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Lasuren im Außenbereich

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Lasuren im Außenbereich

Die Verarbeitung von Lasuren im Außenbereich ist handwerklich anspruchsvoll und bedarf entsprechender Erfahrung.

Der Einsatz von Lasurtechniken im Außenbereich gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wurden in der Vergangenheit hauptsächlich historische Gebäude mit silikatischen Lasuren beschichtet, finden Lasuren auch in der modernen Architektur verstärkt Bedeutung. Sie haben eine besondere Farbwirkung, da durch das halbtransparente Material Untergrundfarbton und -textur Einfluss auf das Erscheinungsbild besitzen. Für den Einsatz im Außenbereich stehen je nach Einsatzzweck verschiedene Materialien zur Verfügung:

Sogenannte Betonlasuren (wie etwa „Capacret 535 BetonLasur“ von Caparol) sind Beschichtungen, die überwiegend zum Schutz von Betonbauteilen eingesetzt werden. Durch das Reinacrylat-Bindemittel wird ein hoher Widerstand gegen das Eindringen von Wasser und Luftschadstoffen wie CO2 erzielt. Der vergleichsweise dicke Anstrichfilm erfüllt die Anforderungen an eine OS-2- oder OS-4-Beschichung gemäß DAfStb-Richtlinie.

Silikatbasierte Lasuren (z.B. „Histolith Antik-Lasur“von Caparol) werden überwiegend im Bereich der Denkmalpflege eingesetzt. Das Material ist hoch diffusionsoffen und wird direkt auf saugfähigen Natursteinen oder auf deckenden, silikatischen Zwischenbeschichtungen eingesetzt.

Neu entwickelt wurden Lasuren mit Nano-Quarz-Gitter-Technologie („TopLasur NQG“ von Caparol). Durch diese innovative Technologie wird die Verschmutzungsneigung, also das Ankleben von Schmutzpartikeln, Feinstaub und Sporen, entscheidend gesenkt. Das Anquellen des Bindemittels wird vermieden, Schutzfunktion und Farbbrillanz bleiben erhalten.

Einsatzgebiete von Lasuren

Unabhängig von dem gewählten Material gibt es verschiedene Möglichkeiten, Lasuren an Fassaden und Wänden einzusetzen.

Farbloser Schutzüberzug – Genau genommen handelt es sich hierbei nicht um eine Lasur, da keine Pigmentierung eingesetzt wird. Speziell bei Wasch- oder Strukturbeton wird jedoch häufig eine farblose Betonlasur eingesetzt, um die Oberflächenoptik zu erhalten. Durch die Reduzierung der Wasseraufnahme und durch die carbonatisationsbremsenden Eigenschaften wird der Bewehrungsstahl im Beton vor Korrosionsschäden geschützt.

Direktlasur – Bei der Direktlasur erfolgt der Lasurauftrag ohne deckende Zwischenbeschichtung auf dem jeweiligen Untergrund. Direktlasuren wirken besonders „lebhaft“, da Farbtonschwankungen und Textur des Untergrundes das Lasurbild mitbestimmen. Natursteine oder Betonoberflächen können durch eine Direktlasur farblich „aufgefrischt“ werden. Wird der Lasurfarbton an den vorhandenen Untergrund angeglichen, können Farbunterschiede im Untergrund abgemildert werden, ohne dass das Erscheinungsbild des Bauwerkes wesentlich verändert wird. Es können aber auch intensive Lasurfarbtöne eingesetzt werden, um zum Beispiel einem grauen Betonkörper ein helleres und freundlicheres Erscheinungsbild zu geben.

Lasur auf deckender Basisbeschichtung – Lasuren werden auf einer farbigen Zwischenbeschichtung eingesetzt, wenn der Untergrund nicht für einen direkten Farbauftrag geeignet ist. Dies kann zum Beispiel bei starken Farbtonunterschieden im Untergrund sinnvoll sein, da diese durch eine Direktlasur nicht abgedeckt werden können (z.B. Spachtelstellen). Auch auf Wärmedämm-Verbundsystemen oder auf Putzflächen wird eine deckende Zwischenbeschichtung ausgeführt. Bei dieser Lasurtechnik ergibt sich eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten durch die Kombination von Basis- und Lasurfarbton.

Verarbeitung von Lasuren

Die Verarbeitung von Lasuren ist handwerklich anspruchsvoll und bedarf entsprechender Erfahrung. Bei der Verarbeitung ist besondere Sorgfalt erforderlich, um eine gleichmäßige Farbwirkung zu erzielen. Unterschiedliche Saugfähigkeiten des Untergrundes müssen durch eine geeignete Grundierung ausgeglichen werden, da stärker saugende Bereiche mehr pigmentiertes Material aufnehmen und ungleichmäßige Oberflächen entstehen. Da der Materialauftrag niemals absolut gleichmäßig sein kann, zeichnen sich auch Werkzeugspuren im Anstrichfilm ab. Je stärker der Kontrast (Helligkeitsunterschied) zwischen Untergrund und Lasurbeschichtung ist, desto markanter werden diese Werkzeugspuren sichtbar. Mit Bürste oder Schwamm wird die beste Verteilung der Lasur erzielt, dies ist daher die empfohlene Technik. Für einen gleichmäßigen Lasurauftrag muss der Untergrund außerdem eine ausreichende Rauigkeit aufweisen, um ansatzfrei verarbeitet werden zu können. Glatte Untergründe eignen sich nicht für Lasurbeschichtungen. Hier können quarzhaltige Zwischenbeschichtungen (z.B. Caparol Putzgrund 610) eingesetzt werden.

Zusammenhängende Flächen müssen immer nass-in-nass verarbeitet werden, um Ansätze zu vermeiden, bei großen Flächen muss mit mehreren Mitarbeitern gearbeitet werden. Besonders bei mehreren Gerüstlagen ist darauf zu achten, dass in den Übergangsbereichen keine Ansätze entstehen. Generell sind die angegebenen Verarbeitungsbedingungen einzuhalten. Bei hohen Temperaturen besteht die Gefahr des „Aufbrennens“, bei niedrigen Temperaturen können Flächen weiß anlaufen.
Da die genaue Farbwirkung im Vorfeld nur schwer abgeschätzt werden kann, sollte über Musterflächen der gewünschte Lasureffekt zwischen Auftraggeber und Verarbeiter abstimmt werden.

Martin Gies, Caparol
Fotos: Caparol


Lasuren im Außenbereich
Brandenburger Tor, Berlin: gleichmäßiger Lasuranstrich mit geringen Helligkeitsunterschieden zu der deckenden Zwischenbeschichtung.
Gala-Bau, Bad Honnef: deutlicher „Bürstenstrich“ durch mehrfarbige intensive Lasurfarbtöne auf deckender Zwischenbeschichtung.
Neue Stadthalle, Langen: „Direktlasur“ auf dunklen Betonfertigteilen mit hell getönter Lasur.
Concordia Versicherung, Hannover: farbloser Schutzanstrich auf einer Fassade aus Waschbeton.
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