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Parkhaus Karlsbau, Freiburg

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Parkhaus Karlsbau, Freiburg

Das Parkhaus „Karlsbau” in Freiburg wurde für die seine Benutzerfreundlichkeit mit dem ADAC Parkhaus-Gütesiegel ausgezeichnet.

Wegweisend gestaltet

Wie in den meisten älteren Zweckbauten aus Beton hatte der Zahn der Zeit auch im Parkhaus Karlsbau Spuren hinterlassen. 1969 errichtet, von der Verwaltungsgesellschaft Karlsbau Freiburg bzw. Saarbrücken stets umsichtig in Schuss gehalten, standen nichtsdestotrotz umfassende Betoninstandsetzungs-, Beschichtungs- und Malerarbeiten an.

Klaus Christian Lampel und Jürgen Lichterfeld, Geschäftsführer der Karlsbau Betriebsgesellschaft, nahmen die notwendige Sanierung zum Anlass, sich bei der Gelegenheit über ein neues Leitsystem im Parkhaus Gedanken zu machen. Ihnen war nämlich aufgefallen, dass manche Parkgäste, die die Nummer ihres Stellplatzes vergessen hatten, ihr Auto bisweilen auf der falschen Parkebene suchten. Man beriet sich mit Petra Ruhnau vom Caparol FarbDesignStudio, welche gestalterischen Maßnahmen im Fall des Parkhauses Karlsbau zielführend und machbar wären. Wenn schon eine Betoninstandsetzung anstand, dann sollte die anschließende Neubeschichtung der Boden-, Wand- und Deckenflächen mehr leisten als die Bauteile zu schützen.


Hellgrau, Weiß und Grün in abgestuften Tönungen: Mit nur drei Farbrichtungen plus Signalrot ist es der Farbdesignerin gelungen, ein ganzes Parkdeck mit verschiedenen Funktionsbereichen hell und freundlich zu gestalten.

 

Ausgeklügelte Farbgebung

So entwickelte Diplom-Farbdesignerin Petra Ruhnau zunächst ein Konzept, das auf den drei im Treppenhaus vorhandenen Fliesenfarben basiert. Es entsprach dem Wunsch des Auftraggebers, die drei Ampelfarben zu übernehmen, die im Treppenhaus sichtbare Wandfliesen zieren. Für die Neugestaltung der Parkdecks sollten sie herangezogen werden, um Stammgäste und Dauerparker nicht unnötig zu irritieren. Jeder Parkebene wurde daher zunächst eine der drei Leitfarben zugeordnet: Gelb fürs 3. UG, Grün fürs 2. UG und Rot fürs 1. UG. Sie sollten außerdem als Markierungsfarben der Fußgängerlaufwege auf dem hellgrauen Boden der Geschosse dienen. Auch die Zuordnung der Farbtöne zu den einzelnen Wandflächen war keineswegs beliebig, wie Petra Ruhnau anmerkt. „Bei der Zuordnung von Farbton zu Bauteil ist es wichtig, die Lichtverhältnisse im Raum zu berücksichtigen. Dann lässt sich erst beurteilen, wie der Farbton auf der jeweiligen Oberfläche wirkt”, erläutert die Farbexpertin.

Den Parkgästen die Orientierung zu erleichtern, mit dem vormaligen Schilderwald aufzuräumen, optische Ruhe einkehren zu lassen und für eindeutige Hinweise auf Parkflächen, Kassenautomaten, Ausgänge, Fluchtwege und besondere Funktionsbereiche etc. zu sorgen, war die Pflicht des Auftrags. Die Kür bestand darin, das typische Betongrau an Decken und Wänden stark aufzuhellen, um die Parkhausatmosphäre durch eine freundliche Gestaltung aufzuwerten.


Dass die „milka-lila“-getönten Wände auf Stellflächen für Familien und Autofahrer mit Handicap hinweisen, versteht man im Kontext der Gestaltung sofort.

 

Licht und Farbe

Die Laufwege am Boden wurden in geschosstypischer Farbe angelegt, fehlende Laufstreifen wo nötig ergänzt, und die tragenden Pfeiler in die orientierende Farbgebung mit aufgehellter Tönung einbezogen. Auch die Wandflächen der nun glasummantelten Ausgangskuben boten sich zur Gestaltung mit der Kennfarbe des jeweiligen Parkdecks an. Die Ausgangstüren zur Kasse wurden auf allen Ebenen im passenden RAL-Farbton als auffällige Lackierung angelegt. Bewusst dezenter fällt dagegen die Gestaltung der Notausgänge in aufgehelltem Geschossfarbton mit Türen in metallischem Silber (RAL-Farbton 9006) aus. Alles in allem beinhaltet das neue Gestaltungskonzept pro Parkdeck eine Hauptfarbe, die in aufgehellten Tönungen die verschiedenen Funktionsflächen markiert und selektiv durch Signalfarben, Richtungspfeile und mehrsprachige Beschriftung ergänzt wird. Besonders auffällig wurden Parkplätze für Familien und Sonderflächen in einladendem „Milka-Lila” gestaltet.

„Ein Blick sollte genügen, um einem Parkgast eindeutig zu signalisieren, auf welcher Ebene er oder sein Fahrzeug sich befindet und wo es nach draußen geht”, umreißt Petra Ruhnau die gestalterische Zielvorgabe. Ihr Konzept wird der Situation vor Ort durch Verwendung aufeinander abgestimmter Farbtöne unterschiedlicher Helligkeit gerecht. Auf jeder Parkebene lässt die professionelle Gestaltung eine Raumatmosphäre entstehen, die vom Parkgast als angenehm empfunden wird und ihm eine zielführende Orientierung ohne lange Sucherei ermöglicht.


Auf Wunsch des Auftraggebers waren die Kennfarben für die drei Park- ebenen in das neue Farbkonzept zu übernehmen. Im Treppenhaus blieben sie auf den Wandfliesen erhalten.

 

Malerfachbetrieb Jakob Lauer

Um den Ansprüchen der weiblichen Parkgäste optimal gerecht zu werden, sind im Parkhaus Karlsbau 70 Stellplätze in Sichtweite der Ein- und Ausgänge für Frauen reserviert und markiert; die Icons sind an ihrem auffälligen Pinkton auf weißem Untergrund zu erkennen. Was Petra Ruhnau mit großem Einfühlungsvermögen konzipiert hat, musste natürlich erst einmal fachgerecht umgesetzt werden. Diese Aufgabe wurde dem Malerfachbetrieb Jakob Lauer aus Friesenheim-Oberweier übertragen. Für die versierten Maler galt es, insgesamt rund 25.000 Quadratmeter Betonoberfläche an Decken und Wänden im Parkhaus Karlsbau zu beschichten. Dabei haben sich Bauhandwerker exakt an das Konzept des Caparol FarbDesignStudios gehalten und alle Tönungen präzise appliziert. „Eine saubere, professionelle Arbeit”, lobt Klaus Lampel die Leistungen des Malerfachbetriebs Jakob Lauer. Dessen Geschäftsführer, Malermeister David Springmann, hebt den disziplinierten Ablauf auf der Baustelle als Erfolgsfaktor hervor: „Die Ausführung war sehr gut vorgeplant. Alle Beteiligten haben sich genauestens an die vereinbarten Termine und die Abfolge aller Arbeitsschritte auf den Parkdecks gehalten. Auch die Abstimmung mit dem Auftraggeber klappte in jeder Phase tadellos.”


Beim großen deutschen Parkhaustest 2014 hat der ADAC die frisch sanierte Tiefgarage für ihre besondere Benutzerfreundlichkeit mit dem begehrten Parkhaus-Gütesiegel ausgezeichnet.

 

Die erfolgreiche Sanierung einschließlich Neugestaltung der drei Parkdecks vollzog sich im Wesentlichen in drei Abschnitten: 2012, 2013 und 2014 wurde je ein Geschoss in der Zeit von Januar bis März bearbeitet. Die übrigen Stellplätze blieben währenddessen in Betrieb, so dass den Parkgästen jederzeit zwei Drittel der Gesamtparkfläche zur Verfügung standen. Anfang 2015 sollen noch die Restarbeiten an den Ein- und Ausfahrt-spindeln ausgeführt werden.

Achim Zielke
Malerblatt 11/2014
Fotos: Caparol Farben Lacke Bautenschutz/Martin Duckek
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