Im Pop-up-Museum von Michelstadt wird jeder zu Ali Baba, der seinen Fuß in die Schatzkammer setzt. Sie ist eine von 23 begehbaren, mit Requisiten ausgestatteten Kulissen in der zu einer Erlebniswelt auf Zeit umgebauten Erwin-Hasenzahl-Halle. Jeder der auf einer Ausstellungsfläche von 1125 Quadratmetern verteilten Themenräume nimmt spielerisch Bezug auf Produkte regionaler Hersteller (und Sponsoren), und alle zusammen sollen bei den Besuchern die Lust auf die touristische Erkundung des Odenwaldes wecken. Ein Baumarkt ist mit einer goldenen Toilette vertreten, zu der ein langer, schwarzer Gang führt, ein Unternehmen, das Lampen für Zimmerpflanzen herstellt, mit einer Pflanzenbar, und die Volksbank wird von der erwähnten Schatzkammer repräsentiert, einem glänzenden Ort für Selbstinszenierungen und verrückte Fotos.
Effektbeschichtung
Beim Thema Volksbank liegt die Gedankenverbindung Geld zwar nahe, aber die beiden Frauen fanden es zu banal, dies in Form von Wänden mit Geldscheinen zu inszenieren. Ihnen schwebte etwas Kostbareres vor, eine coole Kulisse – eben eine Schatzkammer. Um den passenden Farbton zu finden, wandte sich Jenny Weissgerber an die Firma Caparol und fand mit Markus Wedel, dem Maler- und Lackierermeister aus der Caparol-Technik, einen erfahrenen Ratgeber. Er empfahl ihr die Effektbeschichtung Capadecor CapaGold, die für einen reinen, natürlichen Goldfarbton sorgt. Mit der Rolle wird dieses High-Tech-Produkt für den Innen- und Außenbereich, das auch für Wärmedämm-Verbund-Systeme geeignet ist, über der passend zum Goldfarbton eingetönten Spezialgrundierung (Capadecor EffektGrund) aufgetragen – erst einmal wie eine ganz normale Dispersionsfarbe. Um ein optisch perfektes Ergebnis zu erzielen, ist das Nacharbeiten mit Bürste, Schwamm oder Kelle nötig.
Edelmetall als Farbton
Als Wände und Decke im feinen Edelmetallfarbton schimmerten, wurden sie zusätzlich mit LED-Spots zum Glitzern und Funkeln gebracht. Jetzt fehlte nur noch ein goldener Teppich, um das Schatzkammer-Feeling perfekt zu machen. Der Gewerbeverein Michelstadt füllte den Raum mit allerlei vergoldeten Accessoires, etwa Kerzenständern, und einem vom Darmstädter Staatstheater geliehenen Ritterhelm.
2018 wurde das Konzept der Pop-up-Museen erstmals in Deutschland ausprobiert. Zwei Jahre später eröffnete in Michelstadt das erste Instagram-Museums Hessens. Die Themen der Überraschungszimmer hat die Michelstädter Gewerbemanagerin Jenny Weissgerber zusammen mit Riet Hannah-Bernard entwickelt, einer Szenografin, die sich auf kreative Konzepte für Ausstellungen spezialisiert hat.
Wer wissen will, wie sich Dagobert Duck in seinem Geldspeicher fühlt, kann sich Münzen über den Kopf rieseln lassen. Luxus und Reichtum zum Anfassen: ein Moment, der es wert ist, fotografisch verewigt und über die Social-Media-Kanäle mit Freunden geteilt zu werden.
Weitere Informationen:
www.michelstadt.de/tourismus-kultur/pop-up-museum/bee-yourself/