist Augenwischerei; der ganze Aufbau einer Wandbeschichtung muss emissionsarm sein”, erläutert Dipl.-Ing. Andreas Oberle, Leiter Internationales Produktmanagement Innenbeschichtungen Sto. Die meisten Spachtelmassen, Grundierungen, Farben, Putze, Kleber und Dekorbeschichtungen sind bei Sto frei von organischen Lösemitteln und Weichmachern und als besonders emissionsarm zu bezeichnen.

Ein Pionier in diesem Bereich ist Dr. Hermann Fischer, der sich schon seit 1972 auf die Herstellung ökologischer Farben, Imprägnierungen und Klebstoffe konzentriert und 1983 das Unternehmen Auro Pflanzenchemie gründete. Der Gesundheitsbereich ist in jeder Hinsicht ein wachsender Markt. Malerunternehmen sollten sich hier nicht abhängen lassen und diese Zukunft mitgestalten. Im Patientenzimmer ist eine intime, ruhige Raumstimmung wichtig. In Therapiebereichen können kräftige Farben mobilisierend wirken.

Schon lange sind Krankenhäuser nicht mehr nur in Weiß und Beige gestaltet. Foto: Sikkens

 

Bärbel Bosch
Fotos: Caparol, Brillux, Sikkens
Quelle: Malerblatt 11/2013
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