Fassadenflächen prägen das Stadtbild: Sie gliedern Straßenzüge und begrenzen Stadtviertel, die Farbigkeit spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Farbreihen können bestimmten Epochen zugeordnet werden. Und – es gilt auf die regionalen Unterschiede bei der Farbgebung zu achten. Dabei muss die Fassde nicht immer farbig sein. Auch eine Farbgestaltung mit Weißfarbtönen oder verschiedenen Strukturen ist möglich.
Bei der Wahl des passenden Fassadenfarbtons ist vorab eine Gebäudeanalyse hilfreich. Die Umgebung des Gebäudes sollte bei der Empfehlung und Festlegung unbedingt mit einbezogen werden. Wie sind die umgebenden Häuser gestaltet? Welchem Baustil entspricht das Objekt? Gibt es besondere Vor- und Rücksprünge, die betont werden können? Verdient das Gebäude in der Wirkung zu seiner Umgebung eine Betonung?
Nach Klärung dieser Fragen kann mit der eigentlichen Farbgestaltung begonnen werden. Neben klassischen Gestaltungsgrundsätzen, wie z. B. einem farbigen Dreiklang aus einer Farbtonreihe, kann auch die Farbgestaltung mit Weißfarbtönen eine interessante und passende Variante darstellen.
Farbgestaltung ohne Farbe: Weiß am häufigsten verwendet
Es bildet die Basis für jeden Farbton und lässt sich perfekt kombinieren. In der monochromatischen Farbgestaltung mit weiß werden Proportionen klar betont, Gebäudelinien werden definiert und Fehler können nicht versteckt werden. Doch ist weiß nicht gleich Weiß – Weiß kann schlicht, modern zurückhaltend, aber auch zeitlos und elegant sein. Während jährlich die unterschiedlichsten Farbtrends von Neuen abgelöst werden, bleibt klassisches Weiß immer beliebt.
Fassaden in Weiß gestaltet wirken genauso stark wie kräftige Farbtöne, da diese die Kubatur des Gebäudes hervorheben können, ohne davon abzulenken. Auch hier ist es wichtig, sich die unterschiedlichen Weiß-Nuancen näher anzusehen, denn die Wirkung weißer Fassadenflächen ist mindestens so vielfältig wie die ihrer bunten Kollegen.
Farbgestaltung ohne Farbe: Die richtige Kombination
Wirkt ein strahlendes Weiß modern, so kann dies an einem denkmalgeschützten Gebäude unpassend wirken. Warme Weißfarbtöne, die einen gelblichen Stich haben, eignen sich hier besser. Ist das Nachbargebäude in erdigen Farbtönen gestrichen, kann ein Kontrast mit einem bläulichen Weiß erstellt werden, wodurch die Fassade besser zur Geltung kommt. An modernen Gebäuden, die rein durch Vor- und Rücksprünge gegliedert werden, wirkt gräuliches Weiß unterstützend, um auch beispielsweise anthrazitfarbene Fensterelemente zu unterstreichen.
Auf Putzoberfläche achten
Spezielle Farbtonfächer mit unterschiedlichen Weißfarbtönen helfen bei der Auswahl. Meist sind hier die Weißtöne als ganzseitige Ansicht dargestellt, damit jede wahrnehmbare Nuance unterschieden und ausgewählt werden kann.
Die Putzoberfläche spielt bei der Wirkung der Farben ebenfalls eine große Rolle. Durch Strukturunterschiede lassen sich Flächen zusätzlich gliedern und gestalten. Ein besonders schöner Effekt entsteht, wenn sich mit einem Weißfarbton allein durch die Schattenwirkung unterschiedliche Farbnuancen ergeben. Auch Teilbereiche lassen sich zusätzlich zu einem weiteren Farbton mit einer anderen Struktur gestalten, was die Trennung der Flächen noch hervorhebt. Eine einfach zu erstellende und auch auf größeren Flächen anwendbare Strukturtechnik ist der sogenannte Besenzug, der auch häufig an historischen Fassadenflächen zu sehen ist. Allein mit dieser Technik können unterschiedlichste Strukturen erzielt werden, je nachdem mit welchem Putz, welchem Werkzeug oder in welche Richtung die Oberfläche bearbeitet wird.
Die Ausführung von Faschen um Gebäudeöffnungen herum ist eine weit verbreitete Fassadengestaltung. Durch unterschiedlich breite Faschen kann die Fassadenfläche gegliedert werden und erhält somit eine neue Optik. Auch ergeben sich hier durch Strukturunterschiede um Gebäudeöffnungen herum interessante Flächengliederungen.
Durch die bewusste Kombination weißer Farbnuancen und strukturierter Oberflächen ist es möglich, die Gebäudestruktur zu unterstreichen, Besonderheiten zu definieren und herauszuarbeiten und stilvoll zu wirken.